Dienstag, 5. November 2019

Überfahrt zur letzten Campsite im Park - Moremi South Gate

Nach einer trotz der abendlichen Bekanntschaften sehr guten Nacht, geht es um 6:30 Uhr in den Tag. Ich konnte mich hier nicht für einen Morning Game Drive entscheiden, daher ein ganz entspannter Start. Abwaschen, Duschen und Frühstück - der geregelte Ablauf, auch in der Natur.



Gegen 9 Uhr, bei inzwischen schon 25 Grad, geht es dann los in Richtung Süden. Erste Tierchen auf dem Weg. Riedbock, Zebras, Gnus, Elefant, Giraffe, Sattelstorch, Schreiseeadler und Pelikane.












Und dann, an einem weiteren frischen Wasserloch, sah ich von Weitem etwas wie Schuppen und nicht nur Baumstämme. Aber kann das bei dem wenigen Wasser hier in der Gegend wirklich sein? Ich musste also irgendwie dichter ran. Und tatsächlich, es sind Krokodile ...






Und weiter geht es. An einer fast ausgetrockneten Wasserstelle ein recht großer Hippo-Schädel und wieder Giraffen.








Dann endlich wieder eine Holzbrücke, hier die Second Bridge. Stämme quer verlegt, guter Zustand, kein Problem da rüber zu kommen. Im Umfeld Hammerkop und Riedbock. Dazu Zebras und eine Giraffe mit "Säuberern" (Madenhacker) am Hinterteil.













Und dann die Herausforderung des Tages, die First Bridge. Anders als der Name es andeuten könnte, war diese Holzbrücke in keinem guten Zustand.





Sie war nicht befahrbar, aber auch nicht so wirklich gesperrt. Man erkannte nur rechtzeitig, dass es hier eine "Detour", also eine Umleitung rechts an der Brücke vorbei gibt. Nur, was ist, wenn es hier wirklich viel Regen gegeben hat, dann auch noch? Ich habe also den "Umweg" in Kauf genommen und bin an der Brücke vorbei. Weitere Eindrücke von der Strecke.




















Gegen 12:30 Uhr erreiche ich das finale Camp der Tour in Botswana, die Moremi South Gate Campsite. Ich hatte von Daniel erfahren, einem bekannten Tour-Guide, den ich in Maun die Tage getroffen hatte, dass es hier einen heftigen Angriff von Elefanten gegeben haben soll. Es soll keinerlei Wasser geben, weil die Elefanten alle Leitungen und Wasserhähne rausgerissen haben. Vor dem ersten Ablution Block sieht es tatsächlich aus wie auf einem Schlachtfeld. Könnte aber auch nur ein normal umgefallener Baum sein.





Und tatsächlich, die Wasserhähne für die äußeren Waschbecken waren alle weg und notdürftig geflickt. Die Duschen und die Waschbecken im Haus hatten Wasser. Also nur später etwas umständlich zum Abwaschen in den kleinen Innenbecken. Der Vorfall soll aber schon gut 2 Wochen her sein, in der Zeit ist natürlich nichts mal eben repariert.

Die mir zugewiesene Campsite gefällt nicht, also suche ich mir eine andere, etwas weiter abgelegen. Ich baue grob auf. Tisch und Stühle raus, Sonnenschutz in Betrieb und etwas auf der Campsite relaxen. Am Ablutionblock betrachtet sich ein Gelbschnabeltoko in der Scheibe.




Auch South Gate ist privatisiert. Diese Campsite wird von Kwalate betrieben und kostet nur 175 Pula, also ca. 15 € pro Person und Nacht. Die Plätze haben hier auch nur eine Grillstelle und eben zentrale Sanitäranlagen, keinen Strom. Irgendwann am Nachmittag kam dann die Angestellte von Kwalate vorbei. Ohne Wertung, sie hatte es noch geschafft 3 Knöpfe ihrer Dienstbluse zu schließen, der Rest war einladend offen. Ich überzeugte sie, dass ich lieber hier stehen möchte, sie akzeptierte und zog wieder davon. Ich traute mich nicht zu fragen, wann denn die Reparaturarbeiten starten würden - weiß auch nicht warum ...

Um 16:20 Uhr dann Aufbruch zum Game Drive. Ich hatte unterwegs, ca. 10 km von hier zurück, Schilder gesehen, von dort waren es noch 17 km bis zum Hippo Pool (Black Pool). Je nach Streckenbeschaffenheit ist dies leicht hin und zurück zu machen, nur kenne ich diese nicht. Also fragte ich vorne im Office der Parkverwaltung. Klar, wäre es kein Problem zum Black Pool zu kommen und vor der Dunkelheit zurück zu sein. Es gibt einen Abzweiger nach wenigen Kilometern und insgesamt wären es nur 12 km von hier, erklärte mir eine der freundlichen Damen ausführlich.


Na dann, mit diesen klaren Ansagen konnte ich mich also ganz entspannt auf den Weg machen. Nach ca. 5 km erreichte ich den neuen Abzweiger in Richtung Black Pool. Dieser zeigte allerdings auch 17 km an, dies waren dann schon 22 und nicht 12 und die Strecke kannte ich auch noch nicht. Viel gab es auf dem Game Drive nicht zu sehen, somit konnte ich mich auch sehr eindrücklich mit der Strecke beschäftigen.











Die also Hippo Pools ausgewiesenenen Bereiche waren komplett ausgetrocknet. Also weder Wasser noch Hippos. Insgesamt erstaunlich wenige Tiere hier, vielleicht habe ich sie einfach übersehen. Am Ende dann noch ein schöner Abschluss. Gegen 18 Uhr kam ich erneut auf einer freien großen Fläche vorbei und da standen Mutter und Baby Rhino für eine Foto-Session bereit.








Nur waren es noch einige Kilometer zurück bis zur Campsite und es war schon recht spät, daher nur eine recht kurze Session. Auch frage ich mich immer wieder, was machen die vielen Parkangestellten den ganzen Tag, außer mich mit dem Registrieren zu quälen. Ich würde mir eher wünschen, die fahren mal rum und nehmen die "aufgestellten" Schilder wieder in Betrieb. Dies ist mir überall aufgefallen, womit man gut beraten ist, eine eigene und gute Karte der Umgebung mitzuführen.


Machen wir es kurz. Die Einschätzung der Parkwächterin war sehr optimistisch. Sowohl mit den Kilometern für diesen Trip als auch zur Beschaffenheit der Strecke. Ich bin eher recht zügig gefahren. Einige Löcher umfahren, teilweise auch Wasser, Tiefsand, da war alles und häufig dabei. Insgesamt waren es von Camp über Black Pool und zurück zum Camp knapp 43 Kilometer und dafür habe ich dann mit wenig Stopps gut 2,5 Stunden gebraucht. Kam also nach dem Sonnenuntergang zurück ins Camp. Also gelernt, für dieses Abenteuer sollte man mindestens eine Stunde früher starten.






Dann stand noch Dinner auf dem Programm. Ein sehr entspannter Abend, weil hier waren so gar keine Tiere, weder Räuber, noch Elefanten, somit total relaxed das wohl vorerst letzte Windhoek Lager in der Natur genießen, die Tage nochmal gedanklich durchlaufen und dann gegen 21:30 Uhr ins Dach.

Höchsttemperatur: 36 Grad
Tageskilometer: 92

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