Dienstag, 19. November 2019

Schmerzvoller Start, Zeit in Afrika und schöner Tagesabschluss - die Spitzkoppe


Ich stehe um 6:30 Uhr auf. prüfe ganz vorsichtig meinen Fuß und habe den Eindruck, es ist nicht schlimmer geworden. Die Schwellung eher sogar schon rückläufig und im Stützverband fühlt sich alles soweit ganz gut an. Somit wohl kein Krankenhaus oder Arztbesuch notwendig. Auch denke ich nicht mehr darüber nach, eine Apotheke zu suchen, um Voltaren oder ähnliches zu ersteigern. Ich setze darauf, das Kühlung und Ruhigstellung dazu sagenhafte "Heilhaut" und "Heilknochen" hier die Lösung bringen werden. Also Entwarnung ...







Für eine Übernachtung völlig ausreichend und bei den geringen Kosten, ich meine es waren 80 N$, nicht wirklich zu diskutieren. Nur die Anlage selbst ist in keinem guten Zustand. Auf dem Männer-WC funktionierte nur einer von sechs Wasserhähnen, immerhin. Die Duschen und Toiletten sahen nicht wirklich sehr einladend aus. Bei der Abreise befragte ich die Camp-Betreuer zum Zustand dieser Anlage und fand die Antwort eher kreativ.

"Wir haben die Betreuung gerade erst übernommen. Die vorherigen Manager haben dem Eigentümer nie von den Schwierigkeiten berichtet, somit wurde auch nichts unternommen. Nun ist man aber dran und wird schnell Abhilfe schaffen." OK, ist ein Ansatz und könnte so passen. Habe nur kurz auf Tripadvisor gesucht und dort ist ein Feedback vom Mai 2017, welches exakt meine Einschätzung bestätigt.

Nach einer kurzen Suche, hatte ich am Abend einen Stromanschluss gefunden. Diesen nutze ich auch jetzt und blogge noch etwas. Kurz nach 9 Uhr checke ich aus und verlasse die Campsite in Richtung Ortsmitte von Otjiwarongo zum Super Spar. Dort angekommen fällt mir zuerst der MTC-Voucher Automat am Eingang auf.


Möglicherweise täusche ich mich auch und es ist genau so, wie es hier angezeigt wird, weil das Prinzip von elektronisch erzeugten oder gedruckten Gutscheinen, einfach anders funktioniert. Ich gehe davon aus, dass so ein System jederzeit einen entsprechenden Gutschein mit dem gewünschten Wert erzeugen kann. Hier war nur noch 5 N$ möglich, alle anderen waren ausverkauft

Da ich noch kein Frühstück hatte, entscheide ich mich für eine heiße Schokolade und ein Sandwich. Schokolade heiß und lecker, Dagwood Sandwich sehr mächtig und viel zu viel, ich schaffe davon nur die Hälfte - sehr schade, weil sehr sehr lecker - beim nächsten Mal dann mit mehr Hunger.





Warum bin ich eigentlich hier und noch nicht auf dem Weg zu meinem Tagesziel, der Spitzkoppe? Nun ja, die wäre auch eine kleine Gechichte für "Willkommen in Afrika" oder besser für den "Umgang mit der Zeit". Ich hatte mich für heute mit Jentary verabredet. Sie wollte in Otjiwarongo ihre Nichte abholen, die aus dem Norden zu Besuch kommen will. Ich hatte noch etwas für sie und würde sie dann mit ihrer Nichte mit nach Kalkfeld nehmen. Ursprünglich wollte sie sich mit mir zwischen 7 und 8 Uhr treffen. Dies hatte ich zunächst auf 9 Uhr geschoben und etwas später nochmals auf 10 Uhr.

Als ich sie um kurz nach 10 Uhr gegenüber vom Super Spar traf, war die Nichte noch nicht angekommen. So genau wusste niemand, wo sie ist, wie oder mit wem sie aus dem Norden kommen würde, aber sie wird kommen. Wir verbringen ein wenig Zeit zusammen, während sie versucht Informationen zum Verbleib ihrer Nichte zu bekommen. Ich kläre noch ein offenes Thema im MTC-Shop und entscheide mich dann gegen 11:30 Uhr, da immer noch nicht absehbar ist, wann es hier weitergehen wird, zu starten.

Am nächsten Tage erfahre ich dann via Whatsapp, dass die Nichte gegen 16 Uhr in Otjiwarongo angekommen ist. Sie hatte auf dem Weg noch die Großeltern besucht und sich daher verspätet. Gegen 17:30 Uhr waren sie dann in Kalkfeld angekommen. Jentary hat also den ganzen Tag damit verbracht, an einer Stelle auf ihre Nichte zu warten und trotz vieler digitaler Medien, war es ihr nicht möglich herauszufinden, wo ihre Nichte jeweils gerade war. Für uns sicherlich ein Albtraum, Jentary hat es offensichtlich nicht gestört, vermutlich hat sie damit gerechnet. Nur, jemanden wie mich, dazu zu holen, der dann den ganzen Tag mit wartet, um die beiden dann mitzunehmen, schon etwas optimistisch.





Bilder von der Strecke. Ich erreiche ein Zwischenziel, der Ort Omarura, gegen 13 Uhr. Inzwischen sind es mal wieder freundliche 33 Grad, bei blauem Himmel und strahlender Sonne. Ich parke vor dem hiesigen Sparmarkt. Ich war hier schon häufig in den letzten Jahren und habe wohl einen Eindruck hinterlassen. Ein Parkplatz Security Guide nähert sich zu gleich. Er stellt sich vor, sein Name ist "Sien". Er sagt er kennt mich, erklärt mir wann ich zuletzt hier war und dass er schon mal auf mein Auto aufgepasst hatte. Und er wusste auch, dass ich zum Bistro rübergegangen bin.


Passt alles, also bekommt er den Job. Ich kaufe kurz etwas im Spar ein, hier gibt es doch tatsächlich die Flakes von Hahne. Ich kaufe für Sien ein Hot Dog, übergebe es ihm und melde mich in mein Bistro ab.



Das Bistro hört nicht mehr auf den Namen "Bistro Le Boutique" sondern jetzt auf "Ongwari Cafe". Die Speisen scheinen aber noch identisch, vor allem aber ist der Shake wie gewohnt mega lääggggaaaaa. Ich verbringe hier gut 2 Stunden mit bloggen und mache mich gegen 15 Uhr auf den Weg. Von Omarura bis zur Spitzkoppe sind es knapp 140 km, zu Beginn Teer und nur die letzten gut 30 km Schotterpiste - die haben es teilweise aber in sich. Bilder von der Strecke und dann tolle Eindrücke von der Anfahrt zur Spitzkoppe.



























Unmittelbar vor der Spitzkoppe ist eine kleine Siedlung. Hier entstehen mehr und mehr kleine Hütten aus Dosen.







Um kurz vor 17 Uhr erreiche ich die Rezeption. Checke ein, Campsite kostet 190 N$ pro Person und Nacht, und kann mir die Campsite recht frei aussuchen, weil nur wenige Camper vor Ort sind. Ich hoffe auf meine Lieblingssite mit der Nummer 4. Bei inzwischen nur noch 23 Grad erreiche ich die Nummer 4, hier steht keiner, also meine.










Weitere Eindrücke von der beruhigenden und ruhigen Umgebung.









Um 19:15 Uhr geht die Sonne unter. Hier sind sehr schöne Sonnenuntergänge möglich, gerade von der Nummer 4, weil von hier Blick auf den Horizont.


















Die Sonne ist weg, dennoch bleibt es noch etwas hell, so dass ich mich mit etwas Lichtunterstützung an das Abendessen machen kann. Wie häufig hier, weht noch ein kleines Lüftchen, somit baue ich einen kleinen Windschutz für das Feuer. Um 19:45 Uhr steht das Essen auf dem Tisch.







Um kurz vor 20 Uhr das letzte Zucken am Himmel und dann wird es richtig dunkel.


Ich genieße die Stille und das hier besonders ausgeprägte Gefühl von friedlicher Stimmung, bei einem Windhoek Lager auf meinem Felsen und begebe mich gegen 21:30 zur Nachtruhe.


Tageshöchsttemperatur: 33 Grad
Tageskilometer: 280


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