Dienstag, 12. November 2019

Eröffnung der Bibliothek, lange Fahrstrecke und Löwen am Abend


Um 6:15 Uhr krabble ich aus dem Auto, der Himmel erstrahlt schon in einem wunderschönen blau, was will man mehr? Nun ja, etwas gibt es da schon. Man hätte mir sagen können, hier ist Mücken-Gebiet, aber nicht wegen eines Flusses, sondern wegen der Abwässer. Und so hatte ich dann eine Mücke mit im Dach eingesperrt, die ich dann final erst morgens so gegen 4 Uhr erwischt habe - also blöööööööde Nacht - was so ein kleines Tierchen anrichten kann ...





Egal, hier nun Eindrücke von der Campsite. Ganz weicher und dicker Grasboden, super zum Laufen. Die Hunde waren auch noch da und ich nahm dann erstmal eine Dusche, nachdem ich das Geschirr gespült hatte. Schön angelegte Ablutions.




Dann ein kurzes Frühstück, immer noch vom Hund bewacht.



Um 8 Uhr treffe ich mich mit der Besitzerin der Lodge im einzigen Supermarkt des Ortes zum Austausch. Sehr interessant und hilfreich. Ich bekomme die Kontaktdaten, die ich für weitere Recherchen benötige von ihr. Da das Programm an der Schule bereits um 9 Uhr starten soll, verabschiede ich mich gegen 8:30 Uhr und bin einige Minuten später bei der Schule.

Normalweise stehen diese Woche Examen auf dem Programm. Diese wurden für heute ausgesetzt und durch normalen Unterricht ersetzt. An der kommenden Veranstaltung nehmen alle Kinder der Schule, knapp 400, teil. Heute wird, extra weil ich heute vor Ort bin, die eigens geschaffene neue Bibliothek eröffnet. Die Kinder können Bücher ausleihen, diese werden klassisch auf einer Karteikarte eingetragen.


Neue Bibliothek rechts im Bild

Die meisten Kinder waren schon vor Ort, nur war die Bibliothek noch nicht komplett vorbereitet. Unter der Anleitung eines Lehrers klebten die Kinder noch Zettel an die Außenwand. Ich zog mich in einen Klassenraum zurück und beobachtete das Geschehen von dort.







Mit knapp 5 Minuten Verspätung begann dann die Veranstaltung. Der Zeremonienmeister erklärte grob worum es heute geht und dann folgte zur Einstimmung die Nationalhymne. Ich durfte mit an dem eigens dafür aufgestellten Tisch, direkt vor der Bibliothek, platz nehmen.






Die Nationalhymne

Danach ging es mit einem Gebet und einer sehr schönen Ansprache dazu weiter. In diese Ansprache wurde die deutschen Spender mit eingeschlossen / erwähnt.





Als das Gebet vorbei war, eine für mich sehr rührige Geschichte, marschierten Lisma, Juanita und vor allem die Kinder vom Epiphany Kindergarten ein und nahmen an der Veranstaltung teil - zu schööööööööön - da geht einem doch das Herz gaaaaaaaaaaaaanz weit auf.

Darauf folgten Begrüßungsworte von Gerda Ortmann. Sie war die 2. Schulleiterin, seit ich hier aktiv bin. Gefolgt vom ersten "Culture Performance - Khaibasen Culture Group" - die Kleinen. Das muss man in bewegten Bildern sehen und die Musik dazu hören. Eher etwas schlechte Qualität, weil die Upload-Größe hier (in Blog) leider beschränkt ist.


Dann folgte eine weitere Ansprache von der ICT-Lehrerin Ms. Scheffers.



Gefolgt von der zweiten Tanzeinlage "Senior Culture Group (Prins Ariyo)".

Nun endlich die feierliche Eröffnungszeremonie für die neue Bibliothek. Gemeinsam mit Maria durchschnitt ich die Weihnachtsgirlande. Nun fehlte noch der Schlüssel für die Tür. Dieser wurde aber schnell gefunden und so konnten wir die Bibliothek auch betreten.




Danach wurde für die Presse, die Übergabe von weiteren gebrauchten und aufgearbeiteten Notebooks, von mir für die Schüler nachgestellt. Dann war auch ich dran mit einer Ansprache an die Kids. Ich habe natürlich die Wichtigkeit des Faches "IT" herausgestellt, die Möglichkeit nach der Schule an den gespendeten Computern zu "arbeiten", die Notwendigkeit der Schule allgemein und natürlich habe ich auch zur Teilnahme an den gestarteten Boys and Girls Clubs aufgerufen.

Danach wurde ein sehr schönes Lied vom Schulchor vorgetragen.


Und zum Finale dann eine kurze Ansprache von der Rektorin, Maria. Hier der Text abgedruckt und auch im Video.



Hier noch die mir überreichte Urkunde für besondere Verdienste um die Schule. "Selfless extension of a helping Hand towards our School". Fand ich super schön, dass man sich darum Gedanken gemacht hat. Wobei mir auch die Wortwahl gefällt. Mit meinem Namen kommen sie noch nicht wirklich klar, gibt mich in verschiedenen Varianten.


Hier erneut einen Blick auf diese neue Bibliothek und auf die Schlangen, beim Anstehen zur Ausgabe der Mittagsverpflegung.




Eine sehr schöne Idee, mich hier einzubinden und vor allem, diese Veranstaltung an einem Tag durchzuführen, an dem ich hier sein kann. Ich hatte dies nur grob in Aussicht gestellt, da ich meine Tourdaten nicht fix hatte. Umso schöner, dass das alles so stattgefunden hat. Ich bin noch kurz zu Lisma zum Kindergarten. Ich wollte mich verabschieden und sie hatte auch noch ein Thema auf dem Herzen.

Im Grunde auch eine typische Thematik für "Willkommen in Afrika", lasse ich hier mal raus. Sie wollte mir nur mitteilen, dass das Netzkabel für den von mir vor langer Zeit ihr überlassenen Computer defekt sei und sie ein neues benötigt. Da sie doch von der Schule mitbekommen hat, dass ich wohl vorbeikomme, hätte sie mir dies besser vorher mitgeteilt, dann hätte ich ein Kabel mitbringen können, nun dauert es ein wenig.

Ich fahre auch noch kurz bei Madaleen und Gustav vorbei, berichte vom Vormittag, drücke die Daumen für das noch fehlende Visum und verabschiede mich auch hier bis zum nächsten Mal. Sehr gut in der Zeit, breche ich um kurz nach 11 Uhr auf - habe aber auch noch knapp 600 km vor mir. Um kurz vor 12 Uhr erreiche ich Stampriet und somit den Teer unter den Pneus. Bilder von der Strecke.







Um 12:45 Uhr mache ich dann einen Lunch-Break. Ich habe noch Brot und belege dieses mit der Game-Salami entsprechend und sehr angemessen. Heute kein Bier, habe noch viele Kilometer vor mir, also mal eine Cola dazu - schmeckt auch. Ne gute halbe Stunde später setze ich meinen Weg fort. Zwischenziel ist die Metro in Windhoek. Für die Suppenküche in Kalkfeld, ein Projekt von Anja, primär fehlende Kartoffeln und Milch besorgen.







Fahrt ist sehr entspannend und ich komme sehr gut voran. Wie immer wenig Verkehr und eine super gute Teerpiste. Blauer Himmel, viel Sonne und nur knapp 30 Grad sind sehr gut auszuhalten. Um kurz nach 15 Uhr erreiche ich die Metro. Bringe das Shoppen schnell hinter mich. Kaufe noch ein spezielles Gewürz für Salfine, welches auch gut für die Gesundheit sein soll, etwas Droe-Wors für mich und ein Eis für meine Gesundheit. Lade alles auf und weiter, tanken und auf die letzte Etappe für heute.






Mein finales Ziel für heute ist die Mount Etjo Safari Lodge, zwischen Okahandja und Otjiwarongo gelegen. Hier treffe ich mich mit Anja. Anja betreut auch einige Projekte in Namibia und die nächsten Tage wollen wir gemeinsam verbringen.





Ehrlicherweise habe ich die Strecke etwas unterschätzt oder besser gedacht, es sind insgesamt gut 100 km weniger. Dennoch, ohne große Mühe, erreiche ich den Abbieger von der Teerstraße B1 auf die Schotterpiste D2483, um Punkt 18 Uhr. Die letzten 40 km zur Lodge geht es direkt gegen die Sonne, nicht ganz angenehm beim Fahren, auch egal, klappt schon.



Um 18:30 Uhr erreiche ich das Gate und wenige Minuten später auch die Rezeption. Viele mir bekannte Gesichter und Menschen begrüßen mich. Ich bekomme das Tourguide-Zimmer mit der Nummer 3. Duschen und frische Klamotten stehen auf der ToDo-Liste.




Alles wunderbar wie immer, etwas kleiner als die bisher gewohnten Zimmer. Nur, ich bin alleine und der Platz ist immer noch mehr als ausreichend. Nach dem Duschen raus und die hiesige Tierwelt genießen. Direkt an der Lodge lebt eine kleine Nilpferd-Familie.

Stand auf dem Parkplatz - auch nicht soooo schlecht (2 Erwachsene und 2 Kinder)







Gegen 20 Uhr finde ich mich im Braai-Bereich ein, der wie ich finde, immer noch mit zu den besten in Namibia gehört, vielleicht ist es sogar der schönste.. Ich bestelle mir ein Rock-Shandy und genieße die noch vorhandene Ruhe - da ich der erste Gast bin.







Raphael, der mir seit Jahren sehr gut bekannte Koch, ist bereits da und wir tauschen uns kurz aus. Auch darüber was es heute und vor allem morgen gibt. Der Tisch ist schon vorbereitet und der Starter steht auch schon bereit, nur die Mädels fehlen noch.




Dann geht es los ...




Hier wird immer alles frisch und am offenen Feuer zubereitet. Es gibt immer Kombinationen aus Fleisch, Fisch, Huhn, etc. und diversen Gemüsen, Kartoffeln, Pap usw. Für morgen habe ich mir Kürbis gewünscht, mal sehen, ob es klappt.

Didi, eine von den Damen an der Rezeption, kommt rum und fragt die Gäste, wer heute an der Löwen-Fütterung teilnehmen möchte. Als wir gefragt werden, sind es bisher nur 4, somit sagen wir auch zu. Wir genießen das wunderbare Dinner mit kühlem Windhoek Lager und starten dann gegen 21:30 Uhr zu den Löwen. Hier leben verschiedene Gruppen, so dass immer noch keiner weiß, welche Gruppe am Abend kommt - aha - frage ich mich jedes Mal, warum man das nicht weiß - egal. Neben dem, dass die Löwen auch in ihren sehr großen Gehegen selber jagen, bekommen die Gruppen abends noch etwas zusätzlich.






Die heutige Gruppe besteht aus drei ausgewachsenenen Männchen, drei älteren und einem jüngeren Weibchen. Der "Dicke" legte sich mal gleich auf das Fleisch und die anderen blieben in respektvollem Abstand. Nach und nach wurde getauscht, bis sich am Ende, die im Rang etwas niedrigeren Männchen, den Rest teilten.





Gegen 22:30 Uhr waren wir zurück und ab in die Koje.


Tageshöchsttemperatur: 31 Grad
Gefahrene Kilometer: 580

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