Donnerstag, 7. November 2019

ATM-Challenge, Flug über ein ausgetrocknetes Okavango-Delta und Zwischenziel Kalahari Arms

Da ich einen Tag "gewonnen" hatte, musste dieser auch geschickt genutzt werden. Also warum nicht mal wieder einen Flug über das Okavango-Delta und schauen, ob es wirklich so ausgetrocknet ist und dann, wie sieht es aus?

6 Uhr Aufstehen und erneut mit der Rezeption sprechen, bezüglich möglicher Flüge. Ich hatte gestern noch versucht mit dem Veranstaltungsmanager des Hotels einen Flug auszumachen, nur, ich war zu spät am Hotel und die Flug-Firmen nicht mehr erreichbar. Ähnliches ergab sich bei unseren Verhandlungen. Ich wollte zwischen 8 und 10 Uhr fliegen, er würde erst gegen 9:30 Uhr seinen Dienst antreten. Daher bin ich früh zur Rezeption. Sie nahm meine Wünsche auf und telefonierte rum. Sie meldet sich bei mir telefonisch, wenn etwas klappt - es war ca. 7 Uhr.


Hier erneut schön zu sehen, wie viel Platz vor meinem Zimmer für das Auto war. Auch ist im Hintergrund leicht zu erkennen, blauer Himmel, Sonne kommt schon, wird also wieder ein schöner Tag. Ich warte auf den Anruf, während ich schon die Taschen packe. Da kein Anruf kommt, gehe ich wieder vor zur Rezeption. Anruf kam wohl gerade, ich könne bei Kavango Air mitfliegen, dort ist für den Flug um 9:30 Uhr noch ein Platz frei.

Also kleine Tasche packen und auf zum Airport. Das Büro von Kavango Air ist im ersten Stock. Ich werde schon erwartet und mit dem Ausfüllen der Papiere wurde bereits angefangen. Und dann die Frage, die ich mir natürlich schon im Hotel gewünscht hätte, "How would you like to pay?". Natürlich mit Kreditkarte, dies kostet aber 5 % extra. Ist jetzt beim Preis von 2.000 Pula nicht die Welt, aber leicht zum Fenster rausgeworfenes Geld. Hätte ich das gewusst, hätte ich es bereits beim ATM gegenüber geholt.


Ich also zum ATM der Nedbank, gegenüber vom Flughafen, in einer Art Einkaufszeile. Und spätestens ein IT-Mensch, vermutlich sogar niemand, will gar nicht wissen, das diese Geldautomaten noch mit einem völlig veralteten Betriebssystem und schon gar nicht unter Windows laufen. Was war passiert? Karte, PIN und Betrag hat das Teil noch genommen und gerade als es zur Auszahlung kommen sollte, Zack - Windows will durchstarten.


Keine Ahnung warum, aber ich wartete auf den Reboot und hoffte auch, der Apparat würde dann meine Karte einfach ausspucken. Nö, geht natürlich wegen Sicherheit nicht. Also bin ich rein und wurde an den Schalter für "Special Affairs" verwiesen. Und natürlich, so etwas gab es hier noch niiiiiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeeeee, natürlich nicht. Die etwas unfreundliche Bankfachangstellte wusste nicht so wirklich wohin mit mir. Ich wollte nur meine Karte wieder in meinen Händen. Sie wusste nicht, wer den ATM öffnen könnte.

Ich sollte Platz nehmen und einen Moment warten, sie kümmert sich. Nach einigen Minuten dann der Hinweis von ihr, es würde gleich jemand kommen, der mir dann helfen würde. Nach 10 Minuten wagte ich es nachzufragen. Sie könne es nicht sagen, es kommt gleich jemand, ich möge entspannt Platz nehmen und kurz warten. Ich erklärte ihr, mein Flug geht gleich und ich fürchte der Kapitän wartet nicht so ganz entspannt auf mich.

Nach endlosen weiteren 5 Minuten rief sie mich zu sich. Ich sah meine Kreditkarte neben ihr liegen, puuuh, dann geht es jetzt ja schnell weiter. Nö, nach einigen Einträgen in ihren Büchern, sah nach Standard bei diesem Vorgang aus, aha, wollte sie jetzt noch meinen Reisepass haben. Aaaaaaah, den hatte ich drüben im Büro bei Kavango Air gelassen, weil die den für das Ausfüllen der Formulare benötigten. Nach einigem hin und her hat sie sich dann mit meinem Personalausweis zufrieden gegeben.

War jetzt aber soweit OK, vom Einschieben der Karte in den ATM und bis ich meine Karte wieder in den Händen hielt, waren nur 30 Minuten vergangen. Somit bestand die Chance den Flug noch zu erwischen. Ich also zurück zu Kavango, unterschrieben, Geld rüber geschoben und da kam auch schon der Abholer, der die Gäste durch die Security und auf das Rollfeld begleitet. Nach Security und ca. 500 Metern laufen, wurden wir zu einem Bus geführt. Mit diesem ging es dann die letzten 300 Meter zum Flugzeug - läuft.




Manchmal sind die Afrikaner entweder lustig oder doch einfallsreich. Der Flieger trägt den Namen "Zoo", fand ich super. Neben mir flog noch eine weitere Person mit. Ich durfte / musste / sollte, ich hatte keine Wahl, neben dem Piloten sitzen. Alles etwas eng, Füße weg von den Pedalen, aber praktisch 1. Reihe - kannte ich schon, hatte ich so schon mal.


Und auf gings auf einen knapp 45 Minuten Rundflug über das Okavango-Delta. Zu dieser Jahreszeit ist eher nur wenig Wasser vorhanden, nur mit so wenig habe ich dann doch nicht gerechnet. Er musste schon richtig tief reinfliegen, bis erstes Wasser zu sehen war.







Wie man schon auf den ersten Bildern sehen kann, alles sehr sehr trocken. Was auf den Bildern eher dunkel ist, ist sonst wohl mit Wasser bedeckt. Hier weitere Eindrücke.





Und tatsächlich, nach gut 20 Minuten Flug etwas mehr Wasser. Und auch sehr interessant, man kann gut erkennen, wie es auch immer wieder in den Dokumentationen gesagt wird, ein kleiner Strom quer durch das Delta, führt wohl immer etwas Wasser. Hier auch gut auf einigen Bildern zu erkennen.









Da der Pilot auf dem Rückweg eine leicht andere Route nahm, gab es nochmals einige Wasserstellen zu sehen. Dies beruhigt ein wenig, weil die Tiere somit schon noch Wasser finden. Nur, bis das Wasser aus Angola kommt und das Delta wieder füllt, dauert es noch einige Monate.








Dann der Anflug auf den Maun International Airport.







Der Flug war schon sehr interessant. Natürlich sind die Eindrücke auf Fotos nicht so nachhaltig wie im Kopf und das war schon sehr eindrucksvoll. Dennoch empfehle ich einen Flug über das Okavango-Delta erst ab April oder Mai, wenn das Wasser aus dem Hochland von Angola seinen Weg über 1.000 km hierher gefunden hat und hier dieser Weg auch endet. 

In Maun gehören die Rinder einfach zum Stadtbild dazu.



Jetzt erst einmal Frühstück. Duschen, etwas shoppen und dann mache ich mich auf den Weg zum Zwischenziel, dem Ort Ghanzi. Noch weiß ich nicht, wo ich die Nacht verbringen werde, habe aber eine Idee. Bilder von der Strecke - heute wieder richtig heiß bei 39 Grad.



Kurz nach 15 Uhr komme ich an einen Veterinär-Zaun. Niemand konnte mir sagen, ob und was hier mal wieder kontrolliert und evtl. eingesammelt wird. Also verstaue ich frisches Fleisch und auch Milch außerhalb vom Kühlschrank.





Was hier passiert. Es gibt zuerst die Aufforderung, das Auto zu verlassen, mit Schuhen und Ersatzschuhen auf einen Feudel mit einer speziellen Tinktur zu treten. Dann wird tatsächlich nach dem Inhalt des Kühlschrankes gefragt, hier nur nach "Beef". Ich verneine, der Kollege blickt nicht einmal in den Kühlschrank. Nun noch mit dem Auto durch das Reifenbad und alles ist vorbei. Also wie meistens gar kein Thema, nur man weiß eben nicht, wonach gerade gesucht wird.

Kurz danach mache ich einen Break. Beim herausnehmen von Getränken aus der linken Kühlschrank-Hälfte, waren diese Teile deutlich feucht. Ich dachte, bevor ich in Ghanzi oder Windhoek auffülle, sollte ich den Kühlschrank mal sauber machen. Und tatsächlich, keine Ahnung warum, aber von einem 6er Pack Cola-Dosen, waren die unteren beiden kaputt und die Flüssigkeit im Kühlschrank verteilt. Trocken gelegt, mit Wasser ausgewischt und alles wieder hübsch.








Trotz immer noch hoher Temperaturen machte der Himmel auch mal dicht und es kamen tatsächlich einige Tropfen von oben, aber nicht wirklich viel und auch nicht anhaltend. Um 17 Uhr erreichte ich Ghanzi und fuhr direkt zum Kalahari Arms, in der Hoffnung, noch ein Zimmer zu bekommen. Und wieder Glück, laut Aussage vom Manager, das letzte Zimmer. Inzwischen habe ich den Eindruck, das sagen die, damit man sich für einen kurzen Moment nochmal extra glücklich fühlt - oder so ähnlich.








Ich bekam ein freundliches Chalet, direkt am Pool. Ich bezog mein Zimmer und nutzte den leeren Pool. Nur, dieses Zimmer hatte keine Dusche, nur eine Badewanne ohne Duschschlauch. Es war schon recht aufwändig, in der Wanne liegend, den Kopf unter den Hahn zu bekommen, um die Haare zu waschen - ich habe es geschafft, sah bestimmt nur sehr spannend aus. Gegen 18:30 Uhr bin ich nach vorne in den Restaurant-Bereich. Start mit Bloggen, Getränk, Vorspeise, Hauptgang (Salmon-Steak) und wieder Bloggen.




War alles lecker, gute Umgebung, Bier kam immer rechtzeitig, ein gelungener Abend mit Essen und Bloggen. Gegen 22 Uhr bin ich dann ins Bett.

Tageshöchsttemperatur: 39
Tageskilometer: 288

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