Montag, 28. Mai 2018

Ankunft in Deutschland ...

Der Rest dieser amüsanten Rückreise ist dann schnell erzählt. Wir haben etwas geschlafen, das Frühstück ausfallen lassen, nur Kaffee und Saft und dann Landung in Frankfurt um 8:06 Uhr. Man hatte uns ohnehin schon Spitz auf Knopf auf den Weiterflug gebucht. Geplant war die Air Namibia für 7:55 Uhr in Frankfurt, da waren wir ja nur 10 Minuten zu spät, weiter nach Hamburg mit der LH008 um 9 Uhr. Wären wir rechtzeitig los, hätte es auch geklappt, nun sind wir aber erst um 8:18 Uhr aus dem Flieger raus, im Terminal 2 und weit entfernt vom Abflug-Gate.

Wir schlagen uns durch zum Terminal 1, weil dort die Lufthansa-Schalter sind. Nun die Gretchen-Frage, wer ist denn für uns zuständig und wo kommen wir am schnellsten und unbürokratisch zu einem anderen Weiterflug? Wir entscheiden uns für Lufthansa, weil ja auch eng mit Condor und überhaupt. Zunächst wenden wir uns etwas frech, weil überall lange Schlangen, an einen Betreuungsschalter für Reisende die Hilfe wie ein Rollstuhl, etc, benötigen, der Lufthansa um schnellstmöglich zu prüfen, ob wir noch einen Chance auf den LH008 haben.

Antwort vom Gate, nö, dass ist jetzt um 08:30 Uhr nicht mehr machbar. Also sollen wir zum Ticket-Counter der LH gehen. Ist im Terminal 1, im oberen Bereich. Hier muss man eine Nummer ziehen und wird dann aufgerufen. Nach einigen Minuten waren wir dann auch dran. Die freundliche Dame konnte uns nicht helfen, weil nicht zuständig. Wir mögen zur Condor, damit die eine Umbuchung für uns vornehmen - war ja klar. Also weiter zum Bereich C im Terminal 1. Bei Thomas Cook / Condor war eine kleine Schlange, jupp viele vom Air Namibia Flug. Nach gut 10 Minuten waren wir dran. Alles gut und bekannt. Wir werden auf den 11 Uhr-Flug nach Hamburg umgebucht.

Tickets bekommen wir aus einem Automaten, nur muss das Gepäck noch nachgezogen werden. Wieder sind alle Schalter mit langen Schlangen ausgestattet. Wir also wieder zurück zur Betreuung. Unsere Dame war zur Pause, aber ein anderer Mitarbeiter war so freundlich und bucht unser Gepäck entsprechend um. Erkennt dann im System, dass wir eigentlich schon gestern mit der Lufthansa weiterfliegen hätten sollen, da stehen wir also noch drin. Normalerweise könnte er uns jetzt, wenn es die Schuld der LH wäre, einen dicken Voucher für Verpflegung geben, aber da es die Condor war, eben nicht. Nach einem kurzen Austausch entscheidet er sich uns jeweils doch einen Gutschein a' 5 Euro auszudrucken und so erbeuten wir noch einen Cappuccino und eine heiße Schokolade, bevor es kurz an die "frische" Luft geht. Wow, das nenne ich mal einen verständigen und netten Mitarbeiter, der auch mal eine Auge zudrückt und unbürokratisch hilft.

Nun ist klar, das kostet mich einen Extra Urlaubstag, also Info an die Firma. Schon beim Einsetzen der hiesigen Telekom-Telefonkarte in mein SmartPhone im Flieger trat ein, was ich noch nie hatte. Das Telefon erkannte die Karte nicht mehr = Schrott - warum und wie auch immer, hier wurde nun klar, wie abhängig man von diesem Zeug ist. Im Frankfurter Airport gibt es aber freies WLAN und so klappt es dann auch mit Whatsapp und auch mit E-Mail. Also E-Mail an die Firma und mich für heute abgemeldet.



Dann rüber zum Abfluggate A1 - noch kein Flieger da. Flieger kommt ca. 30 Minuten verspätet aus München, neues Boarding wird für 11:15 Uhr ausgerufen. Um 11:38 Uhr heben wir dann Richtung Hamburg ab. 12:18 Uhr Landung in Hamburg, Koffer und der Bogen im Sperrgepäck kommen sehr schnell und alles ist damit in Ordnung. Raus und die schwüle Hamburger Luft einatmen ...

Bis demnächst auf diesem Kanal ...



P.S. Einen Nachtrag habe ich noch, die wichtigste Ausbaustufe auf dem Land Cruiser. Neben der neuen und intensiveren Doppel-Gasplatte, wären hier die neuen Aufsätze zu erwähnen.




Der geriffelte Aufsatz ist ideal für Fleisch. Der ohne Riffelung zum Beispiel für Pancakes. Und die Abstandshalter / Aufsätze sind ideal, um darauf die Teekanne, etc. mit genügend Abstand zur Flamme, aufzusetzen.

Sonntag, 27. Mai 2018

Ein entspannter Tag auf der Lodge und dann doch noch der Rückflug mit Verzögerungen

Warnung: Dieser Beitrag wird deutlich durch Text beherrscht.

Das war dann die deutlich erwartet kurze Nacht. Um 4:30 Uhr stehen wir durch den Wecker auf, aber ich war schon vorher wach und mache diesen schnell aus. Da wir nicht wissen, was passieren wird, nehmen wir alles mit und sind pünktlich kurz vor dem vereinbarten Termin 5:30 Uhr vorne am Eingangsbereich. Genau um 5:30 Uhr taucht ein Licht aus dem Dunkel auf. Der Fahrer kam zu Fuß von seiner Unterkunft, ca.2 km entfernt. Startet das Fahrzeug, holt noch einen Anhänger für das Gepäck und los.

Wir sitzen nur zu viert auf. Stoppen dann aber noch kurz bei einer anderen Unterkunft, nehmen zwei weitere Passagiere auf und weiter zum Airport. Dort kommen wir kurz vor sechs an. Kofferwagen für die Taschen holen, aufladen und ich bin dann rein in die Abfertigungshalle. Am Check-In ist ganz normal der DE2293 mit der Condor nach Frankfurt angeschlagen, davor schon lange Schlangen. Ich erkenne auf den ersten Blick nicht, dass da auch etwas von "gecancelled" steht. Aber wie mich Marianne später aufklärte, war dies so.

Ich begebe mich direkt zum Thomas Cook / Condor Schalter, da mir der Ausfall ja bekannt ist. Dort ist noch ein Pärchen vor mir dran. Nun final: ja, der Flug nach Frankfurt fällt aus und alle werden anders befördert. Dieses Paar soll über Johannesburg umgeleitet werden. Dies gefällt dem Paar überhaupt nicht und so steht eine gut 15-minütige Diskussion, mit den für diesen Vorgang weder gut geschulten noch gut unterrichteten lokalen Mitarbeitern an. Ausgang wie mitgeteilt, nur haben die beiden jetzt einen Ausdruck mit den Daten in der Hand.

Dies war aber zugleich der letzte Ausdruck aus dem Drucker - Toner alle. Ein anderes Paar fragt nochmals nach, ob ihre Umbuchung klar ist und möchte dafür auch einen Ausdruck als Nachweis, weil neue Tickets gibt es noch nicht, erst viel später beim Einchecken. Die Mitarbeiter hinter der Scheibe teilen laut Liste nur mit, was ihnen in Frankfurt vorbereitet wurde. Es gibt eine Liste mit einer Zeile pro Fluggast, in der steht, wie die neue Streckenführung nach Hause sein wird.

Ich komme mit Iris und Karsten ins Gespräch, weil sie mit dem Englisch zwar klarkommen, aber sicherstellen wollen, dass ihnen nichts durchrutscht. Daher bitten sie mich, mit zuzuhören. Alles soweit gut, sind auf die SW285 Air Namibia am Abend um 21:35 nach Frankfurt gebucht. Einzig kann man ihnen nicht sagen, ob auch eine adäquate Umbuchung in die Business Class (hatten sie auf der Condor-Maschine) auch geklappt hat. Wir einigen uns mit dem freundlichen Personal, dass wir mit dem SmartPhone den Zettel fotografieren dürfen, weil der Drucker nichts mehr ausspuckt. Dies natürlich nicht nur für uns, sondern für eine ganze Anzahl an Reisender - Stichwort Datenschutz - super.

Ich bin dran. Auch mit Air Namibia am Abend, auch ein Foto der Liste. Ich frage nach einem Voucher für Verpflegung und / oder Taxi um hier weg zu kommen, der Flug startet ja erst in gut 15 Stunden und so attraktiv ist der Flughafen nicht... Gibt nichts - wie gesagt, sind nicht gut geschult, nicht gut vorbereitet und wenn schon mal erlebt, ist es jetzt doch wieder irgendwie alles wie "das erste Mal" - willkommen in Afrika!

Für mich war schnell klar, wir brauchen eine Fahrgelegenheit zurück zur Ondekaremba Lodge. Dort gibt es bewusst wohl für diese Zwecke Tageszimmer, zum Ausruhen, Duschen, etc. Ich lasse eine der netten Schalterangestellten auf der Lodge anrufen, sie gibt mir den Hörer rüber und ich spreche mit Marta. Sie erinnert sich, glaube ich, vermutlich aber nicht. Ich frage nach dem Shuttle, ob schon wieder hier oder ob er uns holen kann!? Sie bestätigt, kostet jetzt 235 N$ pro Person - der Hinweg schlug nur mit 160 N$ zu buche. Das Putzige ist nur, wenn ich alleine fahren würde kostet es 235 N$, aber auch für jede weitere Person werden weitere 235 N$ aufgerufen. Nun ja, welche Wahl habe ich, also habe ich den Fahrer wohl irgendwie bestellt oder gesagt, wenn ich ihn draußen finde, dann fahren wir mit - oder so ähnlich.

Ich schlage Iris und Karsten vor, sie könnten ja mitkommen, da sie sich hier nicht weiter auskannten und auch keine wirkliche Alternative hatten. Windhoek ist eher weiter weg und was macht man mit einem Tag dort - also wollen sie mit. Ich führe Marianne und die beiden zusammen und gehe kurz raus zum FNB ATM um noch etwas Geld zu kaufen, muss ja alles bezahlt werden. Als ich wieder rein will, kommt mir doch tatsächlich Moses von Savanna entgegen. Moses hatte uns gestern nach Ondekaremba gefahren. Er hatte die Verspätung von gut einer Stunde bei Air Namibia, weil die Condor-Gäste mussten ja gestern in Frankfurt noch auf die Air Namibia umsteigen, nicht mitbekommen.

Man muss auch mal Glück haben. Kurzer Chat mit Bianca und schon war klar, er würde uns kurz nach Ondekaremba bringen. Wir mussten auch nicht auf die Air Namibia und seine Gäste warten, er bringt uns eben rüber. Auf dem Weg zum Auto kommt uns der Fahrer der Lodge entgegen. Doofe Situation, aber unnötig Geld aus dem zu Fenster werfen, muss auch nicht sein. Er muss wohl auch Gäste von der Air Namibia holen, so verstehe ich ihn. Ich erkläre ihm, dass nach dem Telefongespräch mit Marta das Thema Fahrservice noch offen war und wir jetzt einen Fahrer haben - wir sind dann weiter.

Bereits um 6:45 Uhr sind wir zurück auf Ondekaremba. Wir können im Haus Nr. 1 bleiben, die anderen beiden bekommen ein "normales" Tageszimmer. Kosten jeweils 540 N$ pro Person, da ist dann aber auch Kaffee und Kuchen am Nachmittag enthalten. Wir ziehen ein, kurz einen Ricoffy und um 8 Uhr treffen wir uns zum Frühstück. Wir haben dies ja frei, weil wir hier übernachtet haben - die beiden müssen dafür attraktive 120 N$ pro Person ausgeben.




Alles in allem eine sehr gute Auswahl. Zusätzlich kann man noch warme Speisen wie Eier bestellen, was wir auch alle gemacht haben, Foto vergessen - uuups. Im Raum, in dem wir die Speisen einnehmen, hängen einige Texte an den Wänden, die ich hier nicht vorenthalten möchte.



Tja und danach? Haben wir einen wirklich geruhsamen Tag vor uns. Die Verbringung ist ja geklärt, also einen Tag extra, aber für mich dadurch sehr sicher, ein weiterer Urlaubstag mehr weg, weil wohl nicht zu schaffen, zeitnah am Montagvormittag in Hamburg zu sein. Also starte ich mit dem Bloggen, habe ja noch einiges aufzuholen und es gibt hier ein 3G-Netz, also sehr zügig für Bilder-Upload.


Um 13:15 Uhr machen wir trotzdem unser Lunch, haben ja noch Droewors. Danach legen wir uns ein wenig aufs Ohr. Dann wieder bloggen, Bilder vom Gelände machen, irgendwann duschen, final packen und für die Abholung um 18 Uhr bereit machen. Am Nachmittag lädt uns Karsten noch auf einen Drink ein, kurzer Austausch und das gute Wetter genießen. Der teure Shuttle der Ondekaremba Lodge startet komplett beladen (hier waren dann noch einige nach und nach am Tag vom Airport angekommen) bereits um 17:45 Uhr zum Flughafen.



Ich hatte mit Bianca und Moses abgesprochen, dass er uns wieder abholt und zum Flughafen bringt. Um 18:03 Uhr taucht der Savanna-Transport auf. Wir beladen, verabschieden uns und verlegen erneut zum Airport. 18:20 Uhr sind wir wieder dort. Erster Check, ob wir auch auf der Liste für die Air Namibia stehen - passt. Und nun wird es spannend. Vermutlich, aber sehr sicher, hat die Verwaltung der Condor in Frankfurt die Umbuchungen bereits komplett durchgeführt. Klar war ja schon, mit welchem Flieger, aber nicht in welcher Klasse und auf welchem Sitz wir den Flug verbringen dürfen.

Es war also egal, wer zuerst am Check-In auftaucht, die Lotterie war vorher bereits abgeschlossen. Wir waren dann die ersten beim Check-In der Business Class - hatten diese auch gebucht, weil bei der Condor durchaus bezahlbar. Meine erste Frage "hat es mit der BC geklappt?" - Die Antwort war "Ja". Dies gab ich an die Gruppe hinter mir weiter, Erleichterung kam auf. Dann noch die Plätze 5 A/C, bedeutet Fenster und Gang - geht doch. Checke das Gepäck bis Hamburg durch, bekomme aber nur die Bordkarten für den ersten Flug.

Nun waren Iris und Karsten dran. Die Plätze 31 G und 32 H verhießen nichts Gutes. Nicht nur Economy, noch nicht einmal zusammen. Wir haben dann gemeinsam lange diskutiert, aber die Maschine war natürlich proppenvoll, nichts geht mehr. Nix in der BC und auch nichts anderes frei in der Economy. Kein guter Start für die beiden. Wir trafen dann später noch das Schweizer Paar vom Vorabend, mit denen wir von Savanna Richtung Airport gefahren waren. Die hatten den ganzen Tag am Flughafen verbracht und konnten ihre BC-Tickets auch nicht umsetzen, werden auch in der Economy Class fliegen. Hmmm, da haben wir wohl mal etwas Glück gehabt oder vermutlich besser in das Vergabesystem der Condor gepasst.

Wir sind dann nochmal raus vor die Tür, war ja erst Richtung 19 Uhr und noch viel Zeit bis zum Abflug. Dann durch die Security gegen 19:20 Uhr, weil wir gemeinsam in die Lounge wollten. Wir hatten eine Einladung und gegen Einwurf kleiner Münzen, wollten wir die beiden mit reinschleusen. Dieser gute Ansatz wurde zunächst von einer vermutlich etwas übermotivierten Polizeikraft verhindert.

Wir hatten San-Jagdbögen mit Pfeilen gekauft. Meiner passte noch in die Tasche, der von Marianne war etwas länger und wollte da einfach nicht rein, also Handgepäck. Nö, sagte die Dame ohne es zu begründen. So standen wir dann gut 10 Minuten hinter der Security und vor der Passkontrolle. Verschiedene Vorschläge prallten aber bei ihr ab, sie sucht nach einer Lösung, ich möge mich gedulden, war immer ihre Antwort. Nur wie sucht man nach einer Lösung, wenn man mit niemandem spricht, nicht telefoniert oder sonst etwas unternimmt, sondern einfach nur "steht"?

Wie auch immer, plötzlich ein Anfall von Energie. Sie griff zum Telefonhörer, ein kurzer Austausch und dann die Aufforderung an mich, ich möge den Bogen mit dem Gepäck aufgeben. Ich bedankte mich für diesen tollen Vorschlag, war auch mein erster an sie, aber nun kam er ja von ihr. Auf die Frage nach der Begründung, warum nicht im Handgepäck möglich, antwortete sie nur "You know what this is?" Eh, ich antwortete mit "yes" - Ende des Wortgefechtes. Sorry, wenn dies jetzt nicht gut rüberkommt, aber bei solchen Diskussionen kommt mir dann sofort der Satz in den Kopf: "Ich würde mich gerne mit Dir geistig duellieren, aber wie ich sehe, bist Du unbewaffnet!" - mehr fällt mir dazu nicht ein.

Ich fragte dann noch ganz freundlich, weil die Schlange an der Security immer länger wurde, ob sie mich bitte durchwinken würde, wenn ich zurück bin. "No, you have to wait in the queue" - OK, danke für nichts. Ich also raus, ein Gepäckstück ging ja noch, jeder 2 oder wir hatten zusammen erst 3. Natürlich erst zur Einschweißmaschine, 80 N$ wurden fällig. Zum Counter, den Bogen aufgeben, Ziel auch Hamburg und ab in die Queue. Dauerte dann ein wenig bis ich bei ihr wieder vorbeikam. Anders als befürchtet, schaffte ich es, "nichts" zu sagen, sie bekam ein sehr freundliches Lächeln und ich durfte passieren.

Aber es sollte nicht aufhören. In der Abflughalle angekommen, warteten die anderen schon auf mich. Ein Blick zur Eingangstür der Lounge verriet, hier stimmt etwas nicht. Kurze Nachfrage bei einem Schalterbeamten der Air Namibia klärte die Situation auf. Die Lounge wird schon wieder umgebaut, und der Eingang ist jetzt direkt vor dem Schalter, wo die Reisepässe abgestempelt werden. Ich mal schnell rein. Total überfüllt und die Materialien auch jetzt nicht sehr üppig vorhanden. Wir entscheiden, wir verlassen diesen Bereich und gehen wieder raus in das normale Flughafen-Restaurant.

Die Befragung des Reisepass-Beauftragten vor dem Lounge-Zugang verlief nicht ganz wie erwartet. Wir sind ja praktisch schon ausgereist durch den Stempel im Pass, somit müssten wir offiziell wieder einreisen und später wieder ausreisen. Ich bin dann mehrfach in die Lounge, habe Getränke, Käsehäppchen, Calamari-Ringe und anderen Fisch im Blätterteig rausgeholt. Ich bekam extra eine Plastiktüte der Angestellten in der Lounge, damit ich nicht so beladen aussehe. Somit waren wir zumindest etwas versorgt. Wir machten es uns in der ersten Reihe und davor auf dem Boden in der Abflughalle bequem.

Uns gegenüber saß ein älterer Herr, dessen Gesichtsfarbe eher grau, als weiß oder braun war. Er sollte später noch eine wichtige Rolle im Flieger spielen. Mittels viel Sarkasmus, es hätte ja schlimmer kommen können, die Versorgung stimmt aber, brachten wir die Zeit bis zum Abflug einigermaßen um. Die Schalter waren schon seit 20:30 Uhr besetzt, nur die Aufforderung zum Einsteigen kam nicht. Tja, was kann alles so passieren, dass eine Maschine, die seit den frühen Morgenstunden auf dem Flughafen-Vorfeld steht, demnächst gut 300 Menschen einsaugen will, nicht zur angegebenen Zeit, mit dem Beladen mit uns Menschen beginnt?

Abflug war für 21:35 Uhr vorgesehen. In Deutschland entschuldigen sich die Schalter-Menschen alle 5 Minuten für Verzögerungen und sogar mit nachvollziehbaren Begründungen. Das Gute in Afrika ist ja, man ist hier bei diesen Themen schon viel weiter - hier wird über nichts informiert - hier passiert einfach mal so überhaupt nichts. So ca. 21:10 Uhr ist Marianne dann mal zum Schalter mit dem Ergebnis, sie wüsste auch nichts. Dann, 21:18 Uhr, ganz plötzlich: "wir boarden jetzt" - und so geschah es dann auch. Alle zusammen ohne jegliche Priorisierung. Wir schlichen also über das Flugfeld hin zur Air Namibia.



Bereits um 21:28 Uhr hatten wir unsere Plätze eingenommen. Viel besser als erwartet. Seit Air Namibia die A330 im Einsatz hat, sind wir nicht mehr mit dieser Airline geflogen. Da muss man sagen, das hat man recht gut umgesetzt. Ausreichend Platz, 180 Grad Bett und überhaupt alles gut arrangiert.




Um ca. 21:45 Uhr kam dann "Boarding completed". Ich blickte mich um und sah, dass die erste Reihe in der Economy in der Mitte nicht besetzt war. Diese 4 Plätze werden so lange möglich, für Mütter mit Kindern freigehalten, weil viel mehr Beinfreihet als bei den anderen Reihen. Ich bat den Purser zu mir und erklärte ihm, dass die Personen auf 31G und 32H auch auf BC waren und beim Umbuchen Pech hatten. Ob er sie bitte zumindest in diese Reihe holen könnte.

So geschah es dann auch, einige Minuten später tauchten Iris und Karsten hier auf, fanden die Idee gut, holten ihr Gepäck und zogen dann um. Und dann der Satz, den Du einfach nicht hören möchtest, wenn der Flug eh schon zu spät ist und überhaupt: "This is your captain speaking, is there a Doctor on board?" War ja klar. Der ältere, graue Herr ist ganz vorne in der BC zusammengebrochen und jetzt wird ein Arzt gesucht. Sehr schnell tauchten knapp 6 Personen vorne auf. Dann wieder Ruhe im Flieger, keine Info, nichts.

Als der Purser wieder mal bei mir vorbeikam fragte ich ihn nach der Situation. "Der ältere Herr hat Krebs und andere Probleme, wir können hier nicht weiterhelfen, warten auf die Ambulanz und lassen ihn dann aussteigen. Das Gepäck ist schon raus. Dann können wir starten". Um 22.12 Uhr wird die Rolltreppe weggeschoben, 7 Minuten später verlassen wir die Parkposition, weitere 7 Minuten später, also 22:26 Uhr (gut 50 Minuten später als geplant) heben wir endlich ab und verlassen Namibia mit Ziel Deutschland - Frankfurt.



Wir nehmen das Essen noch mit. Vorweg einen Riesen-Amarula zum Abschied. Wir legen uns dann zum Schlafen hin. Gute Nacht ...







Samstag, 26. Mai 2018

Finale mit ungewissem Ausgang

Wir wollen heute noch einige Dinge erledigen, also der frühe Vogel fängt den Wurm. 6:30 Uhr sind wir hoch. Alles zusammenräumen, ich noch schnell zum Auto, die GoPro-Stromspeisung abbauen und dann mit dem Taschen-Transporter zurück zum Zimmer. Duschen, alles auf den Transporter geladen (heute etwas aufgeräumter), in den Wagen räumen und dann noch zum Frühstück um 8:45 Uhr.


Wir checken aus, verabschieden uns von den verbliebenen Mitarbeitern, die wir kennen und machen uns um kurz nach 9 Uhr auf den Weg. Bilder von der Strecke, weil wieder ein strahlend blauer Himmel. Uuuuups, vergessen die Scheiben zu putzen ...




Erster Stopp ist in Okahandja, direkt gegenüber vom Holzmarkt auf einen Cappuccino und einen Milchshake. Dann wollten wir noch zum anderen Holzmarkt, etwas mehr im Stadtkern, aber den scheint es nicht mehr zu geben, zumindest haben wir ihn nicht gefunden, also weiter. Nächster Stopp bei Sabine und Stephan, Eigentümer der Immannuel Lodge, knapp außerhalb von Windhoek.

Ich hatte für ihn ein Wassertanküberwachungssystem mitgebracht und lasse noch einiges an Hardware für ein weiteres neues Projekt bei ihm. Kurz nach 12 Uhr marschieren wir dort wieder ab und treffen um kurz nach halb eins, mitten in Windhoek in der Talstraße, beim Craft Market ein. Hier kann man alles mögliche Handgemachte aus Afrika kaufen - also los.

Wir kaufen noch etwas aus Holz, Tischsets und einiges mehr. An der nächsten Puma-Tankstelle einige kleine MTC-Voucher geholt, die braucht man, um die MTC-SIM-Karte auch von Deutschland aktiv zu halten. Danach geht es weiter zur Maerua Mall zum SuperSpar. Hier gibt es immer frisches Rauchfleisch und was das Herz noch so begehrt. Also Einkaufszettel abgearbeitet und weiter zu Savanna, den Wagen abgeben. Dort tauchen wir um kurz vor 14 Uhr auf. Bianca und Marc sind beide da, Bianca nimmt den Wagen ab.




Ich stelle das Einlagerungsmaterial für ihre Garage an Biancas Schreibtisch und wir entladen das Fahrzeug von unseren Sachen. Ich begleiche die Rechnung für die lokal gekaufte Wolle und wir tauschen Erfahrungen zum Thema Gasleitungsverbau, Wasserhahnanschluss und wie wechsle ich einen Reifen ohne nachhaltigen Schaden aus. Wir haben dabei viel Spaß. Wir verabschieden uns von Savanna und werden mit dem Shuttle zur vorerst letzten Unterkunft, der Ondekaremba Lodge, unmittelbar vor dem Flughafen gebracht.




Die Ondekaremba Lodge ist unmittelbar vor dem Flughafen, gewählt weil Condor den Sommerflugplan umgestellt hat und fliegt tagsüber zurück nach Frankfurt. Aktuell geplant morgen um 8:30 Uhr, nur dazu sollte es nicht kommen - uuups. Wir packen die Taschen fertig, wiegen diese und sind voll im Plan. Dann rüber zum Dinner um kurz nach 19 Uhr. Zum Dinner werde ich mich nicht weiter auslassen, kann man mitnehmen, ist aber nichts Besonderes, im Vergleich zu vielen anderen Sites die wir bis hierher hatten.

Ist auch nicht das Thema am Abend. Ich hatte auf einer Condor-Seite vor ungefähr 2 Tagen mal geprüft, ob der Flug vom Status her "OK" war und er war es. Dies hatte ich am frühen Nachmittag wiederholt und da tauchte der Fug gar nicht mehr auf. Jetzt beim Dinner machte ich dies erneut und wieder nix, auch der Hinflug von Frankfurt war dort nicht mehr zu finden. Worauf Marianne kurz mal die FraPort-App aufrief und schaute, ob der Flug dort stehen würde, mit dem Ergebnis = Annulliert.


Damit war schon jetzt klar, wenn der Flieger nicht aus Frankfurt nach Windhoek kommt, geht am nächsten Morgen auch kein Flieger zurück, weil keiner da. Dies sollte sich dann später auch so bestätigen, auch unser Flug war dann annulliert.


Wir nicht faul, kurz Freunde in Deutschland bemüht und die haben dann die Condor-Hotline erreicht mit dem Ergebnis: "Jupp, beide Flüge annulliert, alle Fluggäste werden jetzt auf andere Flüge umgebucht und die Info gibt es dann am Sonntag am Windhoek-Airport". Na, was das wohl wird?

Tja, blödes Gefühl, weil irgendwie ungewisser Ausgang, kann so klappen, muss aber nicht, weil Favorit ist dann der Abendflug mit Air Namibia, weil Codeshare mit Condor. Meine Vermutung ist aktuell, eine South African Airways Verbindung nach Europa über Johannesburg und so hatten wir eine Wette laufen, weil Marianne auf Air Namibia gesetzt hat.

Wie auch immer, der nächste frühe Vogel wird kommen, also 22 Uhr ins Bett und dann sehen, was uns am nächsten Morgen ereilen wird. Wir buchen den 5:30 Uhr Shuttle zum Airport.

Tageskilometer: 239
Höchsttemperatur: 26 Grad
Tiefsttemperatur: 10 Grad

Freitag, 25. Mai 2018

Ein wunderschöner Tag auf Mount Etjo

Kein Wecker, keine Geräusche, alles sehr ruhig hier und zack, um 7:45 Uhr schaue ich erstaunt auf die Uhr meines SmartPhones.




Duschen, anziehen und rüber zum Frühstück. Ich habe hier schon öfter Bilder vom Raum und dem Frühstück gepostet, daher verzichte ich an dieser Stelle darauf. Gibt aber alles, inklusive Obst und frisch gemachten Eiern mit Speck.


Heute ist Meriams Geburtstag, eine der Angestellten auf Mt. Etjo, verantwortlich für den Garten. Wir beschenken sie mit Dingen, die wir noch haben und einem SmartPhone für einen ihrer Jungen, der in Kalkfeld in die Schule geht und so jetzt endlich eine regelmäßige Kommunikation aufgebaut werden kann.


Und dann starten wir mit dem allseits beliebten Vorpacken, um zu sehen, was passt in die Taschen, wie viel Gewicht insgesamt, was können wir noch einkaufen? Danach starte ich eine Blogging-Attacke, um etwas abzuarbeiten. Etwas in der Sonne baden und schon ist es 14 Uhr. Wir treffen uns auf einen Tee und ein Stück Kuchen mit Adrina. Was können wir in der Zukunft gemeinsam machen, für die Kids, für die Teacher und vieles mehr, wir werden sehen. Hier einige Tiereindrücke direkt von der Lodge, bevor wir um 16 Uhr zu einem Game Drive aufbrechen.






Game Drive mit Brian. Wieder ein gutes Beispiel, wie das System hier auf Mount Etjo funktioniert. Brian hat die Klassen 1 - 6 durchlaufen und ist dann in die weiterführende Schule nach Otjiwarongo. Jetzt zurück und arbeitet auf der Farm als Guide für die Touristen. Und auch eine kleine Überraschung, er ist der Sohn von Gersoline, eine ganz liebe Herero-Frau, die wir auch schon seit Jahren kennen. Auf dem Game Drive sehen wir Giraffen, Impalas, Wasserböcke, Breitmaulnashorn, Elefant, Zebras, Weißschwanzgnu, Riesentrappe und Warzenschweine. Wir sind unterwegs mit einer deutschen Familie, Vater, Mutter, Sohn und Schwiegertochter - war Okay ;-)

























Der Elefant und eine Gruppe von 3 Nashörnern hält uns davon ab, zeitig einen Platz für den Sundowner zu erreichen. Auch wieder sehr schade, weil es hätte sehr schön werden können. Aber gemerkt für einen weiteren Trip hierher. Dennoch Bilder, als die Sonne leider schon versunken war.







Danach die recht lange Fahrt im Dunkeln zurück zur Lodge, die wir um Punkt 19 Uhr erreichen. Kurz an der Bar einen Drink einwerfen, zurück zum Zimmer und für das Dinner vorbereiten. Ich kenne Raphael nun schon einige Jahre und dies sollte sich auszahlen. Wir lieben Springbock oder Impala, vor allen anderen leckeren Antilopen. Und so hatte ich mir gestern dies gewünscht, dazu auf jeden Fall Kürbis - wenn er dies einrichten könnte, wäre super.

Und so geschah es dann auch. Als die Köche hinter dem Grillplatz auftauchten bin ich gleich hin und habe mir das anstehende Dinner und seine Auswahl erklären lassen. Und es gab tatsächlich Impala-Filet - hääääääääärlich. Dazu verschiedene Zutaten und auch Pumpkin (Kürbis). Wir waren die Ersten bei der Essenausgabe. Im Service heute ein Wechsel, Raphael gab die heißen Platten aus und der andere Koch servierte das Fleisch. Medium-Rare war unsere Anfrage und wir bekamen geniale Stücke von ihm.




Vorne weg gab es eine Potato-Soup und zum Nachtisch ein Gedicht, eine Marena-Roulade - noch nie hier gehabt, aber auch wieder soooooooooooooo lägggggga. Dass das Fleisch der Hammer war, muss ich nicht erwähnen.


Nach der Info, wieder 22 Personen für das Lion-Feeding gebucht, haben wir auch für heute wieder abgesagt. Wir treffen uns noch mit Sunelle, die Lodge-Managerin auf einen Absacker, tauschen uns noch aus, verabschieden uns von einigen Mitarbeitern, die am nächsten Tag frei haben werden und gehen gesättigt, mit dem Gefühl eines der leckersten Impalas ever verspeist zu haben um 21:30 Uhr in die Bettenburg.

Tageskilometer: 0
Höchsttemperatur: 26 Grad
Tiefsttemperatur: 10 Grad