Sonntag, 18. Juni 2017

Vom selbst versorgendem Camper zum "Betreuten Reisenden"

Es ist Sonntag, daher heute mal um 6:45 Uhr raus in die Welt. Die Sonne macht sich auch auf den Weg und wird helfen, die Temperaturen schnell in einen sehr akzeptablen Bereich zu bringen. Und da ist sie auch schon ...




Nun heißt es zunächst einmal "Wunden lecken", ja das gejammere geht schon wieder los. Letzte Nacht muss mich irgendwie etwas stechendes erwischt haben, der Wunde nach zu urteilen, vermutlich eine Mücke. Also ein gezielter Griff zur mitgebrachten Bord-Apotheke. Und dazu gleich ein guter Tipp, der nicht nur in Afrika funktioniert, sondern auch bei uns in Deutschland. "Bite Away" heißt dieses Wundermittel. Hier die Produktbeschreibung kopiert von Amazon.

Der bite away ist ein elektronisches Gerät, das zur äußerlichen Behandlung von Insektenstichen und -bissen von Mücken, Moskitos, Wespen, Hornissen und Bremsen entwickelt wurde. Er wird als Mausform angeboten und ist in der Hand- oder Hosentasche am Strand und unterwegs immer praktisch mit dabei. Die Behandlung erfolgt mit konzentrierter Wärme. Die Wärmebehandlung mit dem bite away ist bis auf die subjektiv unterschiedlich wahrnehmbare Wärmereizung, frei von Nebenwirkungen! Die sofortige Anwendung des bite away nach dem Stich verhindert bzw. mindert den entstehenden Juckreiz, die Schmerzen und das Anschwellen der Körperpartie auf ein kaum mehr wahrnehmbares Maß. Auch Stunden nach dem Stich entfaltet der Stichheiler noch seine gute Wirkung.

Der Juckreiz verschwindet sofort und eine entstandene Schwellung nimmt schneller ab. Anwendung:Platzieren Sie die Heizfläche des Stichheilers genau auf dem Einstich. Halten Sie das Gerät während der Dauer der Behandlung leicht gedrückt. Betätigen Sie einen der beiden Starttaster. Der rechte Taster ist für Erwachsene bestimmt, die Behandlungszeit beträgt ca. 6 Sekunden. Der linke Taster ist vorrangig für Kinder oder Erwachsene mit empfindlicher Haut gedacht und hat eine Behandlungszeit von ca. 3 Sekunden. Er wird immer eine Temperatur von 49°C bis 53°C erreicht. Wirkprinzip: Das Prinzip beruht auf der rein natürlichen Wirkung von konzentrierter Wärme. Bei der lokalen thermischen Behandlung der Einstichstelle durch den integrierten Mikroprozessor des Stichheilers erfolgt ab einer Temperatur von ca. 50°C teilweise eine Zersetzung von Giftbestandteilen des Insektes sowie eine Unterbindung der Ausschüttung von Histamin. Die kontrollierte Erwärmung des Heizmoduls wird durch die interne Verknüpfung von Temperatur- und Zeitsteuerung sichergestellt.


Angewendet und Minuten später ist das Jucken vorbei - herrrrrrlich. Ich räume schon mal ein wenig um und auf, um nicht alles an Ende der Reise machen zu müssen. Ich füttere zunächst die Kleinen Frankoline, die offensichtlich von ihrer Mutter hier abgsetzt wurden mit etwas Brot und mache mir dann selbst Frühstück. Toastbrot noch OK und die letzten Reste Nutella müssen ja auch weg.


Da die Campsites hier wirklich gut ausgestattet sind, hier einige Impressionen.





Als ich alles soweit verstaut habe, noch schnell in die Dusche, fahre ja heute rüber zur etwas besseren Old Traders Lodge - Erindi. Kurz nach 10 Uhr bin ich vorne fürs check-out und bekomme nochmals bestätigt, dass ich das letzte freie Chalet in der Lodge bekommen habe- Tja, rechtzeitig anfragen lohnt sich (hihi - gestern). Hier noch einige Eindrücke von der Rezeption und dem Shopping-Centre.










Kurz vor 11 Uhr komme ich auf der Lodge an. Checke ein, bekomme Chalet Nr. 5, natürlich erst in 3 Stunden, muss ja erst gesäubert werden. Aber auf der Lodge kann man sich auch so gut aufhalten. Hier einige erste Eindrücke.




Auf dem Weg ein erstes Raubtier.



Dann der obligatorische Blick auf die Game Drive Tafel (Tierbeobachtungsfahrten), Erfolge der letzten Fahrten. Mal sehen was mich dann erwartet. Man kann sich seinen Guide nicht aussuchen, dies entscheiden andere. Ich habe mich für den Nachmittags-Drive entscheiden, mal sehen. Weiter aber auf der Lodge und hin zu einer der vermutlich größten Wasserstellen direkt an einer Lodge in Namibia. Hier leben Hippos und Krokodile, die sich auch alle gerne präsentieren.











Und hier einige Aufnahmen direkt vom Aussichtsdeck der Lodge.








Aufnahmen von der Lodge.







Und da ich erst spät angereist bin, hatte ich auch gute Chance einen Parkplatz zu bekommen.










Zwischen 12 und 14 Uhr gibt es hier zusätzlich auch ein Lunch-Menü, so man dies denn auch gebucht hat, aber auch durch Einwurf kleiner Münzen nachzulösen. Der Nachtisch ganz fies und mega-lecker. Inzwischen treffen 2 Elefantenbullen an der Wasserstelle ein. Dies hat normalerweise zur folge, dass die Hippos von den grauen Riesen ins Wasser gescheucht werden. Darauf warten die Anwesenden und ich auch, aber heute leider nicht.





Zwischenzeitlich haben sich auf dem Damm gegenüber ca. 20 - 25 Wildhunde versammelt. Mit dem SmartPhone ist da nichts zu holen, daher eine Leihe vom Video - auch nicht so toll ... Gleiches gilt für einen netten Schuss von 2 Elefantenbullen




Und nun kommt der Teil, der mich immer wieder daran erinnert, alleine Fahren, Camping, weg von allem, wenige andere Menschen auf der Campsite, ist ein tolles Erlebnis und genau das, was ich in Afrika suche. Durch meine Entscheidung, auf die Lodge zu verlegen, habe ich diese Privilegien vorne an der Rezeption abgegeben und mich auf "Betreutes Reisen" eingelassen. Beides hat natürlich seine Vorteile aber eben auch Nachteile.

Denn plötzlich wurde es laut, hier im eigentlich ruhigen Bereich, Tiere nicht erschrecken, etc. Eine amerikanische Schulklasse traf ein. Ca. 30 Menschen im geschätzten Alter zwischen 15 und 17, die ganz offensichtlich noch nie ein Hippo, einen Eli oder ein Croc gesehen haben. Über die jetzt startende Selfie-Schlacht mag man sich als "Normalo"-Tourist schier nur wundern oder es einfach akzeptieren. Natürlich machte ich, als erfahrener Afrika-Tourist, mir schon Gedanken darüber, ob ich nachher mit auf einem Game Drive Fahrzeug mit "denen" steigen darf.



Inzwischen ist es 14 Uhr geworden und ich durfte mir meinen Chalet-Schlüssel abholen. Ja, die "Zimmer" hier sind schon etwas Besseres, der Laden kostet leider auch entsprechend.







Leider machte der Himmel auch heute wieder am Nachmittag dicht, so dass ein eher bewölkter Game Drive zu erwarten war. Ich wurde Chris zugelost, der einzige schwarze Guide auf Erindi - überhaupt keine Wertung, sondern finde ich sogar sehr gut.








Vor dem Nachmittag Game Drive gibt es dann noch eine Kuchenbeglückung, diese habe ich ausgelassen. Als das letzte Foto entstand, war die Welt noch in Ordnung. Closing war durch. Unser Auto hat 9 Sitzplätze, meine Reihe nur mit mir besetzt und die beiden vor mir jeweils doppelt - perfekt. Dann, wir hatten schon die Einweisung bekommen, kam doch noch, 5 Minuten nach Abfahrtzeit, die anderen Autos waren schon los, kam noch ein schwarzes Pärchen. Nach meiner Einschätzung wird wohl ein gewisser Streit vorangegangen sein. Sie schwieg komplett und reagierte auf seine Versuche so gar nicht. Na toll, dachte ich noch so bei mir, aber zumindest Ruhe auf meiner Bank.

Wir sind gestartet, kamen direkt in einen Stau und Chris entschied sich, den über Funk empfangenen Hinweis nach 3 Löwen, ca. 20 Minuten Fahrt entfernt, nachzugehen. Wir drehten also um und hin zu den Löwen. Als Chris diese dann auch gefunden hatte und links von mir scheinbar zum ersten Mal einen Löwen aus 10 Metern Entfernung vor das Auge bekommen hat, war das Schweigen vorbei. Von jetzt an und bis zum Anlegen an der Lodge, war sie nicht mehr still - die Löwen hatten den Bann gebrochen- hmmm, was war jetzt besser?. Und ja, die Löwen scheinen hier alle ein Sender-Halsband zu tragen.










Zuerst fanden wir die beiden Weibchen, dann noch das Männchen. Alle Fotos vom Video geliehen. Alles in allem war dies schon ein erfolgreicher Game Drive auf Erindi. Das Gebiet erstreckt sich auf 105.000 Hektar und hier Tiere zu finden, ist dann auch nicht so einfach. Und wenn, dann auch nur in kleiner Stückzahl und keine riesigen Herden - aber das weiß man ja. Wir sahen Kudus, Springböcke, Impala, Zebras, einen Schakal, Paviane, Löwen und ganz am Ende der Tour, fast schon im Dunkeln, eine Herde von ca. 20 Elefanten. Hier gab es eine kleine Attacke der Leitkuh, die Chris aber gut abgefedert hat. Auf dem Bild nur zu erahnen, im Video gut zu sehen und zu hören.



Da ich inzwischen schon sehr viel gesehen habe, habe ich von den anderen Tieren keine Aufnahmen gemacht. Dank der Elefantensuchaktion, ist auch unser Sundowner praktisch ausgefallen. Diesen haben wir dann zwar nachgeholt, aber im Dunkeln dann eher doof - macht man sonst zusammen mit dem Sonnenuntergang. Kurz vor 19 Uhr waren wir dann zurück auf der Lodge, 19 Uhr Dinner.





Etwas essen und dann bloggen. 21 Uhr ab in die Falle - iiiiieh, ein richtiges Bett. Nach 14 Tagen ohne Unterbrechung oben im Auto, schon etwas anders. Ob besser oder nicht - dann morgen.

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