Montag, 12. Juni 2017

Abschied, ein Schloss, ein Pass und Touristen auf Hammerstein

Kurz nach 6 Uhr, die Nacht ist zu Ende und bei 15 Grad auch gar kein Thema, noch vor der Sonne aufzustehen. Weil ich sie so schön finde, hier noch andere Ansichten von meiner Campsite.




Und dann kommt die Sonne auch schon. Hier auch ein Blick auf ein "Private" Häuschen, hier wohnt ein Angestellter der Ranch, unmittelbar an der Campsite, passt nachts bestimmt auf uns auf.





Und die Dassies sonnen sich wieder, werden aber auch zutraulicher.






Mein Frühstück lasse ich dann mal im Bild aus. Ich packe zusammen und ab zur Rezeption, bezahlen.



Trotz eines hohen Standards nimmt Anke sehr moderate Preise. Ich zahle pro Nacht 250 N$, derzeit knapp 18 €, wären mehr auf einer Campsite, dann 180 N$ pro Person und Nacht - dies auch einmal um eine Orientierung zu geben. Ich kaufe noch einen ganzen Satz Stachelschweinhaare (Borsten) und verabschiede mich von Anke und den Polen, ist inzwischen 9:30 Uhr. Impressionen vom Weg zur D707 - main road.





Weitere Eindrücke.






Etwas zu früh für ein Lunchbreak, aber egal, komme ich in Betta an. In einem Internetforum hatte ich gelesen, hier soll es die beste Currywurst außerhalb von Deutschland geben - unbedingt probieren. Und so geschah es auch. Hier ist eine Tankstelle mit einem kleinen Shop, der aber äußerst gut sortiert ist.








Aber, egal wie ich der freundlichen schwarzen Verkäuferin versucht habe eine Currywurst zu erklären, sie schien so etwas noch nie gesehen oder gehört zu haben, sprich sie schien sich so etwas nicht einmal vorstellen zu können. So einigten wir uns auf Bratwurst mit Kartoffelsalat. Ich habe es probiert und mich dann auf meinen richtigen Lunchbreak gefreut. Aber, ich hatte ja noch einen Joker im Ärmel, die Eistruhe.



Jaaaaaaaaaaaaaaaa, da war es endlich, das ultimative Eis für mich - "Death by Chocolate". Ich setzte meine Reise fort. Nächster Stopp - Schloss Duwisib. Hier wieder zur Weiterbildung ein Artikel aus Wikipedia entliehen: "Seine Entstehung verdankt dieses Bauwerk dem Traum des sächsischen Artillerie-Offiziers Hansheinrich von Wolf. Er war während des Hererokriegs als Schutztruppen-Offizier nach Südwest-Afrika gekommen und beabsichtigte, nachdem er 1907 während eines Heimaturlaubs eine vermögende Amerikanerin geheiratet hatte, sich auf Dauer in Deutsch-Südwestafrika niederzulassen, um hier ein Pferdegestüt zu gründen. Er erwarb hierzu die Farm Duwisib und ließ auf ihr 1908 durch den in der Kolonie wohl bekannten Burgen-Architekten Wilhelm Sander (dem Erbauer der Schwerins-, Heinitz- und Sanderburg in Windhoek) das Schloss nach historischem Vorbild bauen.

Von Wolf betrieb in den Folgejahren eine durchaus erfolgreiche Zucht mit Vollblutpferden. Während einer Schiffsreise 1914 nach Europa erreichte von Wolf die Nachricht vom Ausbruch des Ersten Weltkrieges; nach seiner Internierung in Südamerika gelang ihm die Flucht nach Deutschland, wo er sich zum Kriegsdienst meldete und 1916 in Frankreich fiel. Seine Frau kehrte nicht wieder nach Südwest-Afrika zurück, zog in die Schweiz und verkaufte nach dem Krieg das Schloss an eine schwedische Familie. Schloss und Pferdezucht verfielen (und spielten möglicherweise bei der Geschichte der Wüstenpferde eine entscheidende Rolle)." Wieder ein Hinweis auf die Wildpferde.








13 Uhr pünktlich mein Lunchbreak - leckeres Wild-Rauchfleisch.





Heute wollte ich den Zarishoogte Pass bezwingen. War gar nicht so schwer, aber sehr schöne Eindrücke von der Strecke. Da die Pässe häufig auch steil sind, ist das Bilder schießen mit dem SmartPhone, während der Fahrt nicht ganz so einfach, daher nur wenige Schnappschüsse. Und die linke Scheibenseite war wohl etwas schmutzig, daher kann man den Pass-Namen nur erahnen. Aber ich filme diese Durchfahrten immer, vielleicht dann später dazu mehr in einem Urlaubsvideo (die, die mich kennen, kommen jetzt schon nicht mehr aus dem lachen raus).







Das Tagesziel, die Lodge "Hammerstein" erreiche ich schon um 14:30 Uhr. Passt, so kann ich mich etwas ausruhen und evtl. auch schreiben.






Hammerstein ist bei vielen Tour-Operators gelistet und so werden hier immer wieder Busse voller Touristen ausgekippt. Für mich als Alleinreisender und meistens Nutzer kleinerer Campsites schon ein Schock, wenn für heute ca. 35 weitere Menschen erwartet werden. Und schon passierte es, der erste Bus mit knapp 20 Menschen an Bord traf ein - alles Deutsche - nun ja.

Hammerstein hat 64 Zimmer und 3 Campsites, hätte also beliebig schlimmer kommen können. Auch ist Hammerstein bekannt dafür, dass man hier einen so genannten Catwalk machen kann. Rein in das Gehege der Caracals und Geparden, Lisa die Leopardin allerdings nur von außen. Ansonsten sehr nett angelegt, mit tollem Außenbereich und auch einem Swimming-Pool.














Natürlich war ich auch hier abgestiegen, weil ich eben diesen Catwalk mitmachen wollte. Nur, wenn diesen zu viele gleichzeitig erleben wollen, dann ist dies eher suboptimal. Ich halte generell schon viel davon, das Tiere, die in der freien Wildbahn nicht überleben können, weil sie das Jagen nie erlernt haben, zum Beispiel auf dieser Lodge den Touristen Nahe gebracht werden. Ich denke aber auch, die Anzahl der gleichzeitigen Besucher im Gehege, sollte begrenzt werden - für beide Seiten gut. Ich hatte mich erkundigt, wie viele auf der 16 Uhr Tour dabei sein werden - bis zur Ankunft des Buses nur ich.

Als es dann um 16 Uhr losgehen sollte, gesellten sich 3 Italiener dazu. Als der Guide dann aber nicht kam und noch 2 Deutsche und weitere 4-8 dazu kamen, habe ich mich kurzer Hand von der Liste wieder gestrichen und setze auf den nächsten Tag. Ich genoss die Sonne im Außenbereich, begann etwas vorzuschreiben und nahm dann mit den anderen knapp 40 Personen am Buffet teil. Es gab Kudu mit Kartoffeln und Blumenkohl, dazu Salat und eine Auswahl an Nachtisch.

Danach saß ich noch lange an der Bar, unterhalten durch Windhoek Lager und versuchte sehr mühselig 2 Tagesberichte abzuschicken. Es hat gedauert, aber es gelang. Nach getaner Arbeit war ich so gegen 20:30 Uhr in meinem Dachzelt verschwunden und freute mich auf den nächsten Tag. Endlich würde ich "Wilde" wiedersehen und dann interessante Pässe durchfahren. Gute Nacht ...

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