Montag, 5. Juni 2017

Ein ganz normaler Tag in Gochas



Eines vorab und wieder wird es heute keine Tierfotos geben. Nach wieder langer Nacht stehe ich um 6 Uhr auf, immerhin 8 Grad. Die Sonne zeigt erste Anzeichen und um 6:22 Uhr ist sie dann auch zu sehen. Zum Start in den Tag gibt es einen M-Schoko. Alles für die Auslieferung in Gochas vorbereiten, was ich noch so an Bord habe. Freue mich aufs Frühstück, pappiges Brötchen mit Nutella. Tja, schade da ist Schimmel dran - komisch. Also muss das braune Toastbrot herhalten, schmeckt auch. Kurz nach 8 Uhr marschiere ich ab, bei inzwischen 11 Grad. Als ich um viertel vor Acht in Gochas ankomme, zeigt das Thermometer schon 18 Grad, wird doch.



Wieder ein Riesengeschrei als die Kinder mein Auto sehen. Irgendwie schön ... Punkt 9 Uhr gibt es nach den ersten Stunden Unterricht, Frühstück. Heute Milipapp mit etwas H-Milch. Zu schön zu sehen, wie brav die Kinder nach erfolgreicher Schlacht die Teller zurückbringen. Danach läßt es Lizma sich nicht nehmen, eine kurze Zeremonie für mich abzuhalten. Viele weibliche Elternteile sind gekommen. Es wird gesungen und getanzt und Lizma hält eine kurze Rede. Dann gibt es noch ein Gruppenbild mit Kindern, die auf A4-Zetteln gemalt, die Namen von Spendern halten - ganz süß.















Hier auch noch einige Bilder zum Kindergarten.







Danach geht es für mich zur N Mutschuana Schule. Die neue Rektorin Frau Ortmann hat um einen Austausch gebeten. Hinzugesellt hat sich mein neuer Ansprechpartner Isaak Abraham. Er ist verantwortlich für alle technischen Themen und unterrichtet Koi-Koi (Nama) und Englisch. Beide versichern mir, dass ihr Kommunikationsverhalten deutlich anders sein wird, als zuletzt von der Schule bekannt. Sie haben erkannt, welche Chancen in der Partnerschaft mit meinem Projekt stecken. Wir besprechen einige mögliche nächste Projekte, ich stelle dabei aber klar, an welche Bedingungen dies geknüpft ist, wir werden sehen, ob hier das Interesse und die Motivation die Faulheit schlagen wird - ich bin sehr optimistisch, aber wir werden sehen. Eine Gruppe Nama-Kinder führt für mich einen traditionellen Tanz auf.





Punkt 12 Uhr bin ich wie geplant zurück im Kindergarten, denn es soll ja den speziellen Eintopf mit Fleischeinlage geben. Alles wartet hungrig nur auf mich und los. Die Kleinen sind schon unruhig und entsprechend laut. Es geht direkt los und die Kinder schlagen sich die kleinen Mägen voll ... Ich mache einige Fotos und auch Videos und lasse die Kinder dann mit ihrer Mahlzeit alleine.







Ich komme gerade noch rechtzeitig bei Madaleen und Gustav an und kann somit noch am Essen teilhaben. Wir tauschen uns über das Erlebte aus und schon ist es 13 Uhr. Samuel hatte mich um 12 Uhr von Stampried kontaktiert. Von dort benötigt er maximal 1 Stunde. Als ich am Ortseingang ankam, bog er auch schon in meine Richtung ab. Wir fahren zur Kirche und laden die Fahrräder, die Betten und Iso-Matten aus. Madaleen bedankt sichtlich erleichtert für diese Spende. Problem war bis heute, wenn nach dem Tauschen der gesammelten Punkte (Müllsammel-Aktion), die Lotterie zur Verlosung eines Fahrrades gestartet wurde und ein Kind jünger als ca. 10-11 gezogen wurde, dann musste eine Alternative ausgegeben werden, weil die Fahrräder nur für Größere vorhanden waren. Nun hat sie 3 * 16 Zoll Fahrräder bekommen - Madaleen glücklich - sehr gut.




Samuel und ich fahren rüber zum Kindergarten, es gibt ja noch eine Überraschung, die scheinbar aber längst keine mehr ist. Wenn das Geschrei bei meiner Ankunft bisher schon recht intensiv war, dann kennen die Kleinen jetzt gar kein Halten mehr. Lizma muss gesagt haben, was wir bringen werden. Die Kleinen reißen Samuel die Mini-Buggies aus den Händen und benutzen sie sofort, herrrrrrlich. Bisher hatten wir im Kindergarten 2 davon. Eines gekennzeichnet mit Girls, das andere mit Boys und natürlich bei jeder Pause ein Chaos der Nutzung. Jetzt haben wir 12 ...


Ich tausche mich kurz bezüglich eines Vorschlages, wie wir den defekten Kühlschrank wieder reparieren können und wir fahren zurück zur Kirche. Dort setzt Samuel mit Unterstützung von Gustav, der hiesige Pfarrer, dir rückwärtige Tür des Aufbaus, wieder in Funktion. Nach einem innigen Austausch setzt sich Samuel ins Auto und startet die Rückreise nach Windhoek. Natürlich will ich nicht übergehen, dass er schon das neue Handy mit einem breiten Grinsen in Betrieb genommen hat. Ich tausche weitere Vorgehensweisen, Projekte und Ideen mit Madaleen aus und starte dann auch zurück zur Düne. Inzwischen ist es 16 Uhr geworden, die Zeit rennt hier einfach immer davon. Vermutlich weil so viel auf dem Zettel steht an einem Tag in Gochas, vermutlich aber auch, weil es einfach so schön, herzlich und natürlich ist. Das war schon wie Urlaub, alles was jetzt kommt ist Bonus.




Dieses Mal bin ich rechtzeitig zurück und genieße den Sundowner bei Chips und Bier ganz in Ruhe. Punkt 18 Uhr steht dann auch schon das Dinner auf dem Tisch. Es gibt Springbock-Steak mit Kartoffelsalat, dazu reiche ich mir ein kühles Windhoek Lager. Heute serviere ich direkt am Feuer, da ich mir vorgenommen habe, diesen Blog vorzuschreiben, auch wenn ich nicht übertragen kann, mangels Empfang. Daher nicht auf dem Aussichtsdeck wie gestern. Leider fällt die Wahl des Abwaschens auch wieder auf mich, OK - ist ja schnell gemacht. Ich schreibe einiges zusammen und dennoch zeitig in die Falle - ist ja schon wieder 20:30 Uhr. Lekker slaap

1 Kommentar:

  1. Hallo Frank,
    Respekt, was Du da aufgebaut hast und organisiert.
    Für diese kleinen Menschen ist so ein Tag etwas, was sie nie vergessen.
    Leckeres Essen, Spielzeug, Geschenke ... all die Aufmerksamkeiten... in der Nacht hat keiner geschlafen.
    Mach so weiter!
    Gute Reise, Nicci und Hauke

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