Samstag, 10. Juni 2017

Lüderitz und Kolmanskuppe bedeckt und dann "die" Campsite Koiimasis

Die Nacht war wieder sehr gut. Um 6:30 Uhr krabble ich aus meinem Häuschen, da die Blase drückt. Und - der Himmel will sich nicht entscheiden. Engelchen sagt wohl, weg mit den Wolken und das bisher wenige blau weiter in den Vordergrund, aber Teufelchen hält dagegen mit massiver Bewölkung. Am Ende hat das Teufelchen gewonnen. Es sind auch nur 6 Uhr Grad, also nichts was mich hier halten könnte.




Ich ziehe mir ein durchaus anspruchsloses Nutella-Brötchen rein, keine höhere Wertung, weil das Nutella bei diesen Temperaturen nahezu streichresistent ist, nix mit verlaufen und vom Löffel herunterlaufen. Inzwischen ist der Himmel dicht und ich starte bereits um 7:45 Uhr, Ziel Kolmanskuppe oder Lüderitz, wenn es nicht regnet - scherze ich noch so bei mir.



Kurz vor 9 Uhr komme ich Kolmanskuppe an. 17 Grad OK, aber bewölkt und es sieht nach Regen aus, da macht das hier keinen Spaß. Ich erkläre dem freundlichen Mitarbeiter am Gate, dass ich es wohl etwas später versuchen werden. Worauf er mir den Hinweis gab, dass nur bis 13 Uhr geöffnet sein, des Windes wegen - OK, damit war meine Timeline ja dann gesetzt. Kurz nach 9 Uhr marschiere ich also in Lüderitz ein.



Hier zeichnet sich zumindest das Engelchen dadurch aus, dass es einen blauen Korridor zwischen die Wolken gefrest hat. Mal sehen, wie lange das anhält, sich ausweitet oder Teufelchen siegt - beides. Ich tanke kurz, dann zu Spar und als ich wieder rauskam, war tatsächlich der größere Teil des Himmels blau. Also entschied ich mich zu einer kurzen Städte-Tour mit mir.


Ich besuchte die Felsenkirche, in der gerade ein deutschsprachiger Gottesdienst, auch nur mit Weißen abgehalten wurden - 2 Taufen standen auf dem Plan. Also nix wie weiter.



> Ich schaute mir den hiesigen Camping-Platz auf Shark-Island an. Wird vom NWR (Namibia Wildlife Resort) verwaltet. Viele Stellplätze, allerdings dicht an dicht, mit Licht und Strom. Da es aber noch früh am Tag ist, der Himmel dicht machen wird, ist dies jetzt keine Wahl für mich.




Jetzt noch zu einer Attraktion, dem Diaz-Point. Ein ,so meine ich portugiesicher Seefahrer, hat es hier 1488 an Land geschafft und zack, schon gibt es dafür ein Denkmal. Auch gab es hier mal eine Brücke vom Festland hin zum Denkmal, als es hier wohl noch mehr Wasser gab, aber die ist nicht mehr richtig zu benutzen. Ist jetzt alles nicht so spektakulär - aber gesehen habe ich es.







Ich also zurück nach Lüderitz, tschüß gesagt und zweiter Versuch Kolmanskuppe. Kolmanskuppe ist eine verlassene Geisterstadt, Jemand hat hier früher mal einen Diamanten gefunden, dann ein kurzer Boom, dann schnell wieder Schluss. Heute eine Attraktion, weil noch einiges erhalten ist und wo nicht, hat der Wüstensand die Oberhand übernommen.
















Da der Himmel inzwischen komplett dicht gemacht hat und ich auch Nieselregen spüre, entscheide ich mich für "macht keinen Spaß" und da ich Urlaub habe, entscheide ich. Also Abbruch, Aufbruch und los. Und tatsächlich die ersten Kilometer wird das Auto etwas gewaschen.






Bei meinem Lunchbreak, pünktlich um kurz vor 13 Uhr, sieht es am Himmel schon deutlich besser aus. Ich treffe die Recks (von Reckfilm.de) die mit diesem Truck schon um die Welt sind und jetzt speziell das südliche Afrika bereisen. Der Himmel wird immer besser, soweit man unter besser, weniger Wolken und mehr blau meint. Hier einige Impressionen der Strecke.







Bei einem Abzweig zu einer Farm, später stellt sich heraus es war die Farm Weissenborn der deutschen Familie Izko, treffe ich auf ein Auto mit einer 4-köpfigen polnischen Familie. Die sich nicht sicher sind, ob das hier schon die Abfahrt zur Campsite Namtip wäre. Ich hatte es mir leider auch nicht besser auf meiner E-Karte eingezeichnet, also Versuch macht Klug. Ich also vorne weg. Am Haupthaus angekommen, treffe ich auf Ulrike Itzko. Schnell wird klar, knapp 12 km zu früh abgebogen. Wir tauschen uns kurz aus, sie erklärt mir den Weg und als ich gerade starten wollte, kommt auch schon die polnische Familie. Ulrike erklärt auch denen, wo es lang geht, dabei finde auch ich heraus, die sprechen auch Deutsch.

Ulrike kommt wieder zu mir und schickte den anderen Wagen schon los, ich würde gleich hinterherkommen. Satte 20 Minuten startete ich nach dem anderen Wagen und es war inzwischen schon kurz vor 16 Uhr - die Sonne. Aber, ich fragte nach dem Farmerwerb in Namibia. Wir stellten schnell fest, dass wir beide aus Hamburg sind, sie aus Poppenbüttel und nun ja ich eben aus Niendorf und so gab dann ein Wort das andere. Super interessant und vorgemerkt, mal sehen ... Als ich dann an den Abzweiger zu Namtip kam, waren die anderen natürlich dort nicht zu sehen, aber ein Schild lächelte mich an.




Ok, also gleich weiter, haben die anderen wohl auch gemacht, nächstes Ziele wäre dann Kanaan. Knapp 20 km später erwischte ich das Quartett noch direkt am Gate. Dies lag nicht daran dass ich fliegen könnte oder viel zu schnell fuhr, sondern die Tochter wollte gerne mal fahren und fuhr daher auf dem teilweise schlupfrigen weichen Sand eben etwas langsamer als ich. Natürlich habe ich mich direkt entschuldigt und bin auf dem schmalen Streifen zwischen Auto und Zaun an denen vorbei - die Sonne. Tolle Strecke, fast nur weicher Sand, sehr gut zu cruisen. Ich bin dann auch gut 10 Minuten vor der Familie auf der Farm angekommen.



Später stellte sich dann heraus, dass ist gar nicht Kanaan, das ist Koiimasis. Besitzer sind auch Izkos, Anke und Wulff, der Sohn von Ulrike. Aber egal. Zunächst kam keiner, wir waren ja auch nicht angemeldet. Dann kam Wulff, erklärte mir den Weg zur Campsite, die 1 und 2 wären wohl noch frei. Ich sackte noch schnell etwas mariniertes Oryx-Filet ein und los zur Campsite. Der absolute Hammer ... Erster Eindruck - Glück gehabt, keine Ahnung was bei Kanaan gewesen wäre, aber egal. Diese Site ist perfekt, wenn man dies von einer Campsite sagen kann. Alles so bis ins Kleinste durchdacht und arrangiert. Hier nur schon mal einige erste Impressionen. Mehr Details dann sicherlich morgen. Morgen ist Sonntag und ich bleibe auf der Site.









Der Rest des Abends ist schnell erzählt. Ich genieße, genieße und genieße. Mache mir dann nebenbei ein pampiges Brötchen mit Oryx-Fleich dazu den gekauften Kartoffelsalat, durchaus lecker. Wobei es hier gerade völlig egal wäre, was auf den Teller kommt. Ich mache mir ein Feuer, mache sonst nichts und genieße die Ruhe, das Feuer, das nichts ...


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