Donnerstag, 28. Januar 2016

Noch mal zum Ausschlafen nach N/a‘ankusê

Nach gutem Schlaf, vorerst zum letzten Mal auf meiner Düne, bin ich um kurz nach 6 aufgestanden. Der Himmel sah wieder sehr verheißungsvoll aus. Und da alles so optimal war, holte ich die Drohne aus ihrem Hanger und drehte einige Runden über dem Gelände. Ich hoffe, die überraschend auf Platz 3 gestern noch eingezogenen Nachbarn, haben daran keinen Anstoß genommen, weil gehört und gesehen sollten sie das Teil schon haben. Kurz nach 7 dann Frühstück auf dem Sonnendeck und dann die Entscheidung schnell abzureisen, denn das Ziel für die Übernachtung ist noch sehr weit weg. Ich packte alles zusammen und bereitete die Drohne erneut für ihren Einsatz vor. Ich wollte nochmals die Abfahrt von der Düne, allerdings dieses Mal bis ganz vorne nach Tranendal, filmen. Und so geschah es auch. Mit wenigen Korrekturen hat die Drohne die gesamte Fahrt bis zur Farm gefilmt.

Dort angekommen wurde ich direkt von Isak versorgt, sprich ich durfte die Kosten für die Düne bei ihm begleichen. Ich habe ihm kurz einige Aufnahmen gezeigt und dann kamen auch Marieta und Pieter hinzu. Schon nach wenigen Szenen kamen zuerst Marieta und dann auch Pieter die Tränen, als ihnen vermutlich auch durch die Aufnahmen aus der Luft klar geworden ist, was sie hier verlassen werden. Die beiden haben sich altersbedingt von der Farm Tranendal und somit auch vom Red Dune Camp getrennt und ziehen jetzt in die Nähe von Windhoek. Aber das Video möchten sie so schnell wie möglich haben ... Ich habe natürlich voller Euphorie über den gelungenen Drohnenflug auch angeboten, kurz Aufnahmen von der Farm zu machen. Habe mir einen Schattenplatz gesucht um die Farm einmal zu umrunden und bin gestartet, nur leider ...



... habe ich die Stromleitung nicht gesehen. Auf dem Weg von der Düne, habe ich fast jeden Baum, das kleine Gebirge, etc. inspiziert, damit die Drohne nirgends gegenfliegt. Hier war ich immer noch so euphorisch, dass ich total unvorsichtig und leichtsinnig war. Das hat sich gerächt. Die Drohne wickelte sich klassisch um die Stromleitung, bevor sie dann aus einigen Metern Höhe einfach zu Boden fiel. Ich konnte noch zusehen, wie die Kamera abriss und durch die Gegend flog - hoffentlich kein großer Schaden, aber einsatzfähig war sie nicht mehr. Sprich keine Aufnahmen mehr von der Farm. Ich verabschiedete mich von allen, mit dem Versprechen sie im neuen Heim zu besuchen und traf um kurz nach halb 10 beim Kindergarten in Gochas ein.

Ich hatte Letwina gebeten, für heute kurzfristig noch die Buchstaben von HefAP auf DIN A4 vorzubereiten, damit wir mit den Kindern eine Aufnahme machen können, die ich dann gerne für die Homepage verwenden wollte. Alles war soweit vorbereitet, nur als ich die Anzahl der Zettel sah, die Letwina an die Kinder verteilte, war mir schnell klar, dass sind nicht die gewünschten Buchstaben.



Auch schön, aber ich wollte gerne die anderen Buchstaben haben, also malte Letwina schnell die Fehlenden. Am Ende nicht ganz so, wie ich es mir gewünscht habe, aber als Start schon sehr gut.



Dann habe ich mich unter motivierendem Gekreische der Kinder verabschiedet und bin noch kurz zu Madaleen. Den Dosenöffner zurückbringen, nicht mehr benötigte Lebensmittel abgeben und einiges noch ausgetauscht. Dann auch dort final verabschiedet und auf einen Abstecher in die Ortsbibliothek. Während der Vorbereitungen im Kindergarten hatte ich mich noch kurz mit August und Walla abgestimmt und dabei erfahren, dass Walla noch in die Ortsbibliothek will, um dort einen Brief zu verfassen. Diese Chance wollte ich nutzen, um einige Worte alleine mit ihr zu wechseln, bezüglich des Gochas-Reporter-Jobs und dem YASI-Projekt. Ich traf sie dort an und wir haben uns eine gute halbe Stunde sehr gut unterhalten. Darf ich vorstellen, Walla, die zukünftige Reporterin aus Gochas, die mich mit Bild- und Videomaterial versorgen wird.



Kurz vor halb 12 dann endlich mein Start aus Gochas in Richtung Windhoek. Erster Ort auf meinem Weg war Stampried, deshalb erwähnenswert, weil es hier von Schotterpiste wieder auf Teer geht - schon eine gewisse Erholung. Dann kommt Kalkrand und direkt danach, weil inzwischen 13 Uhr, habe ich meinen Lunchbreak eingelegt. Hatte ja noch die Reste vom Nudelsalat, dazu natürlich ein Bier.



Dann weiter nach Rehoboth. Hier ein kurzer Stopp in der neuen Mall in der auch ein riesiger Shoprite ist. Habe dort fast alles bekommen, was ich mit Heim bringen möchte und bin dann weiter. Aber in Rehoboth ist mir ein Verkehrsschild aufgefallen, welches ich sonst noch nicht gesehen hatte - habe aber keine Ahnung was es zu bedeuten hat.



Mein Tagesziel stand natürlich schon lange fest. Ich wollte eine Unterkunft, wo ich ziemlich sicher gut schlafen kann, um dem vermutlichen Nicht-Schlafen im Flieger etwas vorzubeugen. Die Wahl fiel schnell auf N/a‘ankusê. Zur Sicherheit schickte ich noch von der Düne eine E-Mail, um die Belegung zu prüfen und ich hatte Glück, ich bekam eine Zusage. Richtung Windhoek zog sich der Himmel mehr und mehr zu, dabei entstanden aber immer wieder tolle Wolkenformationen.



Kurz vor 17 Uhr kam ich auf N/a‘ankusê an. Ich bekam das letzte Chalet mit der Nummer 6. War aber gut, weil ich hier das Auto direkt vor die Tür stellen konnte. Beim Ausladen bekam ich dann schnell Gesellschaft. 4 freundliche Hausschweine fanden sich beim und unter dem Auto ein. Sie suchten Schatten und haben sich auch am Gras gütlich getan.



Ich hatte mir vorgenommen, mit meinem Blog einen entscheidenden Schritt voranzukommen, also bin ich gleich nach vorne ins Haupthaus, weil nur dort gibt es WLAN. Hört sich fast schon wie ein Zwang an. Ja, ein wenig schon, aber jetzt habe ich mal damit angefangen, jetzt führ ich es auch zu Ende. Hat aber auch Vorteile. Ich lasse die Tage ganz in Ruhe noch mal auf mich wirken, sichte dabei schon Bilder und Videos und habe dadurch auch für mich ein Tagebuch zum Nachlesen. Also Tisch eingerichtet, Stromkabel verlegt und einen Rock Shandy bestellt. Ein Rock Shandy besteht hier aus Limonade, Soda und einem Tröpfchen Angostura Bitter für die Farbe und etwas Geschmack und síeht dann ungefähr so aus. Schmeckt, ist erfrischend und macht nicht so durstig - finde ich.



Mein Afrika: Normalerweise geht es dann immer gleich los mit dem Dinner, auch wenn es laut Tagesordnung erst ab 18:30 Uhr vorgesehen ist. Ich war hier um ca. 17:30 Uhr. Heute war alles anders. Neue Gesichter, neues Vorgehen. Außer das mein Rock-Shandy kam und schon das Brot auf dem Tisch stand, passierte hier mal gar nichts. Ach doch, mein Kellner, nennen wir ihn Bedinkt, kam innerhalb von knapp 15 Minuten 3 mal zu mir an den Tisch um nachzufragen, auf welches Chalet er die Getränke buchen könne. Der Dialog war ungefähr wie folgt. Bedinkt: "Chalet no. 4 - correct? Ich: No, no. 6. Bedinkt: "You are in Chalet no. 5 - correct? Ich: No, no. 6. Bedinkt: "Chalet no. 4 - correct? Ich: No, still no. 6 - should I write it on a paper? Danach fragte er nicht mehr nach der Chalet No., aber um es vorweg zunehmen, die Rechnung am nächsten Tag passte nicht.

Viel spannender war für mich aber die Frage, wie würde er sich beim Dinner verhalten, wann würde er mich irgendetwas fragen, wann geht es denn los? Es passierte nichts und inzwischen war es 18:45 Uhr und bei anderen im Raum, gab es schon die Vorspeise. Als er mir mein 2. Bier brachte, sagte ich zu ihm: "I am ready for the menu, we can start". Er lächelte, also dachte ich, jetzt geht es los. Kurz nach 19 Uhr hatten andere schon den Hauptgang und jetzt kam er doch tatsächlich zu mir und fragte mich, was ich denn essen wolle? Hmmm, ich wiederholte das Menü und ich nehme dann auch gerne jetzt den Starter. Etwas unsicher zog er ab und tatsächlich um 19:10 Uhr kam dann die Vorspeise und später gefolgt vom Hauptgang







Und da die Portionen immer reichlich sind, fragt die Bedienung wie viel Pause zwischen Hauptgang und Nachtisch denn sein sollen? In meinem Fall kam Bedinkt und fragte mich. Ich antwortete mit in ca. 20 Minuten und er zog erfreut über diese klare Antwort davon. Nach einer halben Stunde kam dann eine weibliche Bedienung und fragte mich, wann ich denn gerne meinen ...



Alles war äußerst lecker und wirklich ausreichend. Dazu hatte ich 3 Windhoek Lager, von denen sich nur 2 auf der Rechnung am nächsten Tag wiederfanden, habe dies natürlich korrigieren lassen. Da ich der letzte im großen Saal war und die Angestellten immer häufiger eher auffällig mal vorbeikamen, habe ich um 21:30 Uhr eingepackt und den Blogger-Abend für beendet erklärt. Habe mich brav abgemeldet, mich für Frühstück um 8:30 Uhr am nächsten Tag angemeldet und bin hin zu meinem Chalet mit der Nummer 6. Dort angekommen habe ich mich meinem Reisegepäck für den nächsten Tag gewidmet. Vorgepackt und gewogen, um herauszufinden, was ich noch an Gewicht kaufen kann. Ich war mit dem Verlauf zufrieden, es gab noch Platz und reichlich Kilos, die ich noch zuladen kann. Also 23 Uhr, Licht aus und letzte Nacht in Namibia entspannt genießen.

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