Sonntag, 24. Januar 2016

Auf nach Twee Rivieren



Aufstehen um kurz vor halb 6 bei dem Anblick kein Problem. Sonne kommt und es fehlt nicht viel und der Himmel ist endlich wieder ganz in blau zu erhaschen. Bin schon knapp 20 Minuten später gestartet und neben den normalen Sichtungen am Morgen schon nach 25 km 2 Autos auf der linken Seite an einem Baum. Das bedeutet normalerweise Vogel oder Raubtier. In diesem Fall war es ein Raubtier. Konnte sie erst gar nicht erkennen, weil sich das Tier sehr gut im Baum verborgen hat, aber dank Fernglas dann doch möglich. Die guten Plätze, um dunkles Tier auf dunklem Hintergrund abzulichten waren bereits vergeben. Als wenn ich es geahnt hatte, blieb ich einige Meter hinter meinem Vordermann stehen und wartete ab. Ich hatte Glück, der Leopard hatte keine Lust mehr auf den Baum oder die wartenden Fahrzeuge auf dem Weg und verließ seinen Baum und natürlich in meine Richtung. Genau am Auto vorbei. Ich konnte das vorsichtige Fluchen meiner Vorderleute hören, weil die jetzt keine Chance mehr hatten, so wie ich vorher.



Die Szene war so schnell vorbei wie sie gestartet hatte, weil die Kleine über die Lichtung auf die andere Seite verschwunden ist. Das war dann wirklich zur richtigen Zeit am richtigen Ort - Glück gehabt. Einige Wege hatten noch sehr viel Wasser. Ich befuhr den gleichen Weg, der von der anderen Seite gesperrt war und wollte nicht direkt durch eine langgezogene Vollwegpfütze. Also wich ich relativ weiträumig aus, der Untergrund sah OK aus. Ich vergaß dabei, dass es hier auch heftig geregnet hatte und alles aufgeweicht war. Ich fuhr also neben dem Weg und wollte dann doch wieder zurück auf den Weg, lenkte ein und merkte schnell, dass nur der Hinterradantrieb (H2) nicht mehr greifen würde. Kurz gestoppt, auf H4 umgestellt und mit vor und zurück versucht mich zu befreien. Inzwischen war es unter den Reifen schon recht tief gegraben. Also nächstes Mittel, L4 und ganz vorsichtig aber beständig auf das Gaspedal, damit er sich ausgraben kann. Klappte auch nicht richtig. Wieder vor und zurück, klappte ein wenig besser aber ich kam nicht frei. Hmmm, unter mir schon locker über die Hälfte des Reifens eingebuddelt. Ich sah schon den Berge-Panzer anrücken, weil überall um mich herum alles aufgeweicht war, wer sollte mich da rausziehen. Da kam mir doch noch die passende Idee, hatte ja mal bei der Einweisung aufgepasst. Rechts unten in der Nähe vom Tankdeckelöffner gibt es noch einen Taster für das Differential. Diesen gedrückt und mich für den Rückwärtsgang entschieden. Langsam das Gaspedal durchdrücken und den Wagen buddeln lassen. Was für ein geniales Gefühl, wenn man merkt, da geht noch was und der Wagen buddelt sich Zentimeter für Zentimeter dann doch recht locker aus dem Modder. Respekt - geiles Auto. Bin dann weit genug zurück, bis ich wieder etwas Festes verspürte, noch größeren Bogen und dann mit Anlauf zurück auf den Weg - puuuuuh, richtig Glück gehabt.

Die weitere Fahrt verlief auch eher unspektakulär, es wurde auch langsam immer wärmer und die Tiere suchen dann auch eher den Schatten. Aber einige habe ich dann doch erwischt.







Der Weg war insgesamt gut zu fahren, nur die letzten ca. 15 km sind schon eher nervig. Sehr viele Steine und Wellblech-Strecke, dadurch schlägt der Wagen häufig hart auf und ist dann nicht wirklich angenehm zu fahren und man hofft auf ein baldiges Ende. Hier ist ein kleiner Umweg, den es tatsächlich hier gibt, kurz bevor die schlechte Strecke beginnt, aus meiner Sicht deutlich zu empfehlen. Habe die Rezeption der Twee Rivieren Campsite schon gegen 10:30 Uhr erreicht.



Inzwischen blauer Himmel und heiß bei knapp 30 Grad. Offensichtlich hatte ich mir irgendwie den Magen verdorben und entschied mich den Rest des Tages sehr ruhig anzugehen. Habe geduscht, gewaschen, abgespült und mich endlich mal kurz zur Mittagszelt ins Auto gelegt. Hielt nicht lange an, war zu heiß.

Also habe ich mir im Schatten mein Büro eingerichtet und ein wenig nach Bildern und Videos geschaut und dann auch das Bloggen vorbereitet. Später lernte ich noch Sheila und Chris aus Namibia - Windhoek kennen und unterhielt mich eine Weile mit ihnen. Ich entschied dann heute besser gar nichts mehr zu essen und auch das eiskalte Windhoek Lager wegzulassen. Kurz vor 22 Uhr dann Schluss und ab ins Bett.

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