Mittwoch, 11. März 2020

Ein weiterer schöner Tag in meiner Gemeinde Gochas


Es lacht langsam wieder die Sonne ins Zimmer, eh ins Dach, also raus. 6:20 Uhr knappe 16 Grad, passt. Weitere Eindrücke von der wunderschönen Campsite.












Und hier wachsen durch den Regen auch Blumen ...





Kurz nach 8 Uhr mache ich mich auf den Weg. Ich kann mir schlimmere Schulwege vorstellen.










Einige Minuten vor 9 Uhr komme ich in Gochas, an der N Mutschuana Primary School an. Um 9 Uhr habe ich meine erste Stunde, Live Skills in der Grade 7. Interessante Frage zu Beginn, von welchem Job träumen die Schüler? Zu meiner Überraschung keinerlei Handwerksberufe, die hier dringend benötigt werden. Genannt wurden Pilot, Ingenieur, Polizist, Lehrer, Doktor, Krankenschwester, Buchhalter und Fußballspieler. Später spreche ich die Lehrerin darauf an und gebe mein Feedback dazu - fand sie sehr interessant und zum Nachdenken anregend.


Danach geht es direkt weiter zum Thema Agriculture. Zuerst in der Theorie, dann draußen auf einem abgesteckten Bereich, wo etwas herangezogen werden soll.


Und dann meine letzte Schulstunde für diesen Vormittag, Englisch in Grade 3. Da ist schon ein klarer Unterschied zu Grade 4 zu erkennen, hier ist noch ganz viel in den Anfängen.


Ich hatte mich am Vortag mit Madaleen und Gustav zum Lunch für 12 Uhr verabredet. Die Schulstunde lief bis 12 Uhr, konnte ich nicht schaffen, also traf ich mit knapp 10 minütiger Verspätung ein. Die beiden waren schon am Essen und begrüßten mich mit den Worten: "Do you want to be a real African?". War natürlich auf meine Verspätung gemünzt, dennoch bekam ich etwas ab. Wir tauschten uns aus und danach ging es für mich zurück in die Schule.

Auf dem Plan stand zunächst ein Face to Face Austausch mit der ICT-Teacherin. Ich wollte zunächst einmal herausfinden, wo ihre Herausforderungen liegen und welche Unterlagen sie zur Verfügung hat. Erst hieß es, es gibt gar nichts, dies hatte ich dann wohl falsch verstanden, denn es gibt sehr wohl Material für dieses Fach vom Ministerium.






Im Gespräch wurde klar, dass sie mehr und mehr Unterstützung für praktische Sitzungen benötigt und dafür fehlen ihr einfach die Ideen. Ich hatte im Vorlauf mit Clemens schon eine erste Idee erstellt, sprich Clemens hat dies zusammengestellt und ich dann den Feinschliff gemacht. Dies fand sie super und sofort im Unterricht umgesetzt. Sie braucht mehr, viel mehr und so werde ich mich anhand des Lehrplanes einmal auf Youtube umschauen.

Damit aber noch nicht genug, sie bat mich dann, ihr zu zeigen und zu erklären, wie man einen Projektor mit einem Computer verbindet. OK. Habe ich dann gemacht, dauerte ein wenig, scheint aber angekommen zu sein. Auch habe ich mich daran versucht zu erklären, dass ein gutes WLAN nicht ausschlaggebend für eine gute Verbindung ins Internet ist. Es ist die Bandbreite und wie viele Systeme sich den Zugang zeitgleich teilen. Habe dann zur Erklärung ein Beispiel mit dem Befüllen eines Swimming-Pools gewählt. Mit einem Feuerwehrschlauch geht es deutlich schneller als mit einem Gartenschlauch und wenn auch noch mehrere gleichzeitig befüllt werden sollen, dauert es dadurch immer länger. Bin mir nicht sicher ...




Danach gab es noch eine Extra Class zum Thema Computer. 7 Mädchen und 2 Jungen, sehr überschaubar. Das Thema für heute: "Suchen im Internet nach Informationen über Verhütungsmittel". Dies kam von der Science-Teacherin. Somit haben wir hier einige Bereiche die wohl überlappen und sich mit den gleichen Themen beschäftigen, der Girls Club, Live Skills und Science. Sehr interessant und natürlich sehr gut, idealerweise wird sich hier abgestimmt. Da ich heute auf eine neue Campsite wechsle, breche ich zeitig auf, nun ja, kurz nach 16 Uhr.




Ich bin zunächst auf der Farm. Tausche mich mit dem Sohn des Hauses, Franco, aus und er bringt mich dann rüber zur Campsite Adlerhorst.










Alles so gut es geht naturbelassen und in die Natur eingearbeitet. Ein sehr schöner, ruhiger und friedlicher Platz Erde. Ich richte mich kurz ein, kehre dann aber zur Farm zurück. Hier auf der Campsite ist gar kein Empfang und auf der Farm gibt es sogar WLAN. Ich also rüber und etwas gechattet. Ich treffe auf Franco, einen weiteren Camper und ein Haustier.




Wir sprechen lange über Namibia, die Umstände, die Schwierigkeiten mit der Sprache, etc. und kurz vor 19 Uhr mache ich mich zurück auf den Weg zu meiner Campsite, will ja noch das Oryx braten. Eindrücke von der Campsite und vom Dinner.















Ich genieße noch recht lange diese Stille, die Ruhe und einige Geräusche der Natur und verschwinde gegen 21 Uhr in meinem Dach.

Tageskilometer: 66
Höchsttemperatur: 34 Grad

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