Mittwoch, 4. März 2020

Projekttag in Otjiwarongo und ein informatives Dinner im Casa Forno

Ich stehe gegen 7:30 Uhr auf. Der Himmel lacht mit blau und viel Sonne - sehr schön. Frühstück und Eindrücke von der Anlage.

Die Stühle zu schön - so viele Farben.




Der Bar-Bereich



Tiere auf der Anlage.




Auf geht es, sehr nahes Ziel, das Hadassa Guest House in Otjiwarongo.




Gegen 10:30 Uhr treffe ich ein. Mein Zimmer ist noch nicht fertig, bekomme aber schon den Schlüssel. Anja betreut in Otjiwarongo verschiedene Projekte und ich beteilige mich hier. Wir fahren zu dem lokalen Betreuer Pastor John. Er hat für uns Termine in der Schule gemacht, in die die Kinder gehen, für die wir Patenschaften übernommen haben.



Der neue Principal ist nicht vor Ort, ein Deputy empfängt uns. Wir bekommen eine kurze Vorstellung mit einigen Fakten. Die Schule ist die älteste am Ort, etabliert bereits 1965 - wie passend. Aktuell sind hier 1.654 Kinder in den Klassen verteilt. Da der Platz nicht ausreicht, wurden zwei mobile Klassenbereiche, im Umfeld in leerstehenden Räumen eingerichtet. Die vielen Kinder werden derzeit von 50 Lehrern betreut. Von Grade 0 (Vorschule) bis Grade 4, wird der gesamte Unterricht von einem festen Klassenlehrer durchgeführt. Ab Grade 5 dann die Umstellung auf viele Lehrkräfte.

Im Schnitt hat eine Klasse 47-48 Schüler. Alles sehr eng, nicht einmal jeder Schüler hat einen eigenen Stuhl und an eine intensive Betreuung je nach Leistungsgrad ist natürlich gar nicht zu denken. Für diese 1.654 Kinder stehen 4 Mädchen- und 4 Jungen-Toiletten zur Verfügung. Diese Schule ist eine Primary School, also von Grade 0 - 7. Früher war diese Schule eine reine Damara-Schule, weil in dem Stadtteil. Heute ist die Muttersprache an dieser Schule auch Khoekhoegowab, wie an meiner Schule in Gochas.

Laut kurzer Erklärung von Pastor John bedeutet "Khoe" = Mensch, also 2 * Mensch = Humans und "Gowab" = Language, also Sprache. Somit Humans Language, soll wohl aussagen, wir sind auch Menschen mit einer Sprache.

Dann gab es noch eine Ausführung zum Thema IT / ICT also EDV. Das zuständige Ministerium ruft die Schulen auf, möglichst früh mit dem Unterricht an Computern zu starten. Nur gibt es kein Geld für Computer für die Schulen. Und auf meine Frage, wer denn, wenn Computer zur Verfügung stehen würden, das Fach unterrichten würde - wir haben keinen IT-Lehrer, würden uns aber bemühen oder wie anderen Schulen auch schon, eine Privat-Person beschäftigen. Deckt sich leider mit meinen bisherigen Erkenntnissen, auch aus Gochas.





Dann schauen wir uns die Klassenräume unserer Paten an und haben auch die Chance mit den Lehrern kurz zu sprechen. Tja, ob man das immer alles hören will, bestimmt nicht, bedeutet aber, man kümmert sich, passt auf und gibt Hinweise was zu verbessern ist. Für eines meiner Kinder bekomme ich einige Hinweise, die ich später im Hostel weitergeben werde.


Hier sitzen 3 Kinder auf 2 Stühlen


Nach einem weiteren Austausch mit einer Betreuungslehrerin, verabschieden wir uns mit einem großen Dankeschön für die Einblicke, auch wenn diese wieder einmal eher traurig sind. Mir hat etwas beim Rundgang besonders gut gefallen. Wenn die Kinder nach der Pause zurück in die Klasse kommen, wird sich in zwei Reihen aufgestellt, es wird gewartet bis der Lehrer das Signal gibt und dann wir sehr diszipliniert Reihe für Reihe eingerückt - so etwas erinnere ich aus meiner Schulzeit nicht, da gab es eher andere Ideen, in die Klassenzimmer zu kommen.

Wir sind zurück auf dem Kirchengelände und besprechen das notwendige Budget für unsere Patenkinder. Hostelgebühren, Schulgeld, Nachhilfeunterricht, Hygieneartikel, Schulmaterialien und Fahrgeld. Wir besprechen wie diese Kinder entsprechend betreut, unterstützt, gefördert aber auch beobachtet werden und schauen, wie sich alles entwickeln wird. Diese Kinder haben bis gut Ende letzten Jahres auf einer Müllhalde gelebt und benötigen natürlich etwas Zeit, sich in ein "normales" Leben einzufinden.

Dann noch ein kurzer Austausch mit Adelheid, der Leiterin des Hostels, in dem auch unsere Patenkinder untergebracht sind. Sie bekommt ein Eindruck von den Informationen, die wir in der Schule gesammelt haben und wir besprechen, wie die Betreuung weitergehen soll.

Wieder mal ein harter Break nach einem interessanten und auch deutlich nachdenklich stimmenden Vormittag. Auf geht es zum Shoppen, ich habe Aufträge von meinem Kindergarten aus Gochas. Für das laufende Schuljahr werden noch Schulhefte, Lernposter und Malfarbe benötigt.


Diese Themen finde ich super, sollte helfen in die englische Sprache zu kommen - nur diese Teile zu bekommen - nicht sooooo einfach. Es gibt neun verschiedene Themen laut Lehrplan, ich finde bis dato nur eins.

Von diesem Insekt gibt es derzeit sehr viele im Land.

Zurück im Guest House räume ich meine Taschen auf und um, separiere was wo abzugeben ist. Hier noch ein Blick in mein Zimmer mit der Nummer 6.






Dann etwas relaxen am Pool. Und wie häufig habe ich wieder mal eine kleine Herausforderung mit den Nieten am Fahrzeug.




Die untere Halterung des Reserverads hat sich schon etwas gelockert. Dabei bin ich doch kaum schwieriges Gelände gefahren - die Nieten mögen mich wohl einfach nicht. Bin am Freitag wieder in Windhoek, mal sehen ob der Vermieter dies schnell richten kann.

Ich wollte gerade zu Fuß zum Lokal aufbrechen, als mir Anja über den Weg lief. Die Gruppe war früher zurück als geplant, so konnte ich in deren Auto mitfahren. Heute stand ein Dinner auf dem Plan, Sponsoren, Unterstützer, Umsetzer und viele Mitglieder des Frauen-Projektes in Otjiwarongo kommen zusammen im Casa Forno.




Einige bestellten eine Futterplatte für zwei Personen. Viel zu viel, davon ging jeweils über die Hälfte mit nach hause.



Ich hatte Game Kebap mit Chips. Mein Tischnachbar, auch ein Frank, hatte Nudelauflauf, so steht es auch in der Karte. Durfte ich dann noch probieren, weil sehr großer Haufen, auch sehr lecker. Ich hatte sehr interessante Gespräche. Vor allem mit den deutschen Sponsoren, mal sehen, wie es hier mit den Ideen weitergehen wird. Gegen 22 Uhr war die Veranstaltung vorbei und wir sind auf einen Absacker zurück ins Guest House. Dieser dauerte etwas länger, mit interessanten Themen. Vollgestopft mit vielen Informationen und Eindrücken ging dann kurz nach Mitternacht das Licht aus.

Tageskilometer: 75
Höchsttemperatur: 28 Grad

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