Montag, 16. März 2020

Schnelle Ausreise aus dem Park und zurück nach Namibia, Entspannung danach

Dieser Tag sollte bestimmt werden, von einer möglichst schnellen Flucht aus dem Park, der Hoffnung auf eine Einreise nach Namibia und dem hoffentlich guten Gefühl danach. Aber der Reihe nach. Ich stehe um 6 Uhr auf. Schnell Waschen, alles zusammen räumen und um 6:20 Uhr bin ich vorne an der Rezeption und warte auf Öffnung, brauche meinen Parkausweis, sonst kann ich nicht weiter.



Da ich als Erster hier war, mich vor die Tür gesetzt habe, bin ich auch der Erste, der seine Papiere bekommt, als der Ranger die Tür pünktlich öffnet. Auch das Gate ist jetzt offen, so dass ich um kurz nach 6:30 Uhr das Camp verlasse. Der Plan ist klar, so schnell wie möglich auf die andere Seite nach Mata Mata zu kommen, wenig stops, wenig picture points, einfach durchfahren, um die Chance rauszukommen, am Leben zu erhalten.





Im Park sind 50 km/h erlaubt, besser ist aber bei den welligen Pisten eine Geschwindigkeit um die 60 km/h. Damit fahre ich ein Guthaben heraus und könnte doch mal etwas pausieren. Auch bin ich von der Außenwelt abgeschnitten, da es im Park keinen Handy-Empfang gibt. Erst wieder ca. 15-20 km vor Mata Mata übernimmt dann wieder MTC von Namibia - bis dahin ist es weit und endlos lang. Und wie sollte es anders kommen, an den Wasserstellen rührt sich etwas in den frühen Morgenstunden.








Über Tüpfelhyänen berichte ich häufig, die eher seltene und scheue Schabrackenhyäne läuft mir auch eher nur ab und zu mal über den Weg. Hier ist sie nun, trinkt Wasser und lässt sich von mir nicht stören. Ich mache einige Fotos und will weiter - hätte ich jetzt mehr Zeit, würde ich das Tier glatt erforschen.




Nächste Wasserstelle, die nächsten Tiere. Und wie schon angedroht, hier tummeln sich 3 Tüpfelhyänen mit einem Riss. Schwierige Situation mit der Sonne, dem hohen Gras und überhaupt. Meckern auf ganz hohem Niveau.














Hier fällt es einfacher abzuhauen, da die 3 Racker sich durch das hohe Gras davonmachen. Weitere Eindrücke.







































Dann und wie soll es anders passieren, kurz vor Mata Mata, ca. 20 km, eine Gepardenmutter mit 4 Jungen - aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah.







Unmittelbar danach habe ich wieder Netz und wieder ist es Anja mit einer nicht so optimalen Nachricht. Dank' Dir für Deine Unterstützung ...


Uuuups, Mata Mata doch auch und ich bin kurz davor. Auch heißt dies nun, nicht erst um Mitternacht, sondern es ist schon vollbracht. Egal, jetzt bin ich fast dort und werde es versuchen. Letzte Eindrücke bis zum Camp.







Ich melde mich zunächst im Camp-Office, da ich den finalen Stempel im Parkausweis benötige. Natürlich frage ich direkt nach, ob ich noch raus darf. Die gute Antwort kommt sofort, ja noch kann ich ausreisen, rein kommt schon niemand mehr - puuuuuuh. Also schnell den Papierkram erledigen, bevor es sich doch noch jemand anders überlegt.

Bei den Geparden hatte ich auch das rote Fahrzeug von den Iren gesehen und schon stehen sie hinter mir. Lustig, wie die Afrikaner manchmal sind, erklärt die Frau, die mich eben noch durch gewunken hat, nein, Ihr seid zu spät, kommt nicht mehr raus. Nach betretenen Mienen plötzlich großes Gelächter - muss wohl auch mal sein.

Die beiden erzählen mir, dass sie in Twee Rivieren raus wollten und der war vorhin schon in beide Richtungen geschlossen, somit war Mata Mata auch deren letzte Chance hier raus zu kommen, nur mussten sie zur Autoabstellung und wegen Flug, nach Kapstadt, also irgendwie doch noch nach Südafrika. Später höre ich von den beiden, dass sie Noordoewer rüber gekommen sind.




Wir machen den letzten Move zusammen. Der freundliche Polizist öffnet für uns den Schlagbaum und wir kommen rüber nach Namibia. Hier sind inzwischen alle mit Mundschutz unterwegs. Ich trage bei meinem Aufenthalt 10 Wochen ein, was die Dame etwas zum Schwitzen bringt. Jetzt reicht hier nicht mehr nur die nächste Adresse, wo ich unterkommen will, ich muss gleich mehrere angeben. Gesagt, getan und egal, habe irgendwas geschrieben, will nur endlich einreisen.

Prozedur ist nach kurzer Zeit abgeschlossen und ich verabschiede mich von den Iren. Sie brausen davon, versprechen aber, sich zu melden, von unterwegs. Ich fahre erneut zu Sitzas, die Besitzerin ist nicht da, also direkt weiter zur Torgo's Safaris. Ich denke, nach dem Schreck und der Ungewissheit, bleibe ich hier und erhole mich von den gedanklichen Strapazen. Und so geschah es auch.

Nun ja, was wäre wenn. Da ich im Park im Nomansland war, offiziell aktuell nirgendwo eingereist war, war mein Notfallplan der lange Weg über Botswana nach Namibia. Nur die Grenzen waren inzwischen auch dicht. Hätte tatsächlich im schlimmsten Fall bedeutet, Namibia kann mich nicht rein lassen, weil Südafrika mich nicht raus lässt und nach Südafrika einreisen darf ich schon gar nicht. Und wie beschrieben sollte es mit Botswana auch nicht mehr funktionieren. Damit wäre ich im Nomansland und müsste im Park wohl ausharren, bis es eine Lösung gibt. Wow - da habe ich wohl Glück gehabt, war rechtzeitig mit Informationen versorgt und habe die richtige Entscheidung getroffen. Inzwischen (1 Tag später - soll die Grenze in beide Richtungen komplett dicht sein).

Mariam empfängt mich und ich kann sie zu einem späten Frühstück überreden. Um 11:15 Uhr bekomme ich Eier und Toast, Speck ist noch tiefgefroren, weil sie wieder mit keinem Gast gerechnet hat. Und ich hatte noch meine frische Milch.



Ich bekomme die Nummer 1 und ziehe ein. Wieder einmal Wäsche, ich kann duschen und gegen 14:30 Uhr bin ich wieder drüben im Haupthaus. E-Mail und Bloggen steht auf dem Programm.


Inzwischen sind 2 + 2 weitere Gestrandete hier angekommen. Alle wollten in den Park, dies geht nun nicht mehr, also müssen neue Pläne her. 2 Kanadier und 2 Deutsche, man darf gespannt sein. Ich blogge also den Nachmittag, während sich draußen ein Sturm aufbaut. Es blitzt und donnert. Ein Sandsturm kommt vorbei, es wird auch mal richtig dunkel, nur abregnen will es nicht.



Ich hatte für 18:30 Uhr mein Dinner angefragt und pünktlich wird es serviert.

Brinjale (Zucchini)


Beef Stroganoff

Chocolate Mousse

Alles wieder Mega Lecker. Heute hat nicht Mariam gekocht, sondern die Damen in der Küche unter Anleitung von Mariam - schon jetzt ein voller Erfolg. Nach einer netten Unterhaltung mit den Kanadiern und Mariam geht es für mich gegen 21:30 Uhr ins Bett. Was für ein Tag ...

Tageskilometer: 169
Höchsttemperatur: 36 Grad

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