Donnerstag, 1. November 2018

Shopping in Lusaka und die Fahrt zum Kafue National Park

Die Nacht war wie erwartet nicht besonders gut. Jede meiner Bewegungen wurden nicht nur von mir registriert. Auch die jeweils übergroßen und viel zu warmen Bettdecken halfen nicht wirklich weiter. Einzig unsere mitgebrachten Kissen waren super. Wir stehen gegen 6 Uhr auf. Packen alles zusammen und übergeben die mitgebrachten Dinge, Wäsche, Computer und Turnschuhe an Andrew.

Ich blogge schnell die beiden ersten Tage, weil MTN-Netz ist hier richtig gut verfügbar und schnell und gegen 8:10 Uhr treffen wir uns mit Andrew an der Rezeption. Kurz Essen und Getränke bezahlen und los. Gegen 9 Uhr erreichen wir die Mandahill Mall. Etwas schneller als gedacht, aber auch mit einer guten Begründung, weil immer noch im Berufsverkehr und Lusaka ist dann auch eher chronisch mit Autos überlastet. Der Grund, warum viele wohl ihr Auto zuhause stehen lassen, ist die Preiserhöhung beim Treibstoff. Diese ist vor knapp 3 Wochen erfolgt und der Preis pro Liter ist dabei um 50 % erhöht wurden. Am Beispiel Diesel von knapp 9 Kwatcha auf jetzt 14,65 Kwatcha - das ist schon heftig. Angeblich wegen des starken US-Dollars.


Überall auf den Straßen fliegende Händler, die hier nahezu alles anbieten. Wir holen zuerst Geld (lokale Währung Zambischer Kwatcha) und sind dann zu einem Mobilfunk-Anbieter, der Fa. Zamtel. MTN und Airtel hatte Andrew schon für mich besorgt. Ich bin sofort dran, dennoch benötigen wir hier gute 20 Minuten, um eine Prepaid-Karte für 5 Kwatcha zu bekommen. Sehr aufwändiger Registrierungs-Prozess mit Ausweis-Kopie, Foto vom Passfoto, Live-Foto von mir und eine elektronische Unterschrift.

Auf meine Frage später an Andrew, warum dieser Aufwand für keinen Ertrag, bekam ich die Antwort:"Security Reasons". Wenn ich auf Facebook oder in einem anderen sozialen Netzwerk etwas böses über die Regierung schreiben würde, kann man mich dann so einfacher ermitteln - ach so - na dann. Wir sind dann weiter zum Shoppen, zu Game, in der Hoffnung hier Schlafsäcke und eine zusätzliche strom-betriebene Kühlbox für das Auto zu bekommen.

Schlafsäcke kein Problem. Warum überhaupt Schlafsäcke kaufen? Hier wieder ein "Willkommen in Afrika". Andrew hatte 2 Schlafsäcke bei einem Unternehmen bestellt, für das er auch regelmäßig fährt. Dort kam eine größere Reisegruppe, die wollten auch Schlafsäcke, also bekamen die die vorhandenen und Andrew eben keine. Ich vermute beim Fahrzeug ist es dann wohl sehr ähnlich gelaufen. Nächster Super Spruch dazu bei Game "die letzte elektrische Kühlbox wurde gestern verkauft!" Aber mit dem Hinweis, vielleicht gibt es etwas bei Shoprite.

Da wir ohnehin alles andere bei Shoprite kaufen wollten, brechen wir hier ab, Andrew kauft die Schlafsäcke und weiter zu Shoprite. Dort sind wir dann gleich in die Elektro-Abteilung. Ich kürze die ca. 30 minütige Geschichte ab. Am Ende kam dann raus, dass die einzige Kühlbox, mit einem geflickten Kabel und schmutzigem Innenraum, ein Rückläufer von einem Kunden war, diese sei defekt und könne nicht verkauft werden. Warum stand diese Kühlbox dann in der Auslage und hat uns so viel Zeit gekostet?

Andrew besorgt die Standards und wir, was wir noch so extra haben möchten. Alles fertig gegen 11 Uhr. Kurz tanken und bei einer 2. Mall im Spar nach einer Kühlbox gefragt, auch nix. Wir geben es auf und versuchen die Stadt zu verlassen. Hier zu fahren ist schon ein kleines Abenteuer. Ich habe noch nie so viele verbeulte Autos auf einem Haufen gesehen. Ist aber durch den Fahrstil leicht zu erklären, Frechheit siegt, einfach fahren, mal sehen wer gewinnt.




Endlich sind wir um kurz nach 12 Uhr aus Lusaka raus und machen einen kurzen Biobreak. Bild von der Strecke und dann kurz vor Mumbwa eine Zahlstelle. Wir mussten 20 Kwatcha Straßenbenutzungsgebühr bezahlen. Dann in Mumbwa auftanken, ich bekam ein Softeis und weiter Richtung Kafue. Am Gate zum Kafue Park haben wir dann noch schnell eine Wassermelone erstanden und sind dann rein in den Park.





Vom Verlassen der geteerten Hauptstraße bis zum Camp sind es ca. 120 km. Gebraucht haben wir für die Strecke fast 3,5 Stunden. Gründe sind sehr einfach. Die gesamte Strecke wird geteert. Die ersten 25 km sind fertig und befahrbar, der Rest ist dann von allem etwas. Vor allem der Tiefsand hat es uns angetan, aber auch die gewässerten Bereiche, damit die Arbeiter nicht so viel Staub abbekommen.




Endlich kommen wir durch Itezhi Tezhi, Straße wieder geteert und hier lächeln uns verschiedene Shops an, gut zu wissen für die Ausfahrt. Wir überqueren den Damm des Lake Itezhi Tehzi, gestautes Wasser vom Kafue River und erreichen dann das Musa Gate des Kafue National Parks, ganz im Süden, hier wird sich registriert und bezahlt. Hier war wohl den ganz Tag nichts los und der Parkwächter muss wohl richtig Langeweile gehabt haben.




Angekommen sind wir hier um 17:17 Uhr. Inzwischen ging die Sonne unter und ich konnte einen netten Eindruck vom Stausee mit Sonne erhaschen. Da Andrew der Einzige im Office war, beide aus der Entfernung betrachtet, sehr passiv agierten, kamen für uns nur 2 mögliche Lösungsansätze in Frage. Entweder graviert er unsere Eintrittskarte in einen Baumstamm oder übersetzt alles "on the fly" in ägyptische Hieroglyphen und mal diese auf passendes Pergament. Man mag sich gar nicht vorstellen, wenn hier jemand oder gar mehrere vor einem sind - um 17:44 Uhr sind wir dann endlich weiter.

Auf dem ca. 18 km langen Game Drive zum Hippo Bay Camp erblicken wir Wasserböcke, mehrere Trupps Elefanten und dann direkt vor unserer Campsite, ein Rudel Wildhunde. Wow, dass ist dann doch mal ein ganz seltener Anblick. Die Alten haben etwas gejagt und den Jungen zum Fressen gelassen. Wir sehen noch, wie die Kleinen mit den Gebeinen eines Impala-Jungen spielen.




Inzwischen ist es zu dunkel geworden und wir machen die letzten Meter des Tages zum Camp. Der schönste Platz ist belegt, also weichen wir aus. Schnell errichten wir unser Zelt, das Zelt von Andrew und ein Küchenzelt, für die ganzen Vorräte. Entscheidung viel schnell auf Spaghetti mit Hackfleischsoße, weil dies am schnellsten zuzubereiten ist. Während Andrew das Dinner vorbereitet, sind wir schnell duschen - zuuuuuuu schön, nach so einem Ritt. Das waren zwar nur 370 km insgesamt, aber doch recht anstrengend. 20:30 Uhr steht das Essen auf dem Tisch, dazu Wein und Bier, herrrrrlich.



Kein Nachtisch, dafür treffen wir vor dem Ablution Block eine Schlange. Kurzer Austausch, wir tun ihr nichts und sie dafür uns auch nichts und ab ins Zelt. Zelt steht dann leider doch etwas schiefer als gedacht, aber Mariannes Stretcher kann durch die Latschen ausgeglichen werden, das müssen wir besser machen. 22:15 Uhr ist dann Schlafenszeit.


Tageshöchsttemperatur: 37 Grad
Gefahrene Kilometer: 370

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