Mittwoch, 7. November 2018

Gnu-Beobachtung mit der Drohne und Social Networking bei Familie Hyäne



Um 5 Uhr werden wir wie besprochen geweckt, wollen ja früh los. Schnell einen Kaffee und einen Schoki und schon geht es um Punkt 6 Uhr los. Da ein anderes Fahrzeug kurz vor uns gestartet ist, entscheiden wir uns für einen kleinen Umweg, um nicht direkt hinterher zu fahren. Und schon an der ersten Wasserstelle gibt uns der Erfolg recht: Ein riesiger Schwarm Pelikane hat dieses Wasserloch fest im Griff und macht das, was Raubtiere eben machen, sie befreien dieses Gewässer restlos vom Fisch. Dazu bilden sie kleine Gruppen, treiben die Fische zusammen und dann ...








Wir setzen unseren Drive fort und treffen auf Oribis, eine endemische Mischung aus Steinböckchen und Dik Dik nach unserer Einschätzung. Etwas später dann ein Familiendrama, ein Fischadler-Elternteil hält sein Junges vom Freßchen fern.











Die nächsten Gäste an diesem Morgen sind die sehr scheuen Riedböcke und ein Chamäleon.









Dann die nächste Wasserstelle. Erst stören wir die Gnus ein wenig, ziehen uns dann aber zurück und genehmigen uns ein Frühstück. Wie erwartet, durch die ewigen Auf's und Ab's mit den Temperaturen im Kühlschrank, hat es meine frische Milch zerlegt. Sie wäre noch 3 Tage gut, laut Aufdruck, aber wird schon sauer und das ist nichts für mich. Also verzichten und etwas quaken. Daraufhin bekomme ich die Genehmigung die Drohne einzusetzen. Aufnahmen von der Wasserstelle und dann hinter den flüchtenden Gnus hinterher - dabei gelingen super schöne Eindrücke.


























Und da es hier um Streifengnus geht, machen wir mit diesen Geschöpfen einfach noch ein wenig weiter, verstärkt von Riesentrappe und Marabus.












Kurz nach 11 treffen wir auf einen Trupp von Frauen, 7 an der Zahl, mit 4 ziemlich gleich alten Babys. Einige Mütter sind eher selbst noch Kinder, aber was hilft das schon. Andrew und "Motorola" (so nennen wir ihn inzwischen, weil er sich selbst nicht entscheiden kann, ob er Motoba oder Motola heißt) unterhalten sich mit ihnen. Sie sind unglaublich fröhlich, trotz der bestimmt nicht einfachen Umstände.



Aktuell sind sie ca. 25 km unterwegs, von ihrem Village, wo sie leben, hin zu einem Gewässer, aus dem sie versuchen werden, Fische zu erhaschen. Dafür haben sie diese Astkonstruktionen und kleine Spere mitgebracht. Wir suchen schnell alles raus, was wir locker abgeben können. Kekse und vor allem meine Milch, weil diese für sie eine kleine, selten vorhandene, Delikatesse ist. Sie lassen die Milch richtig sauer werden und essen dazu dann Milipap. Durch unsere Gaben sind sie noch fröhlicher als vorher und freuen sich wohl schon darauf, diese am nächsten Stop zu genießen. Beide Seiten sind happy und setzen die Wege fort.






Auf dem Rückweg erblicken wir noch weitere Zebras und Gnus. Kurz vor halb eins sind wir nach einem langen Game Drive zurück im Camp. Andrew macht wie gewünscht Pancakes. Nicht mit der gekauften Mix-Packung, sondern so wie er es kennt. Dabei auch nicht mit Shaker, wie wir es machen, sondern einfach mit einer Gabel in einer Schale - und es hat geklappt, sehr läggggggga.






Der Nachmittag ist geprägt von Ruhe. Man muss auch mal relaxen. Ich schreibe schon mal am Blog, um nicht zu viel am Stück zu haben. Andrew füllt mit Kollegen den Tank nach, weil so ein Auto nur einen 80 Liter Tank hat. Getankt wurde in Mongu, da Kalabo keine Tankstelle hat. Wir haben extra 80 Liter Reserve an Bord, davon sind jetzt schon 40 Liter eingefüllt. Allrad und Tiefsand fordert hier einfach seinen Tribut. Ich laufe los und fange Schnappschüsse ein.












Um 16:30 Uhr brechen wir zum Game Drive auf. Sollte ein Kurzer werden, weil wir einfach nur einem Hyänenbau, der gleich um die Ecke sein sollte, einen Besuch abstatten wollten. Erreichen tun wir diesen Bau schon nach knapp 45 Minuten (um die Ecke bekommt da eine ganz andere Bedeutung!). Aber die Anreise sollte sich lohnen. Am Bau entdecken wir nur die Kleinen - zwei Generationen, drei ältere und eine ganz junge Hyäne.













Während wir die Szene genießen, tauchen zwei Schakale auf. Der eine checkt wohl seine Chance, zieht dann aber doch wieder ab. Nach knapp 20 Minuten taucht eine erwachsene Hyäne auf. Das Tier hält auf Höhe des Baus kurz inne. Da kaum Reaktionen bei den Kleinen zu bemerken sind, wird schnell klar, dies ist das Security-Tier. Die Hyäne marschiert am Bau vorbei und weiter in Richtung weites Feld.






Dieses Teil ist schon deutlich kräftiger als die Kleinen. Da hier nun kein Willkommensschauspiel stattfinden wird, machen wir uns auf den Weg. Eigentlich müssen wir um 18 Uhr zurück im Camp sein. Aber knapp 45 Minuten Weg und 17:50 Uhr schließen sich logisch leicht aus. Wir versuchen es dennoch. Gerade unterwegs, erblicken wir auf dem riesigen Feld zwei ältere Hyänen auf dem Weg in Richtung Hyänenbau. Genau in so einem Moment ist es super einen Scout wie Motorola an Bord zu haben. Die beiden tauschen sich kurz aus und Motorola autorisiert einen längeren Verbleib. Super, wir also zurück zum Bau und das Warten beginnt. Bleiben die beiden Hyänen fern, weil wir hier stehen, passiert überhaupt etwas oder oder oder?






Die Hyänen kommen zum Bau. Aber es passiert nichts. Zuerst wird wohl die Umgebung beobachtet und geprüft. Nach endlosen Minuten dann aber endlich das erhoffte Signal. Eine der erwachsenen Hyänen fängt mit dem typischen Gelächter an. Daraufhin kommen die Kleinen aus dem Bau und das uns sonst nur aus dem TV bekannte soziale Gehabe nimmt seinen Lauf.












Wow, was für eine Szene und danke, dass wir dies genießen dürfen. Wir bleiben noch einige Minuten und schauen uns das Treiben an, bevor wir, wie zu spät, die Rückreise zum Camp antreten - 18:10 Uhr.





Um kurz vor 19 Uhr erreichen wir die Campsite. Kurz vorher treffen wir noch auf einen anderen Game Driver, die den Sundowner zeitlich ausdehnen. Und dann kommen die angekündigten 10 Fahrzeuge von Kalabo. Inzwischen ist es dunkel. Alle fahren mit Licht. Einzelfahrzeuge und einige mit Hängern. Irgendwie schaffen sie es alle, einen Stellplatz in der Dunkelheit zu bekommen. Wir machen schnell Dinner und genießen dabei nochmals die Eindrücke vom Tag. Es gibt Hühnchen mit Kartoffeln und Wurzeln.





Tageshöchsttemperatur: 38
Tageskilomter: 124

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