Samstag, 19. Oktober 2019

Tour-Shopping und sehr informative und spannende Gespräche


Um 6:45 Uhr begrüßt mich dieser Tag mit einem strahlend blauen Himmel, bei 19 Grad und die Sonne ist auch schon da, wird gut heute zum Reinkommen. Shoppen und tolle Gespräche werden ihn bestimmen.



Da ich die nächsten 3 Wochen in Botswana verbringen werde, dort weder Computer noch Spenden-Wäsche benötige, ich jetzt doch wieder durch Windhoek zurück nach Namibia komme, kann ich die ganzen Sachen wieder bei Savanna unterstellen. Somit separiere ich zügig diese Dinge und packe die Taschen entsprechend um.

Die Nacht war soweit gut, somit entscheide ich, die weitere Nacht in Windhoek auch hier zu verbringen. Also ab zur Rezeption und eine entsprechende Zahlung leisten. Um 8:30 Uhr sitze ich bei einem kräftigen Frühstück unter der namibischen Sonne. Ich bat den Chef de Cuisine, den Speck aus der Warmhalteform etwas länger anzubraten und mir dazu 3 Spiegeleier zu basteln. Dazu gab es einen Multi-Saft, alles sehr lägggaaaa.




Hier noch ein erster Gesamteindruck vom Auto, welches mich auf der Tour begleiten wird.






Erster Tagespunkt ist Savanna. Taschen abgeben und jemanden finden, der das Einbein-Stativ, welches in der Tasche auf dem Flug deutlich gelitten hat, zu reparieren. Bianca bringt mich mit Sven zusammen. "Kein Problem, bekommen wir hin" - OK, mal schauen. Dann geht es weiter in die City, bin dort mit einem Optiker verabredet, dem wir aus Deutschland schon einige gebrauchte Brillen haben zukommen lassen und ich möchte jetzt face to face etwas mehr von ihm erfahren.

Nach kurzer Parkplatzsuche bin ich sehr pünktlich um kurz vor 10 Uhr im Laden. Super tolles, interessantes und spannendes Gespräch, welches mich auch für meinen anstehenden Weg sehr motiviert und inspiriert hat. Der Ulli ist seit über 20 Jahren im Land und hat diesen Schritt noch nicht bereut und lebt sehr gerne hier.

Die vielen Brillen die wir in Deutschland gesammelt und irgendwie hierherbringen konnten, werden von ihm und seinem Team durchgesehen, die verwendbaren werden aussortiert und aufgearbeitet. Alle werden in einem Bad gereinigt, in der Regel werden die Nasenpads getauscht und der eine oder andere Bügel erfährt auch eine Erneuerung. Die Gläser kommen generell raus und werden durch Plastik ersetzt und die Etuis wandern auch in den Müll. Okay, ist so, jetzt wissen wir, wie wir sammeln sollen.


Aufbereitete Gestelle


Es gibt verschiedene Vorgehensmuster, wie hier Brillen an die Menschen kommen. Den "normalen" kommerziellen Weg im Geschäft lasse ich aus. Dazu gibt es eine mobile Einheit in einem VW-Bus, mit dem werden regelmäßig Ortschaften im Land angefangen, die keinen Optiker haben. Hier werden auch alle Menschen bedient, primär sind es Menschen mit einer Krankenversicherung oder mit etwas Geld.

Für uns als Spender von großem Interesse sind 2 zusätzliche Aktivitäten. Es gibt ein Unterstützungsprogramm für hilfsbedürftige ältere Menschen im Land, das Namibia Old Age Helpfund (NOAH). Diese Organisation unterstützt generell ältere Menschen und in Zusammenarbeit mit dem Radiosender Kanaal 7 werden für Bedürftige komplette Brillen zur Verfügung gestellt. Bedürftige können sich hier bewerben, wenn sie den Zuschlag bekommen, gehen sie zu Windhoek Optics, werden vermessen und bekommen eine komplette Brille. Hier können die aufgearbeiteten Brillengestelle super eingebracht werden, weil es einen fixen Preis für die komplette Brille gibt und so kann dann entsprechend mehr in bessere Gläser investiert werden.

Das andere spannende Projekt ist der World Sight Day, der einmal jährlich in einem Krankenhaus in Windhoek abgehalten wird. Hier bringen sich die Optiker aus dem Umfeld einen Tag lang ein, mit Gestellen, den Gläsern oder ihrer Arbeitsleistung. Bedürftige kommen hierher und bekommen eine passende Brille. Auch hier können unsere Gestelle super eingebracht werden. Ich werde also demnächst zu einer erneuten Sammelaktion aufrufen. Wer also Brillen hat, bitte nicht entsorgen, einfach zur Seite legen.

Nach wirklich sehr spannenden 2 Stunden bin ich dann weiter gezogen, werde den Ulli aber schon bald in Windhoek zum Dinner treffen. Ich brauche noch etwas Alkohol (Windhoek Lager und Amarula) für die Tour. In Namibia kann man vom Samstag 13 Uhr bis Montag ca. 10 Uhr keinen Alkohol kaufen. Daher schnell zur Maerua Mall und shoppen. Zur Belohnung gibt es den leckeren Schoko-Shake im Restaurant, direkt beim SuperSpar.


Danach erledige ich mit meiner "Wunderlist" die geplanten Einkäufe und bekomme auch fast alles. Und natürlich, meine geliebten Frosties, esse ich nur in Afrika, gibt es weiterhin nicht mehr von Kellogs. Aber ...


Tataaaaa, die Firma Hahne hat etwas offensichtlich sehr vergleichbares ins Regal gestellt, gekauft - ich werde berichten. Für die Blog-Leser, die sich so etwas merken und entsprechend agieren wollen ein Hinweis. Die SuperSpars in Namibia unterliegen dem Franchise-Prinzip. Es gibt verschiedene Betreiber / Eigentümer dieser Märkte. Ein großer Standard ist gesetzt und somit identisch, aber nicht alles. Ich war am Nachmittag noch beim SuperSpar in der Grove Mall, die hatten diese Dinger nicht.

Einkäufe hier erledigt und zurück zu Savanna, idealerweise das Einbein-Stativ abholen. Leider nein, Sven kommt und berichtet. Sekundenkleber halten nicht, zu viel Druck. Er hat schon einiges probiert, leider alles ohne den gewünschten Erfolg, er will aber nicht aufgeben. Wir verabreden uns für Sonntag und werden dann schauen, was es für eine Lösung gibt.

Da mir noch Badelatschen und Fleisch fehlen, mache ich mich noch auf zur Grove Mall. Bei Edgars finde ich Badelatschen und beim Schlachter im SuperSpar bekomme ich von einem riesigen Stück Fleisch, schöne Scheiben abgeschnitten. Ja, es ist Fleisch von einer Antilope, aber von welcher, kann er nicht sagen. Entweder weil er nur Africans sprich oder weil auch ihm nur gesagt wurde oder er ist am Fleisch erkennt, ist Game - bin gespannt.

Der letzte Abschnitt des Tages bricht um 18 Uhr an. Wie besprochen sammelt mich Ulrike, Gründerin von CHILDREN’S HOME NAMIBIA am Tor ein und wir brechen auf Richtung Joes Beerhouse zum gemeinsamen Dinner. Ich habe das gesponserte Hostel / Waisenhaus, geführt von Justine bereits im April besucht und möchte endlich auch hier mehr darüber erfahren.

Wieder eine super inspirierende Geschichte, wie alles angefangen hat und vor allem wie hier geholfen wird. Dazu viele Geschichten aus Namibia, Ideen für die Zukunft, sogar davon eine für mich, alles sehr spannend und hilfreich. Ich werde das Waisenhaus Anfang November besuchen und dann mehr Details dazu berichten.


Mein sehr sehr leckeres Essen, dazu natürlich Windhoek Lager, hier sogar vom Fass.
Da Ulrike bei meiner Rückkehr nicht in Windhoek sein wird, fahren wir nach dem Essen noch zu ihrer Kollegin, der Barbara, damit ich auch sie kennen lerne. Der interessante Abend setzt sich nahtlos vor. Barbara und ihr Mann sind sehr aufgeweckte Menschen, mit einem umfassenden Erfahrungsschatz, den sie auch gerne teilen. Sie sind auch vor Jahren nach Namibia gekommen und Leben nun hier. Dazu ein Freund der Familie mit Tochter, auch sehr erfahren und interessant. Viele informative Themen, ein für mich großartiger Austausch mit Lust auf mehr.

Wir werden uns in kleiner Runde wiedertreffen und dann darf / soll ich auch mehr zu meiner Situation erzählen, bin gespannt was sich hier alles so entwickeln kann / wird. Gegen 23:30 Uhr brechen wir auf, alle sind müde, wobei man sicherlich noch Stunden hätte weiter reden können. Ich saß noch kurz auf meiner Terrasse und bin dann gegen Mitternacht ins Bett.

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