Donnerstag, 1. Februar 2018

Mount Etjo Private School und Heinz Sielmann für Arme ;-)

Nach einer guten Nacht bin ich um 7 Uhr hoch. Schnell alles zusammengepackt und rüber zum Frühstück. Die Truppe war schon durch, wegen Early Morning Game Drive, also Platz für mich. Leichtes Frühstück dazu fertig bloggen. Hier noch Eindrücke vom Morgen.








Ausgecheckt, Straußeneier, Aufsteller und einige Stachelschweinhaare eingepackt, mich von allen brav verabschiedet und rüber zur Schule. Kurz nach 9 Uhr war ich dort, beide Klassen aktiv.





Um 9:30 Uhr dann die große Pause. Abwechselnd holen Mädchen oder Jungen die auf der Lodge bereitgestellte Mahlzeit. Meistens gibt es Milipapp (Haferbrei). Heute gibt es etwas Hack mit Soße dazu. Die Mädchen sind dran, bereiten alles vor und verteilen das Essen. Dazu treten alle wieder brav in einer Schlange an und empfangen ihre Portion - beeindruckend, dass so etwas auch klappen kann.






Die Kinder haben einige Danksagungen vorbereitet, die ich nur mit der Videokamera aufgenommen habe. Zum Abschluss singen sie gemeinsam ein Lied für mich, was mich sehr gerührt hat und dann noch ein Foto mit allen.




Das Foto mit den Stühlen soll mich daran erinnern, dass hier unbedingt ausgetauscht werden sollte. Ich nehme noch eine Message der Schulleiterin auf, sage allen Tschüß, verspreche wieder zu kommen und mache mich gegen halb elf auf den Weg. Das Mount Etjo Tor öffnet sich zunächst ein letztes Mal für mich.


Gegen 12 Uhr bin ich in Otjiwarongo. Decke mich im SuperSpar mit Salaten für die nächsten drei Tage ein, tanken und weiter. Eindrücke.




Pünktlich um 13 Uhr Lunchbreak, ca. 20 km vor Outjo.




In Outjo überrascht mich die Bäckerei im neuen Gewand. Gefällt mir gar nicht und die Rumkugeln sind auch alle - bäääh. Noch ein Tipp für Reisende: In Outjo gibt es jetzt auch einen Spar samt Tops, genau neben der Bäckerei.




 Also weiter Richtung Etosha. Erreiche das Anderson Gate um viertel vor drei. Da die sehr gesprächige Angestellte am Gate mich nicht danach fragt, ob ich eine Drohne mitführen würde, mache ich eine Selbstanzeige. Nach drei Versuchen hat sie es dann verstanden und schickt mich zu den Polizisten um das Teil "sealen" zu lassen. Ich also rüber und fühlte mich sofort wie ein Krimineller. Der Ranger füllte nun ein Formular aus, schickte mich nach der Drohne.

Er nahm alles zur Drohne in seinem riesigen Buch auf. Name, Seriennummer, wie viele Akkus, wie viele Remote Controls, Ladegerät, Beschreibung des Koffers - keine Ahnung warum - da ja am Ende der Prozedur das Teil versiegelt wird - egal. Als ich soweit fertig war, dachte ich, kam dann die Polizistin zum Einsatz. Sie wollte mein Park-Permit und meinen Reisepass. Ich wieder zum Auto und alles geholt. Sie trug dann auf dem Park-Permit wieder Daten zur Drohne ein und nach knapp 15 Minuten war ich durch damit - geht doch.



Warum habe ich dies überhaupt gemacht? Weil ich beim letzten Mal davon nichts wusste, wir bei der Ausfahrt angehalten und kontrolliert wurden und ich nur mit viel Mühe meine Drohne mitnehmen durfte, ohne Strafe. So kann ich bei der Ausfahrt alles vorzeigen - Bingo.

Dann zur Rezeption und Campsite zuweisen lassen, ja ist in Okaukuejo so. Hatte aber Glück, bekam die 5 - gibt Schlimmere. Leider nix Schatten, Auto steht in der vollen Sonne. Ich richte mich kurz ein, bevor ich auf den Afternoon Game Drive starte.




Nochmal kurz zum Wasserloch, aber außer einem Elefantenbullen, hat sich bei der Hitze, 36 Grad, keiner hierher verirrt.





Es ist 17 Uhr, Zeit für den Game Drive. Ich sehe viele Zebras, Giraffen, Springböcke, Impalas, Strauße und treffe auf ein einsames Oryx.



Ich war bis nach Okondeka, wie meistens ohne Erfolg. Dann zurück Richtung Okaukuejo und dann zur Wasserstelle Newbrownii. Bevor ich abbiege sehe ich aber ein Auto auf der Straße stehen - meistens ein gutes Zeichen für eine Tiersichtung. Ich also weiter und tatsächlich liegt da doch ca. 100 Meter vom Weg entfernt ein männlicher Löwe im Gras und kämpft mit der Hitze - sind ja immer noch gut 34 Grad.


Und nun beginnt die Geschichte, die ich gerne "Heinz Sielman für Arme" betiteln möchte. Normalerweise bleibe ich einige Minuten, schaue mir alles an, meistens tut sich dann nichts, also weiter. Heute mal ganz anders. Ich warte tatsächlich knapp 90 Minuten an der gleichen Stelle. Habe einen guten Patz erwischt, mit guter Sicht auf das Geschehen.


Nun zur Geschichte. Der Löwe liegt im Gras und hächelt. Inzwischen habe ich seine Beute, ein deutlich dezimierter Springbock, noch dichter am Weg entdeckt. Ich denke nicht, dass er der Täter ist, sondern eher einem Geparden abgejagt. Wie auch immer. Ein Schildrabe nähert sich dem Kadaver, was dem König der Wildnis zusetzt und er sich Richtung Beute aufmacht.







Leider dreht er uns Zuschauern, nur 3 Autos, den Hintern zu, aber dennoch kann man einiges erkennen. Ich denke laut, nun dreh Dich mal um, zeig uns Dein Gesicht oder warum fordert ihn keiner heraus. Ganz genüsslich kaut er auf dem Teil rum, bis sich ein erster Schakal nähert. Aber außer mal geschaut, kommt da nichts. Das zieht sich so ne gute Stunde hin. Schakale nähern sich, machen aber nichts und der Löwe kaut weiter.



Dann endlich, als hätte Heinz Sielmann ihn persönlich vorbeigeschickt, kommt eine frische Kraft ins Spiel, Ein neuer Schakal. Dieser kommt dem Männchen immer näher und näher, aber immer auch bereit schnell zu flüchten. Der Löwe ist deutlich unberührt von der feindlichen Übermacht und kaut weiter. Irgendwann muss diesem kleinen Raubtier dann wohl noch mehr Manneskraft eingehaucht worden sein, wie in umfangreichen Dokumentationen, beginnt er doch tatsächlich dem Löwen in den Schwanz zu beißen. Dies macht er einige Male, bis der dann aufsteht und dem Terrier die Reste überlässt.



Natürlich ist die Geschichte hier noch nicht zu Ende. Während Clarence zur Wasserstelle marschiert, aber gaaaaaanz laaangsaaaaaam, machen 5-6 andere Schakale dem Terrier die Beute streitig. Er kann gar nicht schnell genug Stücke runterwürgen, wie er die anderen vertreiben will / muss. Irgendwann gibt er dann doch auf und die Schakale machen sich über das kleine Springböcklein her.






Clarence ist fast an der Wasserstelle angekommen, ich also den Wagen gestartet und hinterher. Ich komme noch rechtzeitig an, um seinen triumphalen Einmarsch und sein Durstlöschen auf elektronische Medien zu bannen. Inzwischen ist es kurz nach halb acht und die Sonne geht unter. Ich erwische genau das letzte Licht auf der Wasserstelle - herrlich.






Inzwischen ist es schon sehr spät, das Tor schließt um 19:40 Uhr. Aber jetzt kommt noch der richtige Sonnenuntergang.




Der Rest ist schnell erzählt. Ich war um 19:44 Uhr am Tor, war noch auf. Schnell noch zur Wasserstelle. Es wurde dunkel am Himmel und die Lichter waren noch nicht an, man sah nichts. Also zurück. Zu spät zum bruzzeln, also kalte Küche. Kartoffelsalt mit Rauchfleisch an Windhoek Lager. Ich hatte gerade alles aufgebaut, da kam der Regen. Ich schnell alles vorne auf den Fahrersitz geräumt und rein ins Auto. Um 21.15 Uhr war alles vorbei. Ich lies den Tag nochmal an mir vorbeilaufen, dazu ein Bier und ab ins Bett, das war dann aber auch schon 22:30 Uhr.

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