Montag, 6. Mai 2019

Schlimme Überfahrt, heftiger Pass und dann "Die" Campsite der Tour

Mich hetzt nichts, von daher stehe ich ganz entspannt gegen 7 Uhr auf. Die Sonne ist auch noch nicht da, so begrüßen mich gerade mal 12 Grad, ist aber ok. Ich kümmere mich zunächst um die Vögel und dann erst um mich. Mein letzter Schoki, gab nichts bei Spar in Rosh Pinah - aber ich werde es schaffen.








Ich packe alles zusammen, abgewaschen hatte ich schon am Abend, von daher bin ich zügig verpackt. Ich fahre zur Lodge / Rezeption um mich abzumelden, dabei mache ich noch einige Aufnahmen. Das Telefon ist für die Angestellten eingerichtet.









Ich mache mich um kurz nach acht auf den Weg. Stoppe unterwegs einige Male für ein Oryx, für die Drohne und überhaupt.

























Bis hierher war der Untergrund durchaus OK und ich will auch nicht meckern, weil ich sonst die Straßen, Wege, Pads wie auch immer in Namibia immer gelobt habe. Aber, dass was ich bis zu meinem Ziel heute, also fast 400 km erleben durfte, kannte ich bis dahin noch nicht. Um kurz vor neun treffe ich wieder auf die D707. Diese darf ich noch gute 75 km befahren. Unterwegs treffe ich einige Oryx und auch Springböcke. Unterschiedlicher, aber schwieriger "Belag".



















Um 10:10 Uhr stieß ich endlich auf die C27, da ich die Hoffnung hatte, hier wird dann vieles besser. War aber nicht, es setzte sich hier nahtlos fort. Gedanklich hatte ich immer ein Auge vorne bei der GoPro und das andere an der Hecktür.







Nächste Hoffnung "Betta" erreiche ich um kurz nach halb elf. Hier dachte ich ein Frühstück zu bekommen. Aber nach Ansprache empfand ich die Hausherrin zu sehr im Stress, keine Ahnung womit, denn als sie mir androhte in ca. 30 Minuten, fiel mein drittes Auge auf die Menükarte und da prangerte das Wort Milchshake. Gesehen, bestellt und vernichtet.






Betta besteht aus diesem Shop, was gleichzeitig Lodge, Campsite und Restaurant ist und der Tankstelle. Aber ähnlich wie Helmeringhausen, liegt es an einem straßentechnischen Nadelöhr. Aus Erfahrung wusste ich, hier gibt es zumindest ein schwaches Funksignal, da ich telefonieren wollte. Dies gelang mir aber dennoch nicht, weil die Gegenstelle permanent besetzt war, also neues Ziel Solitaire. Ich durfte noch ein wenig die C27 genießen, bevor ich dann ein kurzes Stück auf der D827 weiterfuhr.















Durchaus schöne Aussichten, wenn nur die "Straße" nicht wär. Aus meiner Sicht bleibt es unschön, aber das sollte noch deutlich getoppt werden. Meine nächste große Hoffnung, die C19 kam immer näher. Die C19 führt in Richtung Sesriem oder besser zu den weltbekannten Dünen. Und meine Hoffnung / mein Glaube / mein Wunsch (alles albern ...), was auch immer, sagte mir, diese Pads hält das Ministerium für Roads Authority bestimmt super in Schuss. Um 12:13 Uhr erreichte ich die C19, ich wurde enttäuscht.







Es setzte sich nicht nur fort, es wurde schon jetzt teilweise schlimmer. So dass ich 10 Minuten später den ersten Picknick-Platz aufsuchte, kurz verschnaufen. Ich hatte kein richtiges Frühstück, also Verknüpfung von Breakfast und Lunch, nennt sich dann Brunchen.





Und weiter ging es humpelnd in Richtung Solitaire, weiter in der Hoffnung, die Verhältnisse werden besser. Aber das wurde einfach nichts, es wurde immer schlimmer.















Und da war es dann mal wieder das HB-Männchen. Manchmal hilft es dann ja auf Gott und die Welt und vor allem auf die Straßenbehörde richtig laut zu schimpfen. Hilft nicht wirklich weiter, beruhigt dann aber kurzfristig und man muss sich auch mal Luft machen. Von der wirklich furchtbaren Strecke habe ich keine Aufnahmen. Die GoPro hatte ich inzwischen zur Sicherheit abgebaut, damit ich keinen weiteren Aufhängungsschaden riskiere. Und ich musste so auf die Strecke aufpassen, dass ich auch keine Bilder mit dem SmartPhone gemacht habe. Im Nachgang hätte ich natürlich anhalten müssen, um in Ruhe Aufnahmen von diesem Chaos zu machen.

Wellblech reihte sich an Wellblech, nicht nur neben- sondern auch übereinander. Und wenn es nur Sand wäre, wäre dies noch einigermaßen ok, aber es waren größtenteils Steine und das war dann wellig und hart, der absolute Hammer. Natürlich nicht permanent, aber max. 10 % der gesamten Strecke waren akzeptabel. Auch wenn das hier weinerlich rüberkommt, aber ich bin schon viel hier im Land und im südlichen Afrika rum gefahren und habe schon einiges akzeptieren müssen, aber was hier den Touristen und vor allem den Autos angetan wird, ist aus meiner Sicht nicht akzeptabel. Aber weiter im Text, um 15 Uhr erreiche ich endlich Solitaire.










Auch Solitaire ist nicht gerade eine Großstadt. Es besteht nur aus den auf den Bildern abgebildeten Einheiten. Aber auch Solitaire ist mindestens genauso bekannt wie Helmeringhausen. Von hier kommt man in die Namib oder weiter nach Swakopmund. Kurz auftanken und ins Kaffee, hier gibt es Handy-Empfang. Mein Plan, die letzten beiden Nächte auf Naankuse zu verbringen und wenn Marianne und Nadine mitmachen, auch die beiden mit umbuchen. Bis hierher war geplant die Nach vor dem Abflug im Hotel Uhland zu verbringen, aber irgendwie schläft man da nicht so gut, vielleicht wegen der einen Mücke.

Und als wenn es nach dieser Wahnsinnsfahrt von heute noch etwas wie ausgleichende Gerechtigkeit geben würde, war laut Auskunft, genau noch diese Kombination auf Naankuse frei. 2 Nächte für mich und 1 Nacht für die beiden. Marianne hatte inzwischen zugestimmt und ich bestätigte die Buchung via E-Mail. Das waren doch wirklich gute Nachrichten. Nach gut einer Stunde machte ich mich dann wieder auf den Weg, die letzten 50 km des Tages standen auf dem Plan. Zunächst durfte ich kurz auf der C14 fahren, diese führt von hier direkt nach Swakopmund und ist bekanntermaßen eine der unattraktivsten Strecken des Landes. Auf dem zweiten Foto erkennt man gut, dass hier in dem Umfeld, die Straßenpflüge versuchen, die Wege einigermaßen befahrbar zu machen.



Aber kurze Zeit später sieht man, wie die Strecke wohl weitergehen wird, mag ich mir gar nicht mehr vorstellen und bin froh, dass ich nach rechts weg darf.





Für mich geht es also auf der D1275 zunächst für 32 km weiter bis zum Beginn des Spreetshoogte Pass. Laut Beschreibung ist es der steilste Pass in Namibia und es sind 1.000 Meter Höhenunterschied, die man in 4.000 Meter Fahrstrecke überwindet, finde ich schon recht erstaunlich.










Ich habe versucht mit GoPro und Camcorder ein wenig davon einzufangen, aber die unglaublich steilen Passagen kann man so nicht wirklich ermessen. Dennoch hier einige Eindrücke.





















Nach 10 Minuten war ich oben, kurz die Aussicht genossen und weiter Richtung Ziel.








Ich werde freundlich in Empfang genommen. Campsite kein Ding, von 12 verfügbaren ist nur eine, die Nummer 9, belegt. Ich kann mir also eine aussuchen. Ich entdecke auf meinem SmartPhone ein Signal und frage nach. Ja, wir haben hier einen Verstärker, reicht aber nur genau hier in diesem Vorraum, nicht in den Villen und auch nicht auf der Campsite. Ich also weiter.













Ich entscheide mich für die Nummer 11 und ziehe ein. Da es noch früh am Tag ist und die Sonne auf dem Pool steht, entscheide ich mich, nach der durchaus anstrengenden Fahrt, für ein Bad. Jeweils 6 Campsite verfügen über ein Swimming-Pool. Das tat richtig gut. Ich nutze auch die Außendusche und mache mich mal wieder richtig frisch, bevor ich mich dann um das Dinner kümmer. Ich habe mir bei Spar Filet-Steaks mitgenommen. Auch habe ich noch einige Zwiebeln und dazu Kartoffelsalat. Die Vorbereitung habe ich mal ohne Augenzeugen nur für mich genossen, daher gibt es nur einen Schnappschuss vom Ergebnis. Kurz vor 19 Uhr - Dinner is ready




Daten:
Namibgrens hat 12 Campsites
Kosten pro Person 180 N$
Kein SmartPhone-Empfang
Auf der Lodge im Haupthaus gibt es einen Verstärker, der schafft es, aber nur im Vorraum, ein H+ also 3G-Netz zur Verfügung zu stellen.
Beste Campsite auf dieser Tour. Alles so gut es ging naturbelassen. Jede Site eigene Ablutions und super in den Stein gemeißelt. Super ruhig und sehr gut gelegen.




Tageshöchsttemperatur: 33 Grad
Gefahrene Kilometer: 379

1 Kommentar:

  1. Einfach mal so - Klasse Bilder und Bericht! Viele der Strecken und Ziele kennen wir auch. Nächstes Jahr wollen wir auch mit dem Savanna-Boliden unterwegs sein. Daher auch Dank für die Eindrücke von der Inneneinrichtung!
    Grüße aus Hamburg
    Martin

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