Mittwoch, 1. Mai 2019

Reisetag, vertrockneter Park ... aber ruhige Campsite

Es ist noch bewölkt, dennoch krabble ich gegen 7 Uhr bei nur 12 Grad aus dem Dach. Bedeutet wohl der Winter kommt, gestern um diese Zeit waren es noch 20 Grad, finde ich schon heftig. Ich versorge die Vögel und mache einige Bilder, bis ich mir dann den ersten Schoko-Schuss des Tages verabreiche.






Langsam machen sich die ortsansässigen Baboons, die wahren Camp-Beherrscher, breit und ich passe nicht auf, da schnappt sich einer die Plastiktüte mit dem Knust Brot, welchen ich step by step an die Vögel gegeben hatte. Die Tüte findet dann später ein anderer, leer.




Ich packe alles zusammen und fahre nach vorne. Auf halben Wegen fällt etwas aus oder vom Auto, zumindest hört es sich so an. Ich stoppe, überlege kurz. Das Temperatur-Teil hatte ich nicht draußen, aaaaaaaaah, mein SmartPhone. Ich hatte es auf das Autodach gelegt, weil dann besserer Empfang war und es dann dort liegen lassen - uuuuups. Ich brauche doch diese eine Liste, die ich abhake, ob ich alles habe, bevor ich den Platz verlasse. Egal, ist ja nochmal gut gegangen. Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie das HB-Männchen abgegangen wäre, wenn ich es erst viel später bemerkt hätte. Also nochmals zu den Wasserfällen, um noch von anderen Punkte Aufnahmen zu machen. Auf dem Weg treffe ich wieder auf meine kleinen Freunde.










Ja man sollte sich wundern, große Tonnen zur Mülltrennung, sehr gut, habe ich auch brav befüllt. Alle Dazzies strecken zum Anwärmen am Morgen ihr Hinterteil gen Sonne, aber der eine ... Ich checke aus und begleiche meine Rechnung. Fahre zum Gate, dort noch Aufnahmen und um 9:15 Uhr verlasse ich den Park.








Auf dem Weg stoppe ich kurz und schaue mir die aufwändig angelegten Bewässerungs-Kanäle für die Weinfelder / Weinberge an. Man, wenn die Afrikaner ihr Wasser nur überall mit so viel Aufwand hinbringen würden, dann würde es einigen Menschen und Tieren deutlich besser gehen, aber so ist es halt.






Da ich gestern aus Deutschland den Hinweis bekam, dass mein Dinner schon besonders ist, ich dann aber zum Frühstück auf leckere frische Brötchen verzichten müsste, war ich motiviert. Ich wurde tatsächlich fündig, bei einer Anlage mit dem Namen "Lake Grappa". Ich rein und umfangreiches Frühstück bestellt. Bilder von der Anlage und meinem 2 Gänge Frühstück.















Ich habe mich dann kurz mit dem Manager unterhalten. Dieser See "Lake Grappa" entstand vor knapp 10 Jahren und wurde von Menschenhand erschaffen. Versorgt wird der See, wie die Bewässerungsanlagen rundherum, auch vom Oranje. Ich wies ihn noch daraufhin, an der Straße zum Beispiel mehr Werbung für ein "Breakfast" zu machen. Ich kam nur auf Verdacht und hatte Glück. Der Weg rein und raus führt durch Weinfelder hindurch. Interessant, eines wurde wohl platt gemacht und wird gerade wieder aufgebaut.







So und jetzt wird es etwas zäh. Heute steht eine Reise-Etappe auf dem Plan, sprich einiges an Kilometern fahren. Ich knabber Meter um Meter am Teer der schier endlosen Straßen ab. Zwischenziel ist Pofadder.












Dann doch ein kleines Highlight. Ich stoppe an einem der Rastplätze und beginne eine neue Rubrik "Fundstück der Woche". Der Sinn erschließt sich mir auf den ersten Blick nicht. Auf den 2. und 3. auch nicht. Vermutlich, wenn hier alles hoch steht, dann vielleicht, aber ...



Um dann in Richtung Springbok weiterzureisen. Hier weitere Eindrücke von der Strecke. Alles trocken, trocken, trocken ... Kurz vor 13 Uhr dann ein kurzer Stopp, Lunch time.














Und weil es so schön ist, weitere Bilder von der Strecke.








Um 14:15 Uhr erreiche ich den Ort meines Tagesziels. Wer gerne Springböcke sieht oder isst, sollte auch mal in dem Ort gewesen sein, war wohl mein Gedanke. SuperSpar strahlt mich bei der Einfahrt direkt an, also stoppen und rein. Ich fülle Getränke auf und besorge mir Salate für 2 Tage. Frosties natürlich wieder Fehlanzeige. Aber ich belohne mich, wofür auch immer, mit meinem Lieblingseis im südlichen Afrika.



Die Läden schließen. Bei Tops (Alkohol) komme ich schon nicht mehr rein. Tag der Arbeit auch in Südafrika. Aber morgen ab 8 Uhr ist alles wieder offen, wird mir versichert. Okay, ich also zum Auto und ein Stück zurück, weil der Abzweiger Richtung Nature Reserve war direkt am Ortseingang.





Um kurz vor 15 Uhr komme ich am Gate an. Ich hatte etwas über diesen Park gelesen. Langweilig, nichts los, alles vertrocknet, wenige Tiere, etc. Aber ich brauchte ja primär eine Campsite und in der Ortschaft wollte ich nicht. Es war nichts los. Die Gebäude alle verlassen. Ich stand schon gefühlt 5 Minuten vor dem Tor, als dann doch Bewegung rein kam. Die Törwächterin trat mir sichtlich überrascht gegenüber. Am Ende einigten wir uns darauf, ich schaue mir die Campsite an, bei Gefallen bleibe ich sonst wech. Ich wäre dann aber ganz alleine im Park, sagte sie, weil sie um 16 Uhr das Tor verrammelt und nach Hause geht. Okay, ist doch eine gute Option. Ich schaue mir den Platz kurz an, gekauft.





Ich bezahle und entscheide, den Touristen-Drive anzugehen. Man, ist das hier alles vertrocknet. Ich treffe auf 3 Oryx und ca. 6 Springböcke, keine Ahnung, wo die was zum Futtern finden, Wahnsinn.












Am Ende meiner Tour treffe ich auf die Managerin, die auch im Park wohnt, also nicht ganz alleine. Sie wartet auf Regen. Die Saison beginnt hier im April, aber bisher noch kein Tropfen. Sobald das Wasser kommt, soll es hier ganz anders aussehen. Okay, hatte ich auch gelesen, bin also wieder zu früh, kenn ich. Ich also zurück zur Campsite. Doch nicht alleine, da steht ein deutsches Paar, auch gut. Ich mache noch einige Aufnahmen.














Irgendwie fühle ich mich hier jetzt zwangsentschleunigt. Nichts zu machen, kein Handy-Empfang. Natürlich versuche ich es kurz, wie im Hummeldumm, rauf auf den Hügel, aber es bringt nichts, gut so. Also nur mal rumschleichen und schauen. Im Grunde warte ich auf das Dinner, will aber außer mir keiner machen. Also mache ich mich ran, natürlich nicht ohne erst auf den Tag anzustoßen.


Heute gibt es nochmal Zebra. Ich brate das Stück scharf von allen Seiten an. Aufschneiden und dann von jeder Seite kurz nochmal in die Pfanne. Bewusst wieder nur ge"axt". Dazu serviert die Campsite heute Currynudelsalat, frisch vom SuperSpar.



Und hier noch eine kurze Übersicht der Wegstrecke und auch vor dem Hintergrund der Frage: "Wo treibt der Kerl sich eigentlich rum?"


Tageshöchsttemperatur: 27 Grad
Gefahrene Kilometer: 337

1 Kommentar:

  1. Wow,
    Eine Gegend, wie wir sie auch lieben würden... aber mit einem guten Buch... und bei der langen Fahrt aus Asphalt mit Hörbuch... wie machst du das? Ansonsten kann ich mir gut vorstellen, dass man entschleunigt!
    Das ge”axte” Zebra ist bei sp leckerer Zubereitung natürlich verziehen 😉

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