Freitag, 3. Mai 2019

Geglückte OP, Frühstück am Atlantik und wunderbare Campsite in Außenkehr

Heute soll es zeitig losgehen, Jimmy hat seinen Lodge-Worker, den Shorty, extra für 7 Uhr bestellt, damit die Hecktür zügig angegangen und um bei Eventualitäten noch reagiert werden kann. Wir haben unter 10 Grad und die Sonne lässt sich noch bitten, genauso wie Shorty.


Willkommen in Afrika, die Europäer haben die Uhr, wir haben die Zeit. Punkt 7:30 Uhr taucht Shorty aus der Dunkelheit auf. Zieht sich schnell seine Arbeitsklamotten an und ist schon am Auto am Werken. Im Grunde ist alles recht einfach, zumindest für den Zuschauer, also mich. Man braucht nur das passende Werkzeug und Kleinigkeiten dazu. Bohrer zum Ausbohren der angeschlagenen oder abgebrochenen Nieten, neue Nieten und so ein spezielles Werkzeug. Alles passend vorhanden und los.







Keine halbe Stunde später ist alles wieder hübsch. Nun war da noch das kleine Thema mit dem Radkreuz oder passendem Radwechselwerkzeug. Als ich den Reifen von der hinteren Tür bauen wollte, stellte ich fest, uuuups - nichts da. Jimmy konnte mir aushelfen, weil er in seinem Sortiment auch eine 22er Nuss hatte. Da war noch nicht klar, dass 22 mm ein Sondermaß zu sein scheint. Wir gingen davon aus, ich finde etwas Passendes und gut. Noch schnell Bilder vom Anwesen und dann los.








Ich also zunächst zu Cymot, direkt hinter der Shell, der einzigen Tankstelle am Ort. Die hatten ein Radkreuz mit dem Maßen 17, 19, 21 und 23 mm - aha. Weiter zu Pupkewitz, die hatten ein Radkreuz mit dem Maßen 17, 19, 21 und 23 mm - hmmmm. Wir versuchten dann eine andere Art von Konstruktion zusammenzustellen. 22 mm Nuss, Verlängerung, T-Stück, whatsoever - aber nichts gelang, womit man eine Reifenmutter hätte nachhaltig lösen und wieder befestigen können. Ich bedankte mich beim Marktleiter und verabschiedete mich, ohne Lösung.

Ich also zurück zu Jimmy. Er hatte mir angeboten, sollte ich nichts finden, bastelt er mir etwas. Nun wollte ich sein Angebot annehmen. Wir vereinbarten, ich fahre erstmal an den Atlantik und bin in 2 Stunden zurück, bis dahin hat er etwas gebastelt, Hand drauf. Ich also wieder an den Strand.







Ich überlegte kurz, ob ich mal ganz reingehen oder besser schwimmen sollte, aber die Temperatur an meinen Füßen verhieß nicht gerade "etwas zum Wohlfühlen". Zurück zum Auto und zumindest den Tagessieger küren, für den besten Frühstücksort.




Gewinner: Oranjemund Beach und ich ... Zu schön, Cornflakes mit eiskalter Milch und dabei auf den Atlantik schauen - geht doch. Danach musste ich mich einfach noch ein wenig mit Strand, Sand und Wasser beschäftigen. Verewigte mich im Sand und watschelte ein wenig durch das kalte Wasser.




Nun hieß es Abschied nehmen und dazu noch einige Schnappschüsse vom schönen und auch sauberen Strand.






Ich also zurück. Kurz zu Spar, der Oryx hallo sagen, auftanken und zurück zu Jimmy. Leider war er wie verabredet nicht da, soll bei Spar zum Einkaufen sein. Es ist schon erstaunlich, wie Menschen permanent aufeinander einreden können, in der Hoffnung, der eine oder andere lernt mal eben die Sprache des anderen. Shorty sprach nur Africaans und ich versuchte es in englisch. Immer wieder versuchte ich aus ihm herauszukitzeln, wo Jimmy jetzt ist, wann er los ist, wann er zurück kommt. Das Einzige, worauf wir uns einigen konnten, war der Begriff Spar. Ich also hin.



Geparkt, rein, alle Gänge durchlaufen, kein Jimmy. Als ich wieder raus kam, stand Jimmy an meinem Auto. Jimmy hatte inzwischen 2 Lösungen parat. Er hatte bei Cymot in Rosh Pinah angerufen, Michelle eine Verwandte, arbeitet dort als Manager. Cymot soll tatsächlich ein Radkreuz 17, 19, 21 und 22 mm haben - aha. 2. Lösung, er gibt mir eine 22er Nuss mit seinem Namen eingraviert, eine Verlängerung und ein L-Stück mit, zur Sicherheit. Wenn die so ein Radkreuz tatsächlich haben, lasse ich sein Zeug dort und er bekommt es dann irgendwann von der Familie zurück - so machen wir es - sicherstellen. Wow, danke für das Vertrauen und danke fürs Kümmern.

Rosh Pinah liegt auf meiner geplanten Strecke nach Außenkehr nur 10 km nördlich, also kein Thema für einen kurzen Abstecher. 12:40 Uhr marschiere ich ab. Nach Rosh Pinah sind es knapp 100 km, alles nur Teer. Bilder von der Strecke.










Etwas später als sonst, aber dennoch, der Lunchbreak. Sehr schöner Platz und fast gesunde Ernährung, habe mir vom Spar einen griechischen Salat mitgenommen, aber die Cola muss es dazu dann doch sein - sonst ja Bier.







Weiter Richtung Rosh Pinah.






Um 14:10 Uhr erscheine ich im Cymot, frage nach Michelle, sie kommt und reckt mir ein blaues Radkreuz entgegen. Und tatsächlich, da steht auch 22 mm drauf. Dennoch, ich frage, ob ich das Teil kurz am Auto ausprobieren darf. Gemacht und passt tatsächlich. Ich bezahle und jaaaaaaaaaaaaaaaa, ich habe nun auch ein Radkreuz. Natürlich wird jetzt nichts mehr mit den Reifen passieren, aber wenn, dann könnte ich. Also Abmarsch zum Tagesziel.

Ich durchquere zunächst den Richtersveld National Park, 80 km fast nur am Oranje River entlang. Schöne Landschaft, toll zu fahren, nur wenig Wellblech, eine sehr angenehme Fahrt. Sowohl bei Ein- als auch bei Ausfahrt ist das Kontrollhäuschen nicht besetzt. Vermutlich nur in der Saison, jetzt fahren wohl zu wenig Touristen hier durch, da lohnt es sich nicht.






























Nach gut 90 Minuten habe ich die andere Seite erreicht und bin kurz vor Außenkehr. Auch hier hat sich einiges getan. Ich war zuletzt vor gut 2 Jahren hier. Da stand der Wein noch nicht bis ran an den National Park. Die haben hier den einen oder anderen Kilometer angebaut - Respekt.













Mein Ziel ist die Norotshama Lodge. Hier war ich schon und damals war hier vieles noch Baustelle. Nun sollte alles fertig sein. Weitere Bilder dann morgen.






Ich bin ganz gut in der Zeit, Ankunft war um 16:30 Uhr, so entscheide ich: Heute ist auch noch Waschtag. Alles brav aufgehängt, Auto aufgeräumt, Technik sortiert und dann langsam auf das Dinner vorbereitet. Ich hatte mir gestern in Springbok, weil die hatten da kein Game, eine schönes Stück Filet vom Beef zurecht schneiden lassen. Dazu habe ich mir auch ein Gewürz mitgeben lassen. Das alles steht nun auf meiner ToDo-Liste. Dazu ordentlich Zwiebeln und etwas Kartoffelsalat.




Weil alles so schön passt, beziehe ich den Tisch auch wieder mit der schönen Tischdecke. Nicht nur weil die Umstände, ausführlicher Austausch mit der Fleischfachverkäuferin in Springbok, die Empfehlung des Gewürz "Worcester Sauce Braai Spice" endlich ran an die gebunkerten Zwiebeln, einfach ideal passten - das war das bestes Rind, was ich je im Mund hatte. Ja, ich kann und will es mir auch "mal" gut gehen lassen. Dazu nicht zu vergessen, sehr gut temperiertes Windheok Lager. Und weil alles so schön ist, lasse ich heute mal das Bloggen und genieße einfach den Abend.

21:30 Uhr geht der schöne Tag für mich zu Ende.



Tageshöchsttemperatur: 30 Grad
Gefahrene Kilometer: 235

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