Montag, 29. April 2019

Langweiliger Tag, die Hoffnung stirbt doch und Wasserfall oder Rinnsal


Die Sonne kommt, der Wind lässt nach und es wird dann langsam warm. Um kurz nach 7 Uhr krabble ich aus dem Auto und schaue, wie es um mich herum so aussieht. Ich habe die Geräusche der Automotoren schon früh gehört, die KTP-Camper sind schon zeitig in Richtung Park aufgebrochen. So baue ich in Ruhe ab, mache den Abwasch und noch Fotos von der sehr schönen Anlage. Waschküche und Ablution Block, alles großzügig vorhanden.







Ein kurzer Hinweis an die Blog-Konsumenten. Die Tier-Action ist jetzt sehr wahrscheinlich vorbei. Und der gestrige Tag war schon besonders mit Löwe und Wild Cat, hat man nicht immer. Ab jetzt werde ich mich eher der Natur widmen. Um 7:45 Uhr, bei schon 18 Grad, mache ich mich auf zum Tor / Office, um mich auszulösen. Gestern hieß es, dass Office ist nicht mehr besetzt.






Jetzt ist auch keiner da - uuuuups. Also mache ich mich auf den Weg nach Upington, mein Kühlschrank-Termin sollte dort ja auf mich warten. Bilder von der Strecke und auch leider am Ortseingang, Blick auf viel Müll.





Kurz nach 8 bin ich bei 4 * 4 Mega World, frage mich zu Rhinus durch, meinem angekündigten Ansprechpartner. Er weiß von nichts, ich erkläre ihm die Situation und er ist sofort bereit zu helfen. Doch bevor er den Kühlschrank aus dem Auto reißen will, frage ich nach, was ist, wenn es nur möglicherweise fehlendes Gas ist? Er befragt einen Techniker und sie kommen zur Erkenntnis, so wie sich das Teil verhält, spricht vieles dafür, Gasbefüllung wird hier aber nicht gemacht. Also schickt man mich zu einer Firma Yskas Herstelwerke im Industriegebiet.

Dort komme ich um 8:30 Uhr an. Auch hier kümmert man sich sofort um mich. Der Kollege lässt seine Arbeit liegen und baut zügig den Kühlschrank aus dem Auto aus. Schnell wird die Verdeckelung geöffnet, ein Gasmessgerät angeschlossen, jupp, nix mehr drin, also befüllen. Befüllvorgang dauert ca. 30 Minuten. In der Zwischenzeit entfernen wir das Wasser und trocknen den Kühlschrank und das Kühlgut.




Der Kompressor läuft jetzt wohl, aber ganz zufrieden ist er auch nicht. Die Temperaturen gehen nicht runter. Vermutung, dauert noch, weil Kühlgut zu warm, etc. Also entscheide ich schon mal den Wagen zu betanken, um Zeit zu sparen. Als ich zurück bin, klarer Fall von "ist nicht", sprich der Kompressor läuft nicht an, man vermutet größeren Schaden. Okay, wir laden das Teil wieder ins Fahrzeug. Ich will für die Befüllung und den Aufwand bezahlen, aber dies wird abgelehnt, weil man konnte ja nicht helfen - wow. Irgendwie komme ich dabei sofort auf die Servicewüste Deutschland. Ich gebe ein gutes Trinkgeld und ziehe von dannen.

Okay, also Shoppen aus Verzweiflung ist angesagt. Ich prüfe Checkers, Shoprite, Midas und final auch noch 4 * 4 Mega World. Aber außer Kühlboxen, in die man Eis füllen muss, hat keiner etwas. Diese typischen Dinge aus der Heimat, Kühlboxen mit 12 Volt- und / oder Stromanschluss gibt es hier nicht. Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah. Da ich aber wieder bei 4 * 4 Mega World bin schnappe ich mir den Rhinus erneut und bitte ihn jetzt um eine technische Prüfung. Die dann auch erfolgt, dauert aber, daher entscheide ich mich für die Kalahari Shopping Mall.


Mist, reingefallen, Frustfuttern bei Wimpy. Bäääh, weder der Burger noch die Fritten schmecken auch nur ansatzweise. Ich schaue drinnen nach Frosties, aber auch hier, nix mehr vorhanden - manno. Also zurück zu Rhinus. Inzwischen habe ich mit Bianca von Savanna kommuniziert. Wie immer in speziellen Fällen, siehe letzten Mai, als wir ein viel zu kleines Zelt hatten, hat sie per Kurier ein anderes geschickt, hat sie auch jetzt wieder eine gute Lösung. Sollte der Fridge defekt sein, soll ich einen kleineren 40 Liter Engel kaufen und versuchen, dass der 90 L hier stehen bleiben kann, bis ein Fahrer Anfang Mai diesen hier einsammelt. Und so kam es dann auch, als ich zurückkam, klares Signal von Rhinus, Kompressor Totalschaden, nix geht mehr. So viel zum Thema "die Hoffnung stirbt zuletzt". Für den 90 L Kühlschrank trifft dies nicht zu, die Hoffnung ist gestorben.


Also Kühlschrank ausgesucht, bezahlt, eingebaut, gekühlt, Kühlgut umgeladen, alten Kühlschrank für Abholer markiert und los zum Vorräte Einkaufen. Auch hier, für die ganze Arbeit, Unterstützung, Seelentröstung, etc. wollte Rhinus nichts haben. Wir haben uns dann auf eine nette Spende für die Kaffeekasse geeinigt, aus der dann Getränke oder Eis geholte werden kann. Inzwischen ist es kurz vor 14 Uhr. Ich hole Getränke bei Shoprite, Fleisch bei einer örtlichen Schlachterei und Kartoffelsalat bei Spar. Immer noch gut in der Zeit, Ziel für heute nur 90 km entfernt, als ob ich es geahnt hatte, starte ich um 14:30 Uhr in Richtung Augrabies bei inzwischen netten 34 Grad.






Wenn ich jetzt Weintrinker wäre, würde mein Herz vermutlich höher schlagen, aber Windhoek Lager wird anders hergestellt. Ich fahre die ganze Zeit durch riesige Weinfelder, vermutlich kommt wohl ein Teil des südafrikanischen Weins von hier. Woher der junge Mann am Straßenrand diese Traube zum Verkauf wohl hat? Bestimmt selbst gezüchtet ;-) Dann komme ich nach Keimoes, eine total aufgeräumtes, sauberes und schönes Örtchen mit durch Bäumen gesäumte Straßen. Vor dem hiesigen Spar ein Traube von Menschen. Ein BMW Motorrad-Club bereitet sich gerade auf die Abfahrt vor. Bis ich endlich in Position bin, sind sie schon gestartet.




Ich setze meinen Weg fort und komme weiterhin links und rechts an Weinfeldern oder Weinbergen vorbei.








Um 16:30 Uhr treffe ich am Gate des Augrabies Falls National Park unter Kontrolle der SAN Parks ein. Fülle Papiere aus, fahre ein. Zunächst zur Rezeption, um mich anzumelden. Ich lasse es noch offen, ob eine oder zwei Nächte. Da ich gelernt habe, Dinge gleich zu erledigen, mache ich mich sofort auf, zu den sagenumwobenen Fällen. Hier Eindrücke.










Details dazu dann besser morgen. Ich schaue mich kurz um, Rezeption, Restaurant und Shop. Die haben sogar 2 * 6er Pack Windhoek Lager, da kann ja nichts mehr schiefgehen. Hmmm, nein ich werde nicht zum Alkoholiker, aber dieses Bier unter den hiesigen Konditionen ist einfach ein geschmacklicher Traum, um kein anderes Wort dafür zu "benutzen".







Ich suche mir eine freie Campsite und richte mich ein. Duschen tut heute besonders gut. Ich übertrage alle Medien, Video, SmartPhone und GoPros.






Nun die Entscheidung, selber an den Herd oder das vorhandene Restaurant ausnutzen. Ich habe mir einige Ausreden überlegt, wie ich es erklären könnte, in ein Restaurant zu gehen, statt vorhandenes Zebra oder Springbock selbst zu bruzzlen. Auf der Liste waren Müdigkeit, aufregender Tag, Personal im Restaurant fördern, mal bedienen lassen, viel kühles Bier, etc. Aber auf die Top 1 hat es folgende Ausrede final geschafft: Der neue Kühlschrank muss sich erst einmal einlaufen und will nicht zu oft am ersten Tag geöffnet werden - jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa, so machen wir es.

Ich also zu Fuß hoch zum Restaurant. Eine freundliche Bedienung schoss mir entgegen und fragte, ob ich reserviert hätte, was ich verneinte. Sie schaute in ein Buch, uuuups jetzt kommt es, aber dann konnte ich mir irgendeinen Tischen aussuchen. Warum schaute sie dann ins Buch? Am Ende waren neben mir 4 Tische, von gefühlt 30, belegt. Egal, ich wähle die 9, ein gemütlicher Ecktisch mit gefühltem Blick auf die Fälle. Ich bestelle zuerst ein kleines afrikanisches Herrengedeck, Windhoek Lager mit Glas.


Sie kommt zurück und mir wird schnell klar, die lange Suche nach einer Ausrede war total blöd. Ich versuche etwas von der Karte zu bestellen. Auf alles entgegnet sie "is out". Sie zählt weitere Dinge auf, die es nicht mehr gibt. Wir einigen uns darauf, dass sie mir besser sagt, was es gibt, um den Vorgang etwas abzukürzen. Ich hätte gerne Springbock Carpaccio als kleinen Starter, ist aber natürlich auch aus. Aber sie will nochmals fragen. Kommt zurück und ja, ist doch noch da. Also her mit dem Vieh und als Hauptgang einigen wir uns auf Hecht mit Beilage.



Da kann man nicht Meckern. Die Kombination des Carpaccios mit dem blauen Käse war geschmacklich wirklich ein Genuss. Nun ja, der eingepackte Hecht mit angedünsteten Fritten, war okay. Kurz nach 20 Uhr verließ ich diesen Ort und kehrte zu meinem Auto zurück. Davor noch ein wenig die Wärme genossen, waren wohl noch gut 25 Grad, also ganz anders als noch die Tage zuvor in der Kalahari. Gegen 22 Uhr dann ins Dach.

Tageshöchsttemperatur: 34 Grad
Gefahrene Kilometer: 145

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