Freitag, 26. April 2019

Entspannte Überfahrt, Kühlschrank will nicht mehr, aber ein tolles Zebra

6:20 Uhr wird aufgestanden, nur 9 Grad, aber nicht unangenehm. Die Nacht war OK, aber dann auch zeitig zu Ende. Meine südafrikanischen Nachbarn hatten wohl einen weiten Weg vor sich und waren seit 5:30 Uhr in Gange. Beide duschen, aber 6 Uhr den Wagen beladen und überhaupt, bei diesem Holzboden und knarrenden Türen, kann man nichts leise machen, die beiden auch nicht. Eindrücke im Morgengrauen.





Auf Rückfrage, fahren die beiden heute rüber nach Mata Mata. OK, das sind volle 67 km, da sollte man auch zeitig los - verstehe. Egal, nun sind alle wache und fahren nacheinander los. Ich bin der Dritte, Andreas lässt sich Zeit. Verabschiedung, auch von Claudius, ich bedanke mich nochmals für den Hinweise bezüglich Messer und starte um 7:18 Uhr. Impressionen von der Strecke.










Die Strecke war soweit gut zufahren, zumindest der Anfang. Auch diese Strecke ist eine "Einbahnstraße" und ist von der anderen Seite mit einem Einfahrtsverbotsschild versehen. Bei den vielen Hügeln könnte es bei Gegenverkehr auch durchaus mal amüsant werden. Als ich dann auf den offiziell zu befahrenen Weg kam, wieder Wellblech. Hier Eindrücke mit Oryx.






Kurz vor dem Hauptweg begegnete ich einer Gruppe Streifengnus.




Kurz vor 9 komme ich am Picknick-Platz Kamqua an, eine gute Zeit für ein Frühstück. Wie immer bin auch auch sehr gut zu Vögeln.



Ich fahre weitere und treffe auf eine kleine Herde Oryx, auf verspielt Mangusten und auf einen Schakal, der wie wild gräbt, ich aber nicht herausfinden konnte, ob dies ein Bau werden soll oder er nach etwas Fressbarem sucht.








Dann weiter in Richtung heutiges Nachtlager Twee Rivieren. Immer voll, immer etwas wuselig, aber dort gibt es Strom, vermutlich SmartPhone-Empfang und einen gut sortierten Shop - den sollte ich noch brauchen.





Zuerst zur Rezeption, um mich hier anzumelden und meinen Leatherman abholen. Ich also meine Permit vorgelegt, sie lass meinen Namen vor, fing das Flaxen mit einer Kollegin an und ich ahnte, was da jetzt wohl kommen musste. Nö, da kam nichts, also fragte ich vorsichtig, ob denn etwas für mich hinterlegt sei - die Antwort: No. Aha, was für ein Theater überall, aber da wo es dann drauf ankommt, nix. Ich fragte also gezielter: "There should be a small black knife". Sie wühlte überall rum, befragte Kollegen und plötzlich zog sie das Teil der Begierde von ganz tief hinten aus einer Schublade, direkt neben ihr. Ich bedankte mich und zog kommentarlos davon.


Endlich, mein Windhoek Lager Bier Öffner ist zurück. Ich suchte mir eine Campsite, mitten drin, weil schon mittags ca. halb zwölf, nahezu alles von Dauercampern belegt war. Ich kurz zum Shop mir einen SA-Adapter holen, damit ich das Auto mit Strom versorgen konnte. Ich hatte mir von einem guten Freund eine MTN-Karte (Standard in Südafrika ist Vodacom, aber ich wusste es ja besser) besorgen lassen. Diese meldete ich auch am Netz an und zack, ich bekam für das Herunterladen der MyMTN-App 1 GB Datenvolumen, zu nutzen bis Mitternacht.

Super, da steht dann dem erfolgreichen Bloggen nichts im Weg. Ich machte mich also gleich ans Werk um dann festzustellen, es wurde nie mehr als ein "E", bedeutet Edge, bedeutet 2G, bedeutet hier geht dann gerade mal ein Text über die Leitung, bei einem Bild muss man schon warten, bedeutet 1 GB für Text, wow ... Also auf die Vodacom-Karte vom Freund Datenvolumen geladen und jetzt stand dem Bloggen tatsächlich nichts mehr im Wege, weil Vodacom hier mit "H+ oder 3G" antritt, was ein nahezu reibungslosen Datenverkehr zuließ. Auch hier ein Schnäppchen, auch 1 GB, allerdings für 19 Rand.




Ich hatte unterwegs immer wieder ein Auge auf den Temperaturanzeigen des Kühlschranks. Und diese stiegen an, obwohl der Kühlschrank läuft. Dies änderte sich auch nicht durch aus und ein oder am Netz anschließen, die Kühlung wollte einfach nicht starten. Auch ein intensiver Austausch mit Savanna wollte daran nichts ändern. Aber, hier wieder ein guter Hinweis, eines guten Freundes, dessen Ehrlichkeit ich besonders in diesen Fällen sehr schätze, ich solle dann doch einfach Eis kaufen und drauf packen.

Gesagt, getan, ich hoch zum Shop und Eis gekauft. Die Temperaturen pendelten sich ein und blieben dann stabil bei 4 und 6 Grad, damit konnte ich gut Leben. Nebenbei hatte ich einiges weggebloggt und es war schon fast 16 Uhr, eine gute Zeit den Abend Game Drive zu starten, also los.












Auch hier wieder ein sehr übersichtlicher Anteil an Tieren. Zu den üblichen Verdächtigen gesellte sich an einer Wasserstelle noch ein Raubvogel. Natürlich ging mir unterwegs mein vermutlich nicht mehr wohl temperiertes Fleisch nicht aus dem Kopf, ich fasste einen verwegenen Plan. Nach Rückkehr kurz vor 18:30 Uhr, begab ich mich erneut zum Shop. Ein kurzer, aber sehr freundlicher Austausch mit der Leiterin des Shops ergab, ich könne eine Tüte, beschriftet mit meinem Namen, hier in das Kühlhaus stellen - super. Ich tat wie besprochen und trug meine Tüte mit Fleisch, Zebra-Steak, Strauß-Steak und Rauchfleisch in das Kühlhaus und bedankte mich brav.

Der Kühlschrank hielt die Temperaturen erstaunlich stabil, so dass meine Getränke normal gekühlt waren, also Dinner vorbereiten. Heute gibt es Zebra Steak an angedicktem Mais, dazu heute mal ein angenehm gekühltes Windhoek Lager.



Sehr lecker, Bier kalt, Temperaturen noch knapp um die 20 Grad, so lässt es sich aushalten. Und da ich ja dieses GB Datenvolumen gekauft hatte, machte ich also munter mit dem Bloggen weiter. Gegen 22 Uhr wurde ich dann müde, also hoch ins Auto.

Tageshöchsttemperatur: 30 Grad.
Gefahrene Kilometer: 156

1 Kommentar:

  1. Mein Gott !! Da hing dein digitales und kulinarisches Leben ja am seidenen Faden!
    Schön, das alles gut ausgegangen ist... aber es zeigt sich, auf Dauer hat kein Material eine Chance gegen Wellblech!

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