Freitag, 13. Mai 2016

Von Dubai nach Windhoek

Mein Versuch im Sitzen zu schlafen scheitert kläglich, aber ich konnte ca. 1 Stunde ruhen. Ich überbrücke die Zeit bis zur Landung mit der Aufbereitung meiner grob geplanten Route, in dem ich die ausgewählten Wegpunkte (POI) innerhalb von Locus (ist eine super Navigationssoftware für Android-Geräte) mit passenden Symbolen versehe.


Für den kurzen Aufenthalt in Dubai passe ich mich natürlich an die lokale Zeit an, heißt die Uhr 2 Stunden vorstellen. Die Landung auf dem Dubai International Airport erfolgt noch knapp im Dunkeln und vor der geplanten Ankunftszeit - touch down um 5:18 Uhr. Die Boeing 777-300ER parkt an einem Finger, somit bekomme ich die angedrohte Außentemperatur von 31 Grad nicht mit, weil hier schon die Zuwegungen in die großen Hallen klimatisiert sind. Wie immer ist hier alles gut organisiert, nicht wirklich weite Wege und schon nach wenigen Minuten Wegstrecke der Abzweiger zu den Weiterflügen (Connections).

Vor mir 3 ungefähr gleich lange Schlangen vor der Gepäckkontrolle. Jeweils ca. 100 Menschen stehen hier je Schlange. Ich entscheide mich ganz nach Murphys Law für die Schlange ganz links. Den Informationen auf den Taschen kann ich entnehmen, dass diese ca. 300 Kopf starke Reisegruppe aus Indonesien stammt. Die Frauen tragen die gleiche Kleidung und selbst die Taschen sind alle identisch. Schwierig ist nur, dass auch hier wieder auffällig ist, dass die meisten vermutlich zum ersten Mal fliegen, weil jedem am Kontrollband im Detail erklärt wird, was ein Computer ist und warum dieser separat in einen Transport-Container zu legen ist. Gleiches gilt für Schuhe, Taschen, etc. Dann aber der Eingriff des Schicksals. Ein weiterer Kontrollpunkt eröffnet ganz auf der rechten Seite. Der Einweiser winkt nun wild gestikulierend in alle Richtungen und mehr und mehr Menschen dieser Gruppe orientieren sich zu ihm. Und wie gut so ein Herdentrieb funktionieren kann, wird hier sehr eindrucksvoll von dieser Reisegruppe demonstriert. Die Menschenmenge vor mir reduziert sich in Windeseile von ca. 100 auf weniger als 10, weil alle einer seltsamen Idee nacheifern und ganz rechts jetzt eine neue und riesige Schlange geschaffen haben. Und damit passiere ich die Kontrolle bereits um 5:45 Uhr - Respekt vor dem Einweiser.

Treppen rauf und Ankunft in Sektion B. Blick auf die große Abflugtafel und die Erkenntnis, ich kann hier im Bereich bleiben, da sich mein Gate für den Weiterflug nach Johannesburg von Bereich C auf B30 geändert hat. Also die paar Schritte zur Emirates Lounge, dort eine gemütliche Ecke gesucht und die Müdigkeit bekämpfen. Hierbei hilft ein wenig eine frisch aufgebrühte heiße Schokolade, die ich mir schnell noch bei Costa erjagt habe. Costa ist so ähnlich wie Starbucks, nur in der Lounge for free. Gegen 7:30 Uhr entscheide ich mich dann doch für ein überschaubares Frühstück. Leckerer Orangensaft, dazu Hommus mit Lebanes Bread und Lachs - passt.


Um 9:45 Uhr ist Boarding. Und nur 5 Minuten später bin ich schon an meinem Platz 47B. Ganz hinten im Flieger, wieder eine 777, 2 Sitze mit etwas mehr Platz am Gang. Hinten verjüngt sich der Flieger ab Reihe 46 und dann passt links und rechts kein dritter Stuhl mehr rein. Ist generell zu empfehlen, weil man so nur einen anderen Menschen direkt neben sich hat und eben mehr Platz am Gang.


 

Mit knapp 20-minütiger Verspätung erhebt sich unser Vogel um 10:37 Uhr in den Himmel - Ziel das südliche Afrika. Hier stehen dann auch gleich 4.147 Meilen mit einer errechneten Flugzeit von 7:34 Stunden zu buche.




Dann die niederschmetternde Erkenntnis, Emirates hat es noch nicht geschafft alle Menschen-Transporter auf WLAN umzurüsten und wie immer gibt es mindestens eine Strecke, auf der es nicht vorhanden ist. Die Aircraft ID A6-ENS ist also noch nicht auf dem neuestens Stand. Dafür kommt dann schon nach gut einer Stunde das Essen - ich wähle Huhn.



Neben Offline-bloggen gibt es hier keine besonderen Vorkommnisse, außer dass ich nicht vom Purser persönlich begrüßt wurde - vielleicht weil es hier kein WLAN gibt? Letzte Amtshandlung vor der Landung ist die Uhr wieder zurück zu stellen, Südafrika ist mit uns gleich, also wieder - 2 Stunden. Ortszeit 16:15 Uhr Landung in Johannesburg - bewölkt - uuups, bei nur knapp 20 Grad. Man will einfach keine Evakuierungsübung mit Touristen machen, es dauert ewig um aus dem Stück Blech zu krabbeln, slebst schuld, wenn man in der vorletzten Reihe sitzt. 16:50 Uhr Security passiert und ab zu SA-Schalter, die Bordkarte für den Weiterflug abholen. Kurze Wartezeit, dann geht es schnell, leider nur noch Mittelplätze, Flieger voll. Ist ja klar, Air Namibia hat ja vor knapp 2 Wochen seine Flüge auf dieser Strecke gestrichen und schon ist SA mal voll.

Im Diners area sauge ich minutenlang an einem Schokoladen-Shake und marschiere zeitig Richtung Gate. Mittelplatz, Maschine voll, also sicherstellen das mein Rucksack auch einen Platz findet. 18:45 Uhr Boarding, sehr zeitig weil Außenplatz und mit dem Bus noch gefahren werden muss, Abflug ist für 19:25 Uhr geplant. Und dann dieser liebliche Ton vom Bordkartenscanner. Aus meiner Sicht gibt es hier zwei Möglichkeiten, entweder liegt ein Fehler vor und ich habe jetzt ein Problem oder die Bordkarte soll getauscht werden. Ich bekomme den zweiten Fall, nämlich ein Upgrade in die Business Class - Sitz 4F soll es sein - geht doch - sag noch mal einer Freitag der 13 ...

Den Rest des Tages jetzt schnell erzählt. Flieger startet mit knapp 15 Minuten Verspätung. Es gibt Beef, war ok. Landung in Windhoek um 20:15 Uhr Ortszeit, - 1 Stunde zu Südafrika und zu Deutschland. Da ich vorne sitze bin ich zügig an der Security und durch. Gepäckband läuft auch schon und 10 Minuten später sind beide Taschen unverletzt da - super. Draußen wartet Samuel von Savanna schon auf mich und grinst mich auch überrascht an, wie schnell ich nach Ankunft schon rauskomme. 12 Grad wirken nicht gerade einladend, aber in der Nacht davor waren es nur 3 Grad - alles gut. 21:45 kommen wir am Hotel Palmquell an. Nur die Wache am Tor ist noch wach, hat aber meinen Schlüssel - es soll die Nummer 4 sein. Rein, duschen, Windhoek Lager und ab ins Bett. Ich denke, diese Tour mache ich so nicht wieder - ist doch zu anstrengend, knapp 24 Stunden unterwegs ...

2 Kommentare: