Dienstag, 17. Mai 2016

Fish River Canyon Lodge

Der Tag hält eine nette Strecke für mich bereit, also zeitig raus. 6:30 Uhr Aufstehen, die Nacht war wie erhofft, richtig gut mit viel schlaf. 7:00 Uhr Frühstück, fast allein, nur ein Tourguide der kleinen Gruppe ist schon im Raum. Die große Gruppe ist schon los, Sesriem ist ja ca. 100 km entfernt und die Dünen warten. 1,5 Stunden später breche ich auf. Der Zarishoogte Pass ist gut zu durchfahren und durchaus ein Eye-Catcher.

 
 
Nächstes Ziel ist Helmeringhausen. Eine Straße ist gleichzeitig der Ort. Es gibt eine Tankstelle, ein Hotel und einen Shop. Dieser ist aber sehr gut ausgestattet, sprich man bekommt hier fast alles. Hier gibt es mein Eis, also ab in den Shop und kaufen ...



Nächster Stopp nach dem kleinen Ort Bethanien ist genau um 12 Uhr ein netter kleiner Rastplatz. Bier und TUC und nach einer guten Stunde geht es weiter.


Dann endlich der Abzweiger auf die D462 und später D463, der direkte Weg zur Fish River Lodge. Kein Problem hier zu fahren, nett aufbereiteter Schotter, gut mit 120 km/h zu machen. Dann der finale Abzweig für diesen Tag, das Tor zur Lodge leitet die letzten 20 km ein.



Für die Strecke von 20 km benötigt man mindestens 40 - 45 Minuten, da hier unterschiedlichste Untergründe zu befahren sind. Aber nichts unmögliches, aber ein SUV ist hier durchaus sinnvoll. Dann endlich der erhoffte Blick auf die Häuser der Lodge. Die Fish River Lodge ist die einzige hier, die direkt am Canyon-Rand die Häuser stehen hat. Ein sehr beeindruckender Anblick, noch spezieller, wenn man aus dem Zimmer oder dem Haupthaus auf den Canyon schaut. Die 20 Zimmer sind alle gleich, mit dem Unterschied dass es Einzel- und Doppelbetten gibt.







Und was ich mir hier schon immer mal vorgenommen hatte, einmal in den Pool, der gefühlt und auch tatsächlich fast an der Kante zum Canyon gebaut ist. Das Wasser ist kalt, richtig kalt, egal ...


Um 17:05 Uhr wird heute die Sonne untergehen. Ich hatte mir einen guten Platz hinter einem alleinstehenden Köcherbaum ausgesucht und alles lief gut.


Mein Afrika (na ja): Heute dreht sich meine kleine Afrika-Geschichte mal um einen Weißen. Die Sonne war fast schon weg, ich stand aus meiner Sicht perfekt. Nur noch wenige Minuten und sie wird komplett verschwunden sein und diesen Moment wollte ich nur mit dem Köcherbaum teilen. Diese Ansicht teilte, nennen wir ihn Kurt, nicht. Ich hatte Kurt schon kurz am Nachmittag kennengelernt, als er mit seiner ca. 10-köpfigen Reisegruppe ankam. Er machte den ersten Fehler, den aus meiner Sicht ein Tourguide nicht machen sollte, er zog über seinen Arbeitgeber her, was für ein unpassendes Auto man ihm gegeben hätte. Jetzt egal, er fuhr eben mit diesem Auto los und ich hörte es kurz scheppern und sah durch meinen Sucher der Kamera, wie die hintere Ladeklappe zu Boden polterte. Kurt stoppte nicht sofort, so das das scharren der Klappe auf dem Sand-/Steinboden gut zu hören war. Er stoppte den Wagen genau an der Stelle, an der sich mein Baum und die Sonne treffen sollten - grrrrrr. Natürlich konnte er mich nicht sehen und natürlich wäre ihm in jedem Fall sein Auto wichtiger. Nur warum fährt er überhaupt in diesem Moment los und zerbricht mit seinem Stück Blech diese unbeschreibliche Stille? Ich drehte meine Szene zu Ende...


so deutlich war er dann doch nicht zu sehen und entschied mich nach ihm zu sehen.


Inzwischen hatte er die Klappe provisorisch repariert, was er mir in Windeseile erklärte. Auf meine Frage: "Wie dies denn nur passieren konnte?", antwortete er aus meiner Sicht mit dem nächsten Fehler eines Tourguides: "Ich hatte einen Gast gefragt, ob die Klappe verschlossen sei und ihm leider geglaubt ohne es zu überprüfen". Genau, hätte er machen sollen, dann hätte er jetzt kein defektes Scharnier und ich meinen perfekten Sonnenuntergang.


Ich bin dann zurück auf meine Zimmer. Fertig machen für das Dinner. Es gab eine Blumenkohlsuppe und als Hauptgang Springbock mit Reis, Bohnen und Rotkohl - putzige Zusammenstellung, war aber lecker. Den Nachtisch tauschte ich gegen Eis mit Schokosoße ein. Da das WLAN hier nur sehr ungenügend funktionierte, entschied ich mich für's zeitige Schlafen gehen.

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