Montag, 16. Mai 2016

Oscar and Wilde

5:00 Uhr Aufstehen klappt nicht ganz. Die Nacht war nicht ganz wie erhofft. Das gebaute Bett doch sehr hart. Da vieles, fast alles an diesem Auto neu ist, trifft dies auch auf die Schlafunterlage zu. Ich würde mal sagen Bretthart, da brachte auch die extra Matratze nichts, viel zu hart. Ich war gefühlt an die zwanzig mal wach und habe mich ähnlich oft gedreht. Dementsprechend verzögert sich mein Abmarsch auf 10 vor 6. Vor mir sind aber locker schon 20 Autos los, fast alle von der Campsite. Dies ist ja auch die Idee, warum man im Park schläft, um vor dem Sonnenaufgang zu starten und bei den Dünen zu sein. Dies klappt also bei mir nicht mehr. Sonne kommt gegen 6:20 Uhr und man braucht eine gute Stunde bis zum Ende der Strecke. Aber den Sonnenaufgang lasse ich mir dennoch nicht entgehen, man kann ja auch anhalten.



Um 7 Uhr komme ich endlich am Deadvlej an. Aber nicht ohne um eine weitere Sanderfahrung reicher zu sein. Dieses Mal habe ich gleich auf H4 geschaltet, obwohl morgens der Sand doch eigentlich besser zu fahren ist. Aber richtiger Tiefsand ist eben tief und ich im halbdunkel mitten rein. 20 Meter vor mir steht ein Hillux der durch Spaten und von 5 Leuten dabei ist freigelegt zu werden. Die Hinterreifen sind knapp über die Hälfte schon eins mit dem Sand. Aber nö, dafür stehe ich nicht zur Verfügung, denke ich bei mir. Also Kugelschreiber marsch und raus. Etwas Luft aus den Reifen lassen und schauen, ob die Legende Landcruiser wirklich eine ist. Ich schalte um auf L4 und auch vorderes und hinteres Diff rein. Rückwärtsgang rein, Kupplung kommen lassen und Bingo. Mühelos wühlt sich das tonnenschwere Stück Blech aus dem Sand. Diffs raus, zurück auf H4 und einen nicht so tiefgründigen Weg gewählt. Beschleunigung heißt hier die Lösung. Im dritten Gang zieht das Teil mühelos an den anderen Sandkämpfern vorbei, bevor ich mir einen netten Platz in der 1. Reihe am Deadvlej sichere. Heute mal kein Aufstieg auf die Düne - sondern nur der Blick durch das Auge der Drohne:




Die Rückfahrt war so gar kein Problem. Kennt man sich hier erst einmal wieder aus, dann findet der Wagen seinen Weg von ganz allein. Ich bin kurz nach neun zurück an der Campsite, die auffälligerweise schon wieder vergeben ist, hier stehen schon Stühle und ein Tisch - okay. Ich baue auch noch mal auf und frühstücke in aller Ruhe meine Frosties mit frischer Milch und ein Brötchen mit Nutella. Schmeckt hier irgendwie nochmal viel besser als zuhause. Ein Springbock marschiert seelenruhig 5 Meter vor mir vorbei ...



Kurz zur Tankstelle, Tank ist doch schon leer, der Dicke verbraucht sehr viel. Luftdruck prüfen, ein Eis (Magnum - Death by Chocolate) gekauft und weiter. Gegen 12 Uhr erreiche ich die Hammerstein Lodge. Eigentlich wollte ich hier nur kurz stoppen und mir die Raubtiere ansehen, aber nach kurzer Überlegung entscheide ich mich, zu bleiben und eine eher sichere Nacht mit viel Schlaf hier zu verbringen. Ich genieße das gute Wetter sitze draußen beim Bier und Bier Shandy und blogge die letzten Tage. Gegen 16 Uhr habe ich mich mit Cambinda für die Raubtierbegehung verabredet. Ist noch wie zuletzt. Zuerst ins Gehege mit den beiden Caracals, Juliett und Romeo. Wie immer scheu und unter tiefem Buschwerk versteckt. Lisa, die inzwischen 17jährige Leopardendame liegt direkt am Zaun. Zu ihr kann man nicht in das Gehege, ist vermutlich nicht so gesund. Und dann aber rein zu Oscar und Wilde. Zu schööööön ...




Die beiden sind meistens sehr zutraulich. Wilde kann man offensichtlich immer vorsichtig streicheln, bei Oscar ist es Tagesformabhängig, mir gelingt es bei beiden. Nach ca. 30 Minuten ist hier dann auch Schluss, die nächste Gruppe, ca. 20 Personen, steht an, daher ziehen die beiden sich wohl auch zurück.

Ich bin als erster beim Essen. Es sind noch zwei Gruppen hier, insgesamt knapp 50 Gäste. Alles ist heiß und frisch, es gibt Büfett. Vorspeise, Nachtisch und auch Fleisch mit Gemüse und Reis. Das Oryx schmeckt sehr gut, obwohl es in einer Warmhalteschale und von einer Art Teelicht angetrieben liegt, kann man sehr gut essen, dazu Windhoek Lager.




Ich blogge noch ein wenig und ab ins Bett, diese Nacht mussssss besser werden ...

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