Sonntag, 15. Mai 2016

Pässe im südlichen Namibia

Dieser Tag ist ganz bewusst durch einige Pässe im südlichen Namibia geprägt. Ich wollte früh starten, damit ich nicht so hetzen muss. Das späte Frühstück, erst um 7:30 Uhr, hat mich daran ein wenig gehindert. Ist aber alles da und auch sehr lecker.

 


Gesättigt spätestens vom Rührei mit Speck starte ich um 8:06 Uhr Richtung Süden. Es geht über die C26 und damit durchgängig über Schotter. Schon nach kurzer Zeit erreiche ich den Kupferbergpass, nicht so spektakulär, eigentlich so gar nicht. Dann aber um kurz nach 10 versüßt mir der Gamsbergpass den Vormittag. Leider hatte ich mich noch nicht für die Anbringung der GoPro entschieden, damit fehlt der Anfang des Passes, aber nach einem Drittel der Strecke dann doch noch etwas Material.




Gegen 11:30 Uhr dann noch der Kuiseb Pass. Liegt nicht ganz auf der Strecke, aber ein kleiner Umweg der sich durchaus lohnt.


Um kurz nach 12 Uhr dann die verdiente Lunch-Pause. Das geschmierte Palmquell-Brötchen mit Salami, Tuc Bacon und ein kühles Blondes helfen bei der Unterbrechung bei ca. 28 Grad. Der Gaub Pass hat gar kein Eingangsschild, so dass mir erst spät klar wird, oh nächster Pass. Ist auch OK, aber auch nichts spektakuläres. Dann aber endlich das Schild "Tropic of Capricorn" (Südlicher Wendekreis / Wendekreis des Steinbocks) :



Gegen viertel vor zwei erreiche ich den Ort Solitaire. Hier gibt es ein Hotel, ein Restaurant, eine Tankstelle und eine Bäckerei. Aber weder netter Kuchen oder Eis oder ein Milchshake waren hier zu haben, also weiter. Kurz vor 3 dann ein Abstecher zur Sossusvlej Lodge, wollte mir einen Tisch für das Abendessen reservieren. Vorher noch schnell einen Rock Shandy zur Erfrischung, 30 Grad sind auch fast im Winter noch recht warm.

Mein Afrika: Heute nur eine sehr kurze Geschichte. Ich traf auf einen Kellner im Restaurant, der schon eifrig dabei war die Tische und Stühle herzurichten. Ich fragte ihn nach einer Tischreservierung, worauf er sehr freundlich mit "of Course, it's my pleasure" antwortete. Er fragte dann nach meiner Zimmernummer, "no room" antwortete ich. Das war jetzt doof. Er schaute etwas schräg und fragte "ob ich denn von einer anderen Lodge oder von der Campsite wäre?" Ich beantwortete brav mit "Sesriem Campsite". Darauf er: "You can come whenever you want, we open at 6 p.m., no reservation is needed!" Hmmm, ne is klar, wenn keine Reservierung nötig ist, warum denn die Frage-/ Antwortstunde? Vermutlich können sich Hotelgäste einen der guten Plätze in Richtung der Wasserstelle reservieren und die Fremden eben nicht - aber das könnte er mir ja auch sagen - so bleibt dem Interpretationsspielraum viel Freiheit.

Bin dann rüber zur Rezeption der Campsite. Eintritt für den Park bezahlen und mir meine Campsite zuweisen lassen. Platz komplett voll, einem Gast vor mir wird eine Campsite außerhalb angeboten - gut das ich reserviert habe. Ich bekomme die 25a, ist ganz am anderen Ende, aber OK. In der Nähe eines Waschhauses und recht viel Abstand zu den anderen Plätzen. Und gleich wieder los, der Endpunkt zu den Dünen ist Deadvlej und dorthin sind es noch 60 km. Am Eingang bin ich um halb fünf. Und rein in den Tiefsand auf den letzten 5 km. Tja ist zwar ein Landcruiser aber schweben kann auch der nicht. Bevor ich mich versehe stecke ich auch schon fest.

Natürlich habe ich keine Luft aus den Reifen gelassen. Also Allrad rein, reicht für heute und das Auto befreit sich bereitwillig. Ich rumple und wackle mich durch bis zum äußersten Punkt vor den Dünen. Es gibt hier einige gute, aber auch viele schlechtere Lösungen, vor zu fahren. Ich erwische die letzteren, habe halt einiges vergessen und der Sand ist sehr unnachgiebig. Die Sonne will schon untergehen, aber vorher noch schnell die Drohne zum ersten Mal in die Luft bringen. Hier ein erster Eindruck:


Und dann der Sonnenuntergang direkt bei der Big Mama:



Un 18.20 Uhr bin ich zurück auf meiner Campsite, das innere Tor schließt um 18:25 Uhr - passt. Da der Kellner doof war, entscheide ich mich für Würstchen und Bier. Habe keine Lust mehr rüber zur Lodge, keine Lust auf grillen, keine Lust zu nichts. Schnell das Dach hoch und mein Schlafgemach herrichten, denke ich bei mir. Bis ich feststellen muss, dass meine zusätzlichen Unterlagen (Schaumstoffmatratzen) leider nicht die richtigen sind. Das Dach ist 1,30 Meter breit und jede Matratze ca. 80 cm. Egal wie man hier drückt und quetscht, passt nicht. Also Notfallplan und nur eine Matratze rein und die Seiten mit Kissen und Decken ausstopfen - sieht gut aus. Um 20:18 Uhr liege ich in meinem Hochbett - der Tag war anstrengend, der Tag darf gehen und ich schlafen - gute Nacht.

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