Montag, 11. Januar 2016

Endlich mal wieder im Makgadikgadi National Park - Khumaga

Nacht war ok. Nach dem Regen war die Luft schön klar und alles leicht abgekühlt. Bin zeitig hoch, abgebaut und in Ruhe gefrühstückt. War gegen 8:30 Uhr vorne bei der Lodge und habe mich in deren WLAN gehackt, um etwas in meinen Blog zu schreiben. Habe dies natürlich übertrieben und bin dann erst gegen 10 Uhr Richtung Tagesziel Makgadikgadi National Park oder Nxai Pan gestartet. Der erste Veterinary Control Point, knapp 100 km nördlich von Ghanzi war leichter als erwartet zu passieren. Ich wurde einfach durchgewunken - Hmmm. Aha, einige Kilometer später dann ein Foot and Mouth Desease Control Point. Hier musste der Wagen durch ein Bad fahren und ich mit den Schuhen auf eine mit Wasser getränkte Fußmatte treten. Auf die Frage, ob ich rohes Fleisch an Bord haben würde, antwortete ich wahrheitsgemäß mit nein und weiter.

Die erste Etappe, den Ort Maun, habe ich nach knapp 280 km erreicht. Auftanken bei der Shell - hier kostet der Liter Diesel 7,76 BWP, also derzeit auch knapp 62 Euro-Cenr. Einkaufen wieder bei Shoprite, mehr Fleisch musste her, also zum Butcher-Bereich im Markt. In der Auslage war nichts zu finden also sprach ich einen der Mitarbeiter in der Schlachterei an, der gerade dabei war Fleischstücke aufzuteilen. Ich bat ihn um ein gutes Kilo Rinderfilet, aber schon aufgeschnitten. Er suchte in seiner Kiste nach einem passenden Stück. Nachdem er den Abfall weggeschnitten hatte, zerlegte er es in kleine Stücke, die ich dann kurz aber knackig auf meinem Grillrost anbraten konnte. In 2 Portionen getrennt, eingeschweißt (vakuumiert) und belabeled ab in meinen Einkaufskorb. Schnäppchenkurs: Rinderfilet zum Kilopreis von weniger als 6 Euro.



Weiter zum auserwählten Mobilfunkanbieter beMobile, hatte ich vorher an der Shell-Tankstelle erfragt. Kurz hinterm Flughafen endlich gefunden. Ein eigener Shop mit einigen Bediensteten, die sich aber gerade in der wohlverdienten Mittagspause befanden. Es war 13:35, 13:45 Uhr sollte es weitergehen. So geschah es dann auch. Ich betrat als dritter den Shop, zog eine Nummer, und wartete. Ich war dran, meine Nummer wurde elektronisch eingesprochen mit dem Hinweis zum Schalter mit der Nummer 4 zu gehen. So tat ich es dann auch.

Auf die Frage, ob die Kassiererin (Schalter 4 war die Kasse) mir auch eine prepaid-Karte verkaufen könne, antwortete sie wie selbstverständlich, natürlich, als wenn sie den ganzen Tag nichts anderes machen würde. Als sie dann aber endlich verstanden hatte, dass ich nicht einfach nur eine Karte zum Telefonieren wollte, sondern einen Datentarif - ein Griff und das Gesuche ging los. Bis ich dann verstanden hatte, dass sie nach einem Tarifübersichtsbogen fingerte, konnte ich ihr schnell helfen, da dieser ca. 1 Meter neben mir sehr publikumswirksam präsentiert wurde. Jetzt ging alles sehr schnell, Pula auf den Tisch, Karte und Gutscheinpaket zu mir und der Verweis zu einem Kollegen am Schalter 1, der mir bei der Registrierung und Freischaltung des Datentarifes behinderlich sein würde. Blöd war nur, dass der gerade mit seinem Kunden fertig war, die Ansage kam "Nummer 112 bitte zu Schalter 1" und die Dame mit der Nummer 112 traf gefühlt eine halbe Sekunde vor mir dort ein und beanspruchte die Nummer 1 für sich. Also wartete ich wieder.

Sie meckerte kurz, er konnte nicht helfen, sie zog beleidigt von Dannen, für mich OK. Karte wurde in Windeseile aktiviert, zusätzlich auch hier Daten aus dem Reisepass dafür registriert, dann rubbelte er die versteckten Codes der Gutscheine frei und hackte einen Code nach dem anderen in seine Tastatur. Nach jeder Taste "Return" erhielt ich eine SMS mit der ich über weiteres Guthaben auf meiner neuen Karte informiert wurde. Dann durchhangeln durch das Menü, in dem man dann Guthaben in einen Datentarif umwandeln kann. Ich hätte man doch etwas weniger nehmen sollen. Habe den Tarif mit 1 GB gewählt, wollte ja viel Bloggen, dafür gab es dann aber insgesamt noch einen Bonus von 1,2 GB, somit hatte ich jetzt 2,2 GB für 2 Monate zur Verfügung - super. Geheimnisvoll und versteckt hinter seinem Monitor, als könnte ich die Einstellungen später nicht einsehen, hat er dann die speziellen Parameter für das Internet meinem Smartphone eingehaucht. Wer sich dafür interessiert ...


Es klappte sofort - Wahnsinn. Kein Neustart, keine Korrektur - leicht zu erkennen, weil einige Whatsapp-Nachrichten aufpoppten. Dafür, dass ich noch vor einem geschlossenen Shop warten musste, und mehrere Schalter zu besuchen waren, war die Abfahrt um 14:10 Uhr viel besser als erwartet - wow. Auf dem Weg in den Magkadikgadi Nxai Pan National Park, ist wieder ein Veterinary Control Point auf dem Plan. Da ich mich jetzt aber zwischen Parks bewege, wollte ich kein Risiko eingehen und mein frisch erjagtes rohes Fleisch nicht ohne Gegenwehr einfach aufgeben. Also ca. 5 km vor dem Kontrollpunkt kurz in ein anderes Behältnis, zusammen mit kühlenden Dosen, umgepackt und auf geht's.

Mein Afrika mal ganz anders: Ich rollte mit der befohlenen Geschwindigkeit 30 km/h in Richtung Stopp-Schild. Hielt dort aber nicht an, da ich in ca. 30 Meter Entfernung 3 nett gekleidete Uniformierte sitzen sah. Bei den allermeisten, ich würde sogar sagen, allen bisherigen Kontrollpunkten, die ich in Afrika bereist habe, war dies völlig in Ordnung, direkt bis auf die Höhe der Beamten zu fahren. Aber nicht hier. Ich stoppte auf der Höhe der verkleideten Schwarzen. Einer stand auf und kam auf mich zu. "Driver please follow" hörte ich ihn sagen und bewegte mich flink zu ihm. "Follow me" vernahm ich als nächstes aus seinem Mund. So trotteten wir die 30 Meter zurück zum Stopp-Schild und dort angekommen erklärte er mir in fließemden Englisch die Bedeutung dieses weltweit recht einheitlichen Schildes. Natürlich fanden meine Worte warum und wieso ich dieses Schild nicht entsprechend gewürdigt hatte, bei ihm keine Anerkennung - aber meine Entschuldigung hat er dann doch kommentarlos wohl angenommen. Als wir am Wagen waren wollte er nämlich nur meinen Führerschein sehen und lies mich dann wortlos einfach stehen - hmmm. Dann kam auch schon ein weiterer Kontrolleur der für rohes Fleisch zuständig schien. Er wollte einen Blick in meinen Kühlschrank werfen, dem ich ihm mit gutem Gewissen natürlich erlaubte - habe ich eigentlich eine Wahl? Ein kurzer Bick von ihm, einige Blitzschnelle englische Texte, von mir, die er gar nicht verstehen konnte und er lies von mir ab. Kühlschrank zu, Füße in die Pfütze, Türen zu und weg. Dies alles geschah um kurz vor 3. So entschied ich mich um, nicht in die Nxai Pan sondern zur Khumaga Campsite zu fahren.

Um 15:40 Uhr, bei angenehmen 39 Grad, kam ich dann am Phuduhudu Gate an. Der freundliche Angestellte rief kurz im Camp an und nach einigem hin und her war wohl noch die eine oder andere Campsite dort frei, also konnte ich weiterfahren. Die Gebühren für den Park sollte ich im Camp entrichten, er hätte keine Kasse - OK. Die Fahrt zum Camp war so erfolgreich wie noch nie hier, hätte gleich wieder umdrehen sollen/können. Giraffen, Gnus, Zebras, Steinböckchen, Elefanten, Impalas, Kudus und natürlich zahlreiche Vögel. Strecke war erstaunlich leicht zu fahren, nicht so tiefsandig wie gewohnt, musste nicht einmal Luft aus den Reifen ablassen. Im Camp angekommen, hatte ich freie Auswahl, zumindest war augenscheinlich keine Site belegt, vielleicht alle zum Game Drive? Ich entschied mich für die KK9. Nahe am hinteren Ablution Block und umgeben von Schatten spendenden Bäumen. Kurz nach vorne zum SKL-Office, Gebühren bezahlt und los zum ersten Game Drive, war inzwischen schon kurz vor sechs.

Der Himmel zog sich zu, plötzlich sehr windig, aber kein Regen. Es kam ein heftiger Sandsturm auf und dennoch, mal sehen, was die Tierwelt dazu sagt? Es war so gut wie nichts zu sehen, vermutlich dem Sturm geschuldet. Nach einer guten Stunde war das Schauspiel vorbei und der Himmel wurde langsam wieder blau. Auf dem Rückweg sah ich im Augenwinkel in ca. 100 Meter Entfernung eine Bewegung von etwas Hellbraunem. Zurückgesetzt und da lag sie ganz entspannt.








Ich begleitete sie noch eine Weile und bin dann zurück ins Camp. Sie hat mir den Abschluss des Tages versüßt. Bisher waren hier immer mal wieder Löwen zu hören, aber zu sehen waren sie noch nie. Um ca. 19:30 Uhr immer noch schlanke 31 Grad - wow. Schnell die Kohlen angefeuert, mein leckeres Beef gegrillt, dazu einen Dose Chakalaka in den Topf und genießen. Dazu einige Windhoek Lager und ab ins Dachzelt. Gute Nacht ...

2 Kommentare:

  1. Das ist ja phantastisch. Bitte mehr...

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  2. Hallo Frank,
    es ist ein Genuss Deinen Bericht zu lesen... viele Grüße auch von Nicci, Hauke

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