Freitag, 15. Januar 2016

Auf in die Nxai Pan

Ich bin um kurz vor 6 Uhr aufgewacht. Kein Regen, bewölkt, aber eben auch noch kein klassischer afrikanischer Himmel. Klamotten übergezogen und Auto checken. Strom war noch da, Kabeltrommel in den Plastiksäcken sahen nicht abgesoffen aus, also Batterieklappe öffnen. Zu meinem Erstaunen zeigten die Lampen nicht das, was ich erwartet hatte. OK, kurz von der Versorgung getrennt und wieder zusammengesteckt. Geht doch, alle Lampen an. Fehlfunktion? Keine Ahnung, aber so sah es für mich zum ersten Mal richtig gut aus. Sprich es hat alles geklappt, keiner hat etwas gezogen, ausgeschalter oder was auch immer.

Duschen, alles zusammenpacken und gegen 8 Uhr zum Frühstück. Ausschecken bei Benha zu sehr guten Konditionen. Abmarsch mit etwas Verspätung gegen 9:30 Uhr. Kurz zu Spar, Fleisch und Brot holen und dann weiter in Richtung Nxai Pan - South Camp. Veterinär-Kontrolle wieder kein Problem, hatte das Fleisch wieder aus dem Kühlschrank genommen und war so sicher durchzukommen, war auch wieder keine intensive Kontrolle. Kurz vor dem Linksabbieger zum Nxai Pan Gate die ersten Giraffen des Tages. Ich habe angehalten und die Tiere beobachtet, bis sie über die Straße sind.

In Afrika fahre ich ja immer so, wie es die Schilder auf den Straßen vorschreiben. Tempomat rein und laufen lassen. Das letzte Stück vor dem Gate ist statt 80 nur noch 60 erlaubt. Ich sah das Gate ja schon und drückte drauf, schnell erreichte die Tachonadel die 70er-Grenze und als ich schon wieder abbremsen wollte, sah ich den Uniformierten vor dem Gate freundlich grinsend in meine Richtung winken. Eine kurze Kontrolle auf dem Monitor seiner Radarpistole ergab 72 km/h. Der Weg zum dahinter gelegenen Polizeiwagen fiel mir sichtlich schwer. Immer halte ich mich an die Vorgaben, jetzt war ich unaufmerksam. Na ja, war dann nicht zu schlimm, 12 drüber hieß 320 BWP. Kurz verhandelt und hin zum Gate.

Am Gate konnte ich natürlich die Gebühren für den Park, aber auch schon für das Camp bezahlen, weil auch jemand von Xomae hier eine Art Office hat. Ich buchte zur Sicherheit nur für einen Tag, man weiß ja nie. Die erste Strecke war wie gewohnt sehr blechern, sprich sehr laut zu fahren. Der Mittelteil kein Problem, aber dann kommt das letzte Drittel. Der Wagen wühlte sich mühevoll durch den Tiefsand. Lief recht gut, bis dann doch wieder die Automatikgetriebeöllampe mein Cockpit erhellte. Nach 15 Minuten bin ich dann weiter, um nach wenigen Minuten erneut gestoppt zu werden. Insgesamt 3 mal habe ich das Öl abkühlen lassen, bis ich dann endlich wieder normalen Boden unter den Rädern hatte. Es war sehr heiß, über 30 Grad, die erste Strecke war auch schon fordernd für das Getriebe und dann noch der Tiefsand, das war wohl zu viel. Ich war sehr froh, da durch zu sein, wurde ja auch immer heißer.



Auf dem Weg zum Camp einige Giraffen, Oryx und Elefanten. Am Office kurz eingecheckt und kurz zur Campsite. Niemand dort, war ja auch Mittag. Also schnell weiter und hin zur künstlichen Wasserstelle, bei der im Sommer heftiges Treiben, vor allem von Elefantenbullen zu bestaunen war. Dort angekommen - nix. 3 Zebras waren gerade fertig und zogen von dannen. Kurz rumgefahren und dann zurück zur Campsite.

Dort angekommen wurde ich schon von einem Elefanten begrüßt, der an dem speziellen Elefantenloch vor dem Ablution Block versuchte seinen Durst zu stillen.





Als ich auf der Campsite war, kam ein weiterer, viel größerer Bulle hinzu, leider hatte ich keine Lust nochmals hin und ein Foto von ihm zu machen, es sollte der letzte Auftritt an dieser spezielle Wasserstelle sein. Kurzer Snack und gecheckt, welche denn wohl die geeignetste Site für die Nacht sein könnte und los zum ersten Game Drive in der Nxai Pan gegen 16 Uhr. Ich habe mich wohl instinktiv für den richtigen Weg entschieden, denn das was meine Augen dann unter einem zarten Bäumchen entdeckten, rettete mir den Nachmittag.







Natürlich habe ich das Geschwisterpaar, Männchen und Weibchen, noch etwas verfolgt und auf eine Jagd gehofft. Aber weit und breit war da einfach nichts, was zum Erjagen da gewesen wäre und so gab ich die beiden auf. Außer einer Schildkröte und ca. 200 Springböcken, war dann aber auch nichts mehr zu sehen, also zurück zum Camp. Auf dem Rückweg startete zunächst ein sehr heftiger Sandsturm gefolgt vom Regen.


Im Camp angekommen, wollte ich noch etwas essen, musste ich mir schnell etwas mit der Plane einfallen lassen, um eine Art von Unterschlupf zu bauen. Dies das erfolgreiche Ergebnis:



Nicht schön, aber selten. Zumindest konnte ich mir so geschützt etwas zum Essen zubereiten, dazu ein Bierchen trinken und überlegen, wie ich mit der Situation umgehen sollte, wenn sich das Wetter und die Tierarmut am nächsten Tag so fortsetzen sollte. Gute Nacht ...

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