Samstag, 9. Januar 2016

Einkaufen in Windhoek

Nach wenig Schlaf (Hitze und Mücken) bin ich um 6:30 Uhr aufgestanden. Duschen, schnelles Frühstück. Um 7:35 Uhr war Samuel (Fahrer von Savanna) überpünktlich aufgetaucht und strahlte mich an. Verabredet war 7:45 Uhr und ich war ganz überrascht, wir sind ja schließlich in Afrika. Samuel war der Fahrer, der im Sommer die Fahrräder nach Gochas gefahren hat, uns verbindet also eine kleine und positive Geschichte.

Kurz vor 8 eintreffen bei Savanna. Valerie hat heute Dienst, Bianca ist im wohlverdienten Wochenende. Machen wir es kurz. Der angefragte Wagen war nicht verfügbar, steht seit über 1 Woche in der Werkstatt, sehr schade. Der für mich jetzt vorgesehene Wagen, ist der letzte seiner Art, sprich sonst alle Bushcamper in der Vermietung. Ein silberner Buchcamper, aber auch mit Automatik. Keine Markise, ich möchte einen anderen Ersatzreifen, leider nur der normale kleine Kühlschrank, aber egal ist ja alles zu korrigieren, kostet nur leider etwas Zeit.

Ich habe dann noch die Extra-Unterlagen für besseres Schlafen und weitere Extras bekommen, alles gut. Erster Stopp Bushwhackers für Potjie und Pfefferspray. Da ich schon jetzt aus meinem Zeitplan war, Farbenkauf (für die Holztische im Kindergarten) gestrichen. Weiter zur Metro um etwas Bier und Amarula zu kaufen, da am Samstag der Alkoholverkauf um 13 Uhr endet - passt also. Danach habe ich mich mit Bianca (mein Kontakt bei Savanna, die mir bei vielen Vorbereitungen für mein Projekt sehr hilft) getroffen. Idee hier, Teppiche und Ballspiele für die Kinder in Gochas zu kaufen, weil Bianca schon einen Kontakt hergestellt hatte.
Jetzt eine aus meiner Sicht typische afrikanische Kurzgeschichte, aber ich liebe die Afrikaner und werde sie auch weiterhin lieben. Bianca hat sich fest für Samstag mit dem Leiter des hiesigen Hauses für ein Treffen verabredet und ich sollte dazu kommen, um einen besseren Rabatt auszuhandeln. Natürlich war er nicht im Geschäft (Afrika...). Er hatte aber einen Kollegen, einen sogenannten Floor-Manager, nennen wir ihn Zumba, grob eingewiesen und er hat sich unseres Anliegens angenommen. Treffen war um kurz nach 12, die ca. 20 Teile hatten wir um kurz vor 13 Uhr zusammen. Leider hat Zumba alles handschriftlich auf einem Zettel mitgeschrieben. Die ca. 12 stellige Artikelnummer und die Kurzbezeichnung. Jetzt wollte er alles schnell zusammentippen, einen Preis ermitteln, um dann seinen Chef anzurufen, damit der einen Preisnachlass festlegen kann. Nachlass 5 % - nicht so der erhoffte Vorteil, hier alles zu kaufen, aber egal. Am Ende haben wir uns auf 7 % geeinigt.

Zumba wollte jetzt alles offiziell zusammenfassen, eine Rechnung erstellen, ich zahle, Bianca bekommt den Beleg, um die Ware dann in der nächsten Woche mit einem passenden Auto abzuholen, sprich ich wollte die Ware jetzt nicht mitnehmen - geschätzte Zeit dafür ca. 10 Minuten. Als er nach 30 Minuten noch nicht aufgetaucht war, begannen wir ihn zu suchen. Die Suche war nach weiteren 15 Minuten erfolgreich. Nur hatte sich in der Zwischenzeit nichts getan. Er hatte weiterhin die gleichen Zettel und nichts weiter vorbereitet. Da mir die Zeit davon lief, habe ich vorgeschlagen, dass er jetzt alles in Ruhe machen solle, ich würde gegen 17 Uhr zurück sein und alles bezahlen. Auf die Frage, ob er dann auch noch vor Ort sei, damit dann alles reibungslos klappt, sagte er ja, er sei bis um 19 Uhr im Laden. Ich verabschiedete mich für kurze Zeit von Bianca und wir trennten uns.

Ich fuhr zum Hotel zurück, um die Mitbringsel für Gochas zu holen, weil Bianca diese bei sich unterstellen wollte. Dann kurz zu ihr, Taschen einlagern und weiter nach Gocheganas zu Frieda, einer inzwischen langjährigen Freundin, bei der ich einige Namibia-Reiseutensilien geparkt hatte. Dort angekommen, inzwischen 16 Uhr hat sie mich kurz auf dem Anwesen rum geführt und zum Abschied tranken wir auf der super gelegenen Bar, mit Blick auf das Umfeld von Gocheganas, zusammen einen Rock-Shandy. Abfahrt 16:35 Uhr - Ankunft im Laden von Zumba um 17:05 Uhr - zu spät? Wie auch immer, Zumba war nicht mehr da. Niemand wusste wo die Zettel sind, geschweige denn das eine Rechnung vorbereitet war.

Nach ca. 15 Minuten suchen, tauchte ein weiterer Floor-Manager auf, der etwas von dem Vorgang wusste. Ich möchte mitkommen, dann können wir alles abwickeln. Er führte mich in die hinterste Ecke des Ladens und präsentierte mir 2 vollgepackte Einkaufswagen mit meinen Artikeln, die ich gleich mitnehmen könnte. Ich erklärte ihm den Plan, der mit Zumba abgestimmt war und die Suche nach den Zetteln und / oder einer vorbereiteten Rechnung entbrannte erneut. Inzwischen waren 5 Personen involviert. Um 17:30 Uhr, ich wollte gerade abbrechen, kam er mit den Zetteln angerannt. Es waren die gleichen Zettel ohne jegliche Veränderung, die ich schon kannte. Nur, hier fehlte jetzt etwas, weil die Summe war geringer. Sprich, es gab jetzt doch einen zweiten Beleg, auf den fast alle Artikel übertragen wurden. Ich fand dann heraus, dass 2 Fahrräder fehlten, wodurch wohl auch die Summe nicht stimmte.

Nur die Info zum 7 % Rabatt war auch nirgends erwähnt. Ich sprach dies an. Nach einigem hin und her hat dann der noch verfügbare Floor-Manager diesen Rabatt auch durchgewunken. Jetzt also endlich zur Kasse. Als sich die freundliche Kassenfachangestellte die lange Liste mit den handgeschriebenen Informationen ansah, brach sie fast in Tränen aus, blickte die andere Person mit großen Augen an, fehlte nur noch eine Lachattacke, kam aber nicht. Die ersten 3 Positionen klappten ohne größere Probleme. Aber, als das ca. 6 Mal der Begriff "Error - wrong item number" oder so ähnlich den Monitor der Kasse formatfüllend beglückte, gab ich endgültig auf. Wie lange sollte das noch dauern? Wie wollte ich sicherstellen, dass Bianca die Ware überhaupt bekommen wird? Ich entschied mich nach 45 Minuten "Kino für Arme", hier jetzt doch abzubrechen und damit leider sehr viel investierte Zeit in den Sand zu setzen. Am Ende hatte ich genau so viel wie vorher - nichts.

Weiter zur Maerua Mall zum SuperSpar, hat am Samstag bis 20 Uhr auf und die normalen Einkäufe für die ersten Tage erledigen. Danach direkt zu Joes Beerhouse. Leckeres Oryx-Steak mit Folienkartoffeln und Gemsquash mit Gemüse und Käse überbacken - alles sehr lecker. Dazu natürlich ein frisch gezapftes Windhoek Lager. Zurück zum Hotel und ab ins Bett ...

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