Dienstag, 30. Januar 2018

Mount Etjo, ich komme und enttäuschende Nachrichten

Die Nacht war, wie erwartet viel besser. Bin um 6:45 Uhr hoch, da ich wegen der Brummgeräusche den Kühlschrank abgeschaltet hatte, war mein erster Gang zum Auto, um aus dem Kühlschrank mein Schoko-Trunk zu holen. "Da steht ein Pferd auf dem Flur", trifft es nicht ganz aber verdammt ähnlich. Leider hatte ich kein Smartphone am Mann, sonst hätte ich jetzt zeigen können, das Pferde Treppen steigen können. Mir kam doch tatsächlich von der 2 ein Pferd via treppauf entgegen. Hier auf dem Gelände läuft ein Pferd frei rum und bedient sich an dem nachwachsendem Gras vor den Häuschen. Habe schnell mein Smartphone geholt, da war es auch schon hinter mir her.





Endlich auch ein typischer Namibia-Morgen, blauer Himmel, Sonne und schon gut 20 Grad und das um kurz nach 7.


Der Wagen war schnell beladen. Duschen und rüber zum Frühstück mit Frieda. Nach einer "Leer"-Stunde mit Berta (Bedienung), was man denn in einigen Sprachen zur Salami sagen könnte (sie wusste damit einfach nichts anzufangen), machte ich mich auf den Weg zum finalen Shopping-Erlebnis. Frieda gab mir noch den Tipp mit Eros Meat Market, wenn man Game (Wild) kaufen möchte. Ich also dorthin und hatte Glück, Kebap-Game-Spieße, hatte ich so noch nicht und ca. 1 kg Oryx Sirloin-Stück, waren nun mein.



Da mir aber noch die Wassermelonen für die Kinder fehlten, bin ich nochmals zum Superspar bei der Maerua-Mall gefahren. "Evander" hat mich wohl schon erwartet und freundlich in eine großzügige Parklücke geleitet. Ich erblickte Liquor Shop von Spar namens "Tops" und steuerte darauf zu, mir fehlte ja noch Bier und Amarula. Nicht faul gleich zur Kasse mein Foto vom Vassie se Pitte gezeigt - und tatsächlich, die haben das auch - ich hatte andere Informationen und hatte gar nicht geschaut. Wow, was für eine Jagd hätte ich mir ersparen können, hätte ich hier gleich geschaut - egal. 6 Wassermelonen, das Stück so zwischen 12 und 15 kg, passten gerade noch ins Auto und so startete ich, bei inzwischen 29 Grad um kurz vor 11 Richtung Norden. Traditioneller kurzer Stopp in Okahandja, gegenüber dem Holzmarkt auf einen Drink


Dann endlich der erste klassische Lunchbreak um kurz vor 13 Uhr auf einem Rastplatz an der B1, ca. 65 km vor Mount Etjo.



Nach halber Strecker auf der D1483 ein Security-Gate. Außer das der sympatische aber stumme Wachmann meine Autonummer notierte, passierte hier nichts. Um kurz nach 14 Uhr dann Ankunft auf Mount Etjo. Mir wurde das Zimmer 7 zugewiesen.










Nun stand der wichtigste Teil an, die Abstimmung mit Fiola, Lodge-Management, wann machen wir was mit wem, wegen der Donations und anderer Ideen? Ergebnis, ich bekomme einen zusätzlichen Raum und kann dort alles aufbauen und wir treffen uns um ca. 18 Uhr und ich zeige ihr was ich alles habe. Um 19 Uhr treffen mit den beiden Lehrerinnen Andrina und Francis zum Austausch vor dem Dinner. So sollte es dann etwas später auch kommen. Aber, als ich ihr von der generellen Idee mit Computer, Filmen, Soundbar und Projektor für Kino-Betrieb erzählte, trieb es mir bei ihrer Reaktion das blanke Entsetzen ins Gesicht.

"Frank, I tell you what. Yesterday, one of our lovely guests, staying at the Villa, brought a new PC and a new Projector for the school as a donation". Mir fiel ziemlich viel aus dem Gesicht. Da schleppe ich das Teil quer über den Globus und zeitgleich, kauft hier jemand mit dem Namen Barish, ein Musiker aus Deutschland, lebt auf Ibiza und macht gerne Urlaub in Namibia, in einem örtlichen Geschäft diese Dinge. War schon irgendwie doof, weil 2 Projektoren ist dann wohl etwas viel. Das es am Ende ganz anders kommen wird, dazu später mehr. Aber vorher hatte ich noch das Glück mit einigen Tierchen.









An der Wasserstelle traf ich wieder auf Diana und Walter, die ich mittags kurz begrüßt hatte. Die beiden kommen aus Bayern, sind dort selbständige Unternehmen und fahren auch seit gut 10 Jahren durchs südliche Afrika und auch schon länger mit diesem Gefährt. So etwas ist dann die nahezu grenzenlose Unabhängigkeit:





Die beiden engagieren sich auch bei der Hilfe für Bedürftige, so hatten wir genügend Gesprächsstoff über bisherigen Erfahrungen und Projekte und auch ob man in der Zukunft auch etwas gemeinsam machen könnte. Ganz ehrliche und liebe Leute, die das Herz am rechten Fleck haben.

Hier noch ein paar Impressionen von Mount Etjo:









Wir haben dann abgebrochen, war ja inzwischen 18:30 Uhr durch und so traf ich Fiola an der Rezeption. Sind dann zum Extra-Zimmer mit der Nummer 6 und sie hat sich alles angeschaut. Inzwischen trafen auch die beiden Teacher ein und haben sich auch einen Eindruck verschafft.







Dazu kommt noch der Projektor, bis zu fünf Notebooks, eine Docking Station, die Soundbar und eine extra externe Festplatte. Wir setzen uns dann auf ein Aussichtsdeck nahe der Futterstelle und reden über die Ideen. Um es kurz zu machen, beide sind mit fast allem mehr als einverstanden, es entwickeln sich weitere Ideen, aber vor allem wollen beide schnellstmöglich den PC in den Unterricht fest integrieren. Und regelmäßig eine Kinoveranstaltung finden sie auch ganz klasse. So vereinbaren wir für den nächsten Tag ein Treffen und schauen dann weiter.

Inzwischen ist es kurz nach acht, als wir uns trennen und ich setze mich für das Dinner zu den Bayern. Da wir die ganze Zeit zum Essen nur geredet haben, habe ich komplett mein Ritual verdrängt, alles zu fotografieren, daher kein Bericht zum Essen und auch keine Bilder. Um 21:15 Uhr sollte es dann zur Löwenfütterung gehen - wir haben es zu um 21:30 Uhr endlich geschafft. Ja, ist eine gewisse Kommerz-Veranstaltung, aber dennoch mehr als sehenswert. Heute ist eine Gruppe von fünf ausgewachsenen Männchen dran - wow ...






Und wenn dann so ein Teil auf Dich zukommt, dann bist Du sehr froh über Mauer und Draht. Wir waren dann gegen 22:45 Uhr zurück und tatsächlich, der Kollege für die Bar hat auf uns gewartet. Ob das so gut war, vermutlich nicht. In der Runde zunächst auch noch mit Barish und Freundin, dann nur noch mit Diana und Walter. Sehr interessante Gespräche und ein spätes Ende. Barish ist Musiker in der Band Vagabundos de Lujo und schreibt auch Filmmusiken. Zuletzt für den Film Ghostland - The Movie. "Das Leben der Ju/'Hoansi Buschmänner im 21. Jhd. ist durch Hunger und kulturelle Entwurzelung geprägt." Scheint ein toller Film zu sein, hier der Link: Ghostland.

Am Ende ist nach einem Austausch mit Barish meine Enttäuschung gelindert, da er gleiche Interessen verfolgt, will auch nur helfen. Wir bleiben in Kontakt und schauen, wie wir uns gegenseitig unterstützen können, gleiches gilt für Diana und Walter. Um 01:30 Uhr entscheidet dann Diana, Zeit ins Bett zu gehen. Stimmt, ich habe ja um 7 Uhr meinen Morning Game Drive gebucht.

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